Bisherige Tagungen
Im Zauber der Digitalisierung
Computer können zahllose Informationen blitzschnell verarbeiten und verknüpfen. Dadurch übersteigen sie das menschliche Fassungsvermögen bei weitem, verändern unsere Lebenswelt rasant und verschieben unsere mentalen und sozialen Positionen: Digitale Sprachassistenten unterhalten sich mit uns und sind kaum noch von Menschen unterscheidbar. Algorithmen generieren Menschengesichter, ohne dass die abgebildeten Menschen jemals gelebt hätten. Digitale Systeme zur medizinischen Bilddiagnose sind treffsicherer als erfahrene Radiologen. Mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz steuern Produkte in Industrie-4.0-Fabriken ihre eigene Produktion. Digitale Überwachung kontrolliert und bewertet das Verhalten der Bevölkerung nach staatlichen Vorgaben, beispielsweise in China. Beschleunigt durch die Pandemie, gehören Treffen in virtuellen Konferenzsälen, Homeoffice, online-Geschäfte gleichwie das Internet, Smartphone und Tablet inzwischen zum Alltag. Wie ist das möglich? Riesige Datenmengen werden über Raum- und Zeitgrenzen vernetzt, Algorithmen lernen daraus, generieren originär neue Information und treffen autonom Entscheidungen, die Menschen angehen.
Solche Errungenschaften lösen einerseits Bewunderung aus, andererseits befördern sie Ängste. Was macht die digitale Revolution mit den Menschen? Wie vertragen sich virtuelle Welten mit der realen Welt? Was ist Wirklichkeit? Welche Kontrolle hat der Einzelne angesichts der Möglichkeiten technischer Manipulation? Wie verändern sich das gesellschaftliche Leben, die Gemeinschaft, die Beziehung zu Gott? Was hat diese Entwicklung mit dem christlichen Weltbild zu tun? Sind Christen an dieser Stelle herausgefordert, ihren Platz zu finden und einzunehmen, oder hoffnungslos überfordert?
Mit Klaus Henning haben wir einen Referenten gewonnen, der sich nicht mit Bedenken aufhält, sondern dafür plädiert, den unaufhaltsamen "Veränderungsprozess proaktiv werteorientiert zu gestalten, bevor andere es verantwortungslos tun".