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SMD-Weltweit

Erfahrungsberichte

Es ist mehr als ein persönliches Abenteuer...

...dennoch fing es genau damit an. Kaum in das neue Leben mit Jesus gestartet - ich war Student der Elektrotechnik im 3. Semester - wurden all' die aufregenden Inter-Rail-Erlebnisse meiner Teenagerzeit wieder in mir wach gerufen. Auslöser dafür waren Berichte von Missionaren: Wow! In die weite Welt hineinkatapultiert, fremde und faszinierende Kulturen begegnen - ich konnte mir nichts Spannenderes für mein Christsein vorstellen. Doch verstand ich schnell, dass diese Motivation nicht ausreicht.

Ich trat die Flucht nach vorne an und suchte nach praktischen Betätigungsfeldern: Kontakte zu Asylanten im Umfeld eines Internationalen Gottesdienstes und Einstieg in die Internationale Studentenarbeit. Dadurch entdeckte ich, dass Gottes Mission vor meiner Haustür anfängt. Ich war begeistert darüber, wie Gott meine eher naive Vorstellung korrigierte und mir das Gefühl vermittelte, als Person, so wie er mich geschaffen hatte, gebraucht zu werden.

Gott kennt mich in- und auswendig. Als eher zurückhaltender Typ musste ich oft von außen angestoßen werden. So habe ich mich zum Beispiel auf Drängen eines Studienkollegen zu einem Studentenaustausch mit Frankreich breitschlagen lassen. Dieses wertvolle Überlebenstraining in einer nicht allzu fernen Kultur möchte ich nicht missen. Zurück in Deutschland und voller Euphorie wollte mir Mission in Frankreich oder im französischsprachigen Afrika nicht mehr aus dem Kopf gehen. Auf einer Missionskonferenz für junge Leute lernte ich jedoch, dass der Weg in die Mission ein Weg ist und dass ich in erster Hinsicht berufen bin, bei Jesus zu sein.

So ging ich nach dem Studium auf Jobsuche. Mit Erfolg und dem Geschenk von drei wundervollen Jahren in einem Umfeld, in dem ich als Mensch persönlich und fachlich reifen durfte. In dieser Zeit kam die Auseinandersetzung mit "Gott und der Welt" nicht zu kurz. Auf einem Workshop für Mission berührte mich das Bild eines ausgedörrten Wüstenbodens. Der Vergleich zum Islam legte mir eine Last für Muslime auf's Herz.

Etwas später stolperte ich über eine Missionsarbeit in Südostasien, die meinen weiteren Weg entscheidend prägte. Nach einem Orientierungseinsatz wagte ich mich einen konkreten Schritt weiter vorwärts: Ich bewarb mich auf einer Bibelschule in England, die ihren Schwerpunkt auf überkulturelle Missionarsausbildung legt.

Here I am. Zweifel und Gefühle von Unfähigkeit haben nicht Überhand gewonnen.
GOTT SEI DANK.

Andreas ist inzwischen verheiratet, hat zwei Kinder und arbeitet in einem Land in Asien.

Ein Auftrag an alle

"Mission ist keine Option, sondern ein Auftrag an alle. Die zu klärende Frage für jeden Christen ist, WO und WIE Gott mich gebrauchen will."

In den obigen zwei Sätzen habe ich versucht, mein Verständnis von "Berufung" kurz und bündig auszudrücken. Mein Name ist Andreas J., ich stamme aus der Nähe von Freiburg und bin mit meiner Frau Karen und unseren zwei Kindern vom "Missionsfeld" Deutschland nach N. umgezogen. Wir arbeiten mit einer neu gegründeten Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, ganzheitliche Missionsarbeit in N. zu fördern.

Wo?

In meiner Heimatgemeinde bestanden schon lange persönliche Kontakte zu Missionaren. Im Gebet fragte ich Gott, ob er mich im Ausland haben will. Aufenthalte in Kenia und Indien waren für mich sehr entscheidend. Ich konnte hautnah erleben, was Gemeinde weltweit bedeutet. Diese Reisen wurden für mich zu einer persönlichen Bestätigung, dass Gott mich in Zukunft irgendwo außerhalb Deutschlands gebrauchen möchte.

Wie?

Die Frage des WIE war in dieser Zeit sehr wichtig für mich. Einerseits war da die Überlegung einer theologischen Ausbildung, andererseits schlug mein Herz für die grünen Berufe. Ich machte eine Ausbildung im Gartenbau und studierte später Landwirtschaft mit Schwerpunkt Entwicklungszusammenarbeit. Mein Praxissemester absolvierte ich in N., und von da an hatte mich dieses Land an der Leine! Eine neunmonatige Bibelschule in England gab uns etwas theologisches Grundwissen.

Als wir mit CFI (Christliche Fachkräfte International) in Kontakt traten, sah es lange so aus, als ob die Option N. nicht möglich wäre. In letzter Minute jedoch hat Gott es uns ermöglicht. Wir wissen, dass wir hier am richtigen Platz sind und eine Arbeit tun können, für die Gott uns eine Begabung gegeben hat.

Ich würde jedem empfehlen, mit dieser Frage offen und ohne Furcht umzugehen. Gott antwortet und er arbeitet oft auf ungewöhnliche Art und Weise in unserem Leben, wenn wir uns auf ihn einlassen.

Andreas J.

Von wegen hin und weg...

Kurz nach unserer Heirat, fast am Ende unseres Medizinstudiums, war uns im Gebet klar geworden, dass Gott uns in der Weltmission haben wollte. Deswegen wollten wir so schnell wie möglich raus aus Deutschland. Doch weit gefehlt. Gott bremste unser Vorwärtsstürmen immer wieder. Das tat weh. Wie bei Paulus wurden 14 Jahre Vorbereitungszeit daraus (Bundeswehr, Facharztausbildung, Bibelschule, Gemeindearbeit etc). In dieser Zeit wurden unsere fünf Kinder geboren.

Und als keiner in der Verwandtschaft mehr daran glaubte, durften wir nach der Kandidatenzeit bei der Deutschen Missionsgemeinschaft als Missionare ausreisen. Als das Wertvollste dieser Vorbereitungszeit sollte sich die Mitarbeit bei SMD-Weltweit herausstellen, wo wir u.a. wertvolle Begegnungen mit den verschiedensten Missionaren hatten.

Erst hier in Ecuador und in einer amerikanischen Mission lernten wir die Vorteile einer solch langen Wartezeit kennen. Hier wurde mehr als nur ein Arzt verlangt. Gemeindegründungs- und -aufbauarbeit, ein breites Spektrum der Medizin, Ausbildung von einheimischen Medizinern und Organisation, und auch Querelen und Tiefschläge in einem internationalen Team zu ertragen - das alles haben wir vorher lernen dürfen. Gott macht keine Fehler, auch wenn die Warterei manchmal lange erschien.

Jetzt nach vielen Jahren in Ecuador hat Gott uns aufgetragen, ein christliches Hospital wieder aufzubauen. In einer Zeit, in der weltweit Krankenhäuser geschlossen werden, können wir mit einem Team engagierter Christen aus Ecuador, Kuba und anderen Ländern durch die neu aufgenommene Arbeit das Zeugnis von Jesus weitergeben. Nun gilt es, das Team zu formen und das Gelebte in neuer Weise an jüngere Kräfte weiterzugeben.

Eckehart W.