Andachtspool
_Film, Musik und Co
Lobpreis – mehr als Musik!?
Aus der Reihe Schulfächer: Musik
Zielgedanke
Lobpreis ist wie ein Navi, mit dem uns Gott navigiert.
Andacht
Kennt ihr das? Ihr seid im Supermarkt und es läuft irgendein Lied im Hintergrund. Auf dem Weg nach Hause habt ihr dann voll den Ohrwurm. Musik hat echt Power und kann sich wie ein Wurm bei uns einschleichen.
Hier kommen drei Fun-Facts über Musik:
- Die Planeten erzeugen in ihrer Rotation verschiedene Töne und machen somit Musik.
- Man kann nicht gleichzeitig singen und Angst haben. Also vor der nächsten Prüfung auf der Toilette noch kurz ein Lied summen, das hilft bestimmt!
- Lernstoff in ein Lied verpackt, prägt sich unglaublich schnell ein – probiert es mal aus.
In Kirchen und in christlicher Gemeinschaft wird ja auch oft gesungen. Das nennen wir dann Lobpreis. Wir loben Gott mit dem, was wir singen. Das gab es schon zu Zeiten von König David. In der Bibel sind viele seiner Lied-Kompositionen aufgeschrieben – die Psalmen. Da gibt es Loblieder, Klagelieder und vieles mehr. Kennst du Lobpreislieder? Was ist dein Lieblingslied?
Aber Lobpreis ist so viel mehr als Lieder zu singen. Wir treten in Beziehung mit Gott. Es ist ein gesungenes Gebet. Und es ist auch eine Haltung, also eine innere Einstellung. Wir richten uns nach Gott aus. Wir wenden unseren Blick von uns und unseren Gedanken ab und hin zu Gott. Wir machen uns so immer wieder bewusst, was das Wichtigste in unserem Leben ist – wir fokussieren das Ziel.
Man kann das mit einem Navi im Auto vergleichen. Bei einem Navi trage ich das Ziel ein und dann navigiert es mich wunderbar dort hin. Im Lobpreis zu „singen“ kann also neben der Musik auch bedeuten, Gott als Navi einzuschalten. Er kann dir durch den Lobpreis zeigen, was für Gedanken er über dich und dein Leben hat. Er hat eine viel größere Weitsicht als wir es haben und es lohnt sich, ihm zu vertrauen. Er wird dich an Orte bringen, die du dir nie erträumt hast und dich für seine guten Werke gebrauchen.
Wie bei einem Navi ist es manchmal sinnvoll, einfach loszulaufen, damit sich das Navi dann einrichten und uns Hinweise geben kann, ob es rechts oder links langgeht. Und wie bei einem Weg durch die Stadt, so gibt es auch im Leben oft verschiedene Optionen, die alle zum Ziel gelangen. Und wenn du dich mal verlaufen hast, wird dir Gott immer wieder neue Routen vorschlagen, um ans Ziel zu kommen.
Singe Lieder zu Gott und „schalte“ damit ihn als Navi ein. Wenn du dich auf Gott ausrichtest und ihm als guten Wegweiser vertraust, dann machst du Lobpreis.
Next Step
- Was bedeutet dir Musik und Lobpreis?
- Hast du ein Lieblings-Lobpreislied?
- Welche Menschen, Dinge sind dein Navi im Leben? Wie kann das konkret aussehen, dass Gott dich navigiert?
Lisa Sych
the proof of your love
Zielgedanke
Verlier die Liebe vor lauter Nebensächlichkeiten nicht aus den Augen!
Einstieg
Hört euch zum Anfang folgendes Lied an: for KING & COUNTRY - The Proof Of Your Love (https://youtu.be/b-2dKOfbC9c) Anmerkung: Ladet es euch runter, wenn ihr in der Schule kein Internet habt.
Andacht
Lest 1. Korinther 13, 1-3 (nach dem SBK oder nächste Woche auch gern 4-7)
Hauptteil
Paulus schreibt diesen Brief an die Gemeinde in Korinth. Das größte Problem der Gläubigen damals war, dass sie zu sehr an den weltlichen Dingen hingen. Sie konnten sich nicht von ihrer alten und eigennützigen Lebensweise lossagen.
In diesem Texabschnitt geht Paulus darauf ein, dass auch dieser Gemeinde viele Geistesgaben geschenkt wurden und dass sie eigentlich alles wissen konnten, was sie wissen mussten. Das größte Problem war, dass die gegenseitige Liebe fehlte.
Im altgriechischen Originaltext ist hier die Rede von agape (ἀγάπη). Es ist ein Wort für die Liebe. Das Substantiv Agape meint hier eine göttliche oder von Gott inspirierte Liebe, die uneigennützig ist und dem anderen etwas Gutes tun soll.
Paulus sagt also der damaligen Gemeinde: Leute, es ist cool, dass ihr Geistesgaben habt und versucht, die „Regeln“ zu befolgen. Aber wenn ihr nur darauf stolz seid und nicht darauf achtet, dass ihr den Anderen liebt, dann läuft was falsch!
Ich glaube, dass das auch ein Weckruf an uns sein soll. Wie oft passiert es uns (aus Versehen), dass wir unseren Mitmenschen nicht Gutes tun, weil wir gerade mal Regeln einhalten wollen oder uns auf Nebensächlichkeiten konzentrieren.
Oder wenn wir eine Diskussion über den christlichen Glauben haben und die Diskussion unbedingt gewinnen wollen.
Jesus möchte, dass wir unsere Mitmenschen wie uns selbst lieben. Dabei zählt es nicht, ob wir die Coolsten in der Klasse sind. Denn das Einzige, was wirklich zählt, das ist die Liebe.
Talk-Runde
Tauscht euch über folgende Fragen aus:
-
Wenn ihr auf euer Leben blickt: Wie geht es euch damit, in Liebe zu Handeln und in der Gemeinschaft mit Mitschülern zu leben?
-
Wie kann ein von Liebe geprägtes Leben konkret aussehen? Diskutiert doch darüber!
Challenge
Stell dir doch einen Wecker. Einen Wecker, der dich tagtäglich erinnern soll, dass du in Liebe handeln sollst und Agape verteilst. Lass ihn täglich klingeln, um die gleiche Uhrzeit. Und wenn er klingelt unterbrich alles, was du gerade tust (soweit möglich) und konzentriere dich auf das, was Gott dir vielleicht sagen möchte. (Anmerkung des Autors: Mein Wecker klingelt immer um 14:37 und auf meinem Handy steht dann „Jesus ist dabei!“. Richtig praktisch, wenn ich in dem Moment gerade total wütend bin oder gerade eher Hass als Liebe verteile.)
Albin Reiter
Call me crazy
Zielgedanke
Wir müssen uns nicht für die frohe Botschaft, die gute Nachricht, das Evangelium von Jesus Christus – unseren Glauben – schämen.
Material
Lied „Crazy“ von Lost Frequencies/Zonderling auf dem Handy dabeihaben.
Andacht
Einstieg
Spiele zum Beginn das Lied „Crazy“ ab. Am besten eignet sich die ursprüngliche Version mit 2:33 min. Länge.
Vielleicht wundert ihr euch, was dieses Lied, das wir eben gehört haben, mit unserem Treffen zu tun hat – eigentlich sind wir ja kein Club.
Hauptteil
Wenn wir uns das Lied, seinen Text, nochmal genauer anschauen, dann beginnt es mit einem „Oh Lord…“. Es startet mit dem Rufen nach Gott, dem Herrn – so wie viele Psalmen aus dem Alten Testament auch ihren Blick auf Gott richten.
Der zweite Vers fängt ebenfalls mit einem „Oh Lord“ an und geht mit einer Bitte weiter: „Let me be the one to set them free“ – lass mich derjenige sein, der sie (die anderen, die Welt, deine Mitschülerinnen und Mitschüler?!) befreit.
Befreit wovon? In Römer 8,2 lesen wir: „Denn das Gesetz des Geistes, das lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“ Das ist doch (eigentlich) eine Nachricht, die man gerne und voller Begeisterung weitergeben und sagen sollte.
Weiter geht das Lied mit den Textzeilen: „I will give them every part of me, put my heart where everyone can see.“ – Ich werde ihnen alles von mir geben, lass mein Herz, mein Innerstes, für sie sichtbar werden. – Ein toller Wunsch: „Mache mein Herz für jeden sichtbar.“ Das Herz steht heute für unsere Gefühle, in den Zeiten des Alten Testaments galt es als Symbol und Sitz für unseren Verstand. Das Herz, meine Gefühle und Gedanken, können nur dann für jeden zu sehen sein, wenn sie sich in Handlungen zeigen. „So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber“, das lesen wir in Jakobus 2,17. Wo wird dein Glaube sichtbar oder hörbar?
In der dritten Strophe erkennt das Ich im Text: „Oh Lord, this is so much harder than I thought …“ – In der Schule kennst du bestimmt Situationen, da hätte man etwas sagen oder tun können. Über „den Neuen“ wurde getratscht – du hast einfach nichts gesagt, obwohl du gerne „dein Herz gezeigt hättest“. Eine Freundin wollte mit dir am Donnerstagabend ins Kino – ihr habt da immer Gruppenabend in der Gemeinde – und du hattest irgendeine Ausrede, nur um ihr nicht erklären zu müssen, warum du da hingehst, warum du das überhaupt glaubst und so weiter. Das ging dem besten Christen schon so. Aber warum eigentlich? Was haben wir zu verlieren? Diesen Gedanken hat auch das Ich aus unserem Lied:
„They can call me whatever they want, call me crazy – you can call me whatever you want, but that won’t change me. I just don’t care what the world says – I’m gonna make it. They can call me whatever they want – so what if I am crazy.“
Auch wenn die Freunde und Freundinnen, Mitschüler und Mitschülerinnen komische Sachen über dich sagen, dich als Spinner, verrückt bezeichnen … Ich höre nicht auf das, was „die Welt“ sagt. Ich bleibe so, werde es weiter tun und mich deswegen nicht verändern, ich zeige den Menschen um mich, meinen Nächsten, wo mein Herz ist – ganz praktisch in meinem Reden und Handeln. Sollen sie doch denken, was sie wollen, von mir aus auch, dass ich verrückt bin. „Denn ich schäme mich nicht für die Gute Nachricht. Sie ist eine Kraft Gottes, die jeden rettet, der zum Glauben gekommen ist“, so schrieb es auch schon Paulus in seinem Brief an die Römer (Römer 1,16) und auch du und ich brauchen uns nicht zu schämen.
Abschluss
Bringt eure Anliegen, auch eure Scham, vor Gott. Betet zusammen in einer Gebetsgemeinschaft, laut oder leise, dafür. Ermutigt euch gegenseitig und hakt die nächsten Tage und Wochen nach, wie es euch ergangen ist.
Marit Bäßler
Arrival - Gottes Selbstübersetzung
Zielgedanke
Eines der größten Wunder ist, dass Gott sich für uns verständlich gemacht hat. Durch die Bibel hat er die Übersetzungsarbeit schon geleistet.
Material
Smartphone + Internet (oder runtergeladener Trailer); Celebrations-Süßes-Box
Andacht
Einstieg:
Guckt euch den Trailer vom Film Arrival an: https://www.youtube.com/watch?v=iMTe7YfVW-w
(Wenn ihr wenig Zeit habt, geht auch nur 0:25-1:53)
Im Film geht es um ein großes Team um die Sprachwissenschaftlerin Louise Banks, das nach der Ankunft fremder Raumschiffe versucht, die Sprache der Außerirdischen zu entschlüsseln. (Im Film „schreiben“ die Wesen tintenkleksähnliche Rundzeichen…). Der Entschlüsselungsversuch dauert ziemlich lang und es werden komplexe Mittel und ein riesiger Aufwand an Leuten, Geräten und auch Finanzen benötigt, um die Sprache der „Heptapoden“ zu übersetzen. Das Ganze ist natürlich auch mit Spannung und Action verbunden – am Ende ist es ein Wettlauf gegen die Zeit, in dem Louise und ihr Kollege Ian alles geben, um zu einer Lösung zu kommen. Der Plot zusammengefasst: Die Aliens versuchen sich mitzuteilen – und wollen den Menschen eigentlich sogar ein Geschenk machen. Aber das Problem ist: Sie schaffen es nicht, auf eine menschlich-verständliche Weise zu kommunizieren. Und die Menschen checken nicht, was die Außerirdischen von ihnen wollen und missverstehen das Ganze auch noch, sodass am Ende sogar eine megagroße Katastrophe droht (natürlich nur fast J).
Es ist schon crazy, wenn man überlegt, mit welcher Anstrengung beide Seiten versuchen, sich verständlich zu machen. Wie easy ist es andererseits, mit Gott zu kommunizieren. Wie genial, dass wir nicht mega viele Experten brauchen, die uns Normalos die göttlichen „Tintenklekse“ aufwendig übersetzen. Gott hat die ganze Übersetzungsarbeit schon geleistet.
Obwohl Gott eigentlich total unverständlich für uns ist, vielleicht sogar noch viel mehr als irgendwelche Aliens. Seine Existenz und seine Sprache sind eigentlich sogar tödlich für uns. Das mussten die Israeliten hautnah erleben, als sie am Berg Sinai die 10 Gebote von Gott bekamen.
Lest zusammen 2. Mose 20, 18-21. Gottes direktes Reden muss so krass und furchterregend gewesen sein, dass die Leute Mose anflehen: „Lass Gott nicht nochmal direkt zu uns reden, sonst bedeutet das den Tod für uns.“ Donner, Blitze, Rauch und Posaunentöne sind da wahrscheinlich ein schwacher Vergleich für das, was da abgegangen sein muss.
Weil Gott aber trotzdem uuuuunbedingt mit uns kommunizieren wollte, hat er sich überlegt: „Wie könnten die Menschen, die ich so sehr liebe, mich verstehen, ohne gleich sterben zu müssen und ohne erfolglos rumzurätseln, was ich meine?“ Und da sind ihm einige geniale Ideen gekommen. Sie bedeuteten für ihn: er lässt sich auf unsere Kommunikationsebene und sogar auf unser menschliches „Niveau“ herunter.
Eine Idee war, dass er sich uns in einem Buch mitteilt: In einem ganz „normalen“ Buch, mit normalen menschlichen Schriftzeichen und sogar in unserer Sprache. Dass es die Bibel gibt und Gott sich darauf einlässt, seine ganze Göttlichkeit auf „langweilige“ Blätter aus Papier drucken zu lassen, ist eigentlich ein Wunder. Dass es beides ist: göttlich eingegeben, aber auch für uns verständlich, macht Paulus in seinem Brief an Timotheus deutlich: 2. Timotheus 3,16-17: „Die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. Sie soll uns unterweisen; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt. So werden wir reife Christen und als Diener Gottes fähig, in jeder Beziehung Gutes zu tun.“ Nur weil sie für uns verständlich ist, können wir sie nutzen als „Unterweiser“, als Spiegel, um Schuld einzusehen, und um zu wissen, was Gott von uns als Christen möchte.
Klar gibt es aber auch die Momente, an denen wir Gott und seine Absichten überhaupt nicht verstehen. Das liegt unter anderem an dem trotzdem vorhandenen großen Unterschied zwischen Gott und uns. Aber dass es Gott möglich gemacht hat, dass wir ihn überhaupt verstehen können, ist auf jeden Fall genial!
Die Frage ist, feierst du das? Und hat das irgendwelche Auswirkungen? Wie zum Beispiel siehst du die Bibel – als langweiliges Buch? Als extremes Wunder? Als eine extra für dich geschriebene Übersetzung eines genialen Gottes – in deine Sprache? Und wie kommt die Bibel dann in deinem Alltag vor – wenn sie doch extra für dich zum Kennenlernen von Gott geschrieben wurde?
Zu guter Letzt: Feiert im SBK Gottes Übersetzungsarbeit mit einer Packung Süßem. Und dann erzählt euch, was ihr cool an der Bibel findet – und überlegt, wie sie auch im SBK vorkommen kann.
(Tipp: Die Schüler-SMD hat ein ganzes aha-Heft über die Bibel zusammengestellt: "aha! Mehr als Worte". Man kann es hier herunterladen.)
Muss nur noch kurz die Welt retten
Zielgedanke
Gib deine Sorgen an Gott ab
Bibelstelle
Matthäus 6,33
Material
Lied „Muss nur noch kurz die Welt retten“ von Tim Bendzko
Andacht
Sorgt nicht um euer Leben! Wenn das immer so einfach wäre. Aber Sorgen, die habe ich genug. Was kommt nach der Schule? Wie wird es in meiner Familie weitergehen? Wird die nächste Klassenarbeit wieder so schlecht sein? Wird meine Oma wieder gesund? Sorgen mache ich mir täglich genug.
Wer soll sich denn um meine Sorgen sorgen, wenn nicht ich selbst? Die Sorgen in meiner Welt beschäftigen mich eigentlich immer. Es ist gar nicht so einfach, die Sorgen einfach beiseite zu schieben und ruhig das eigene Leben zu leben. Da muss ich nur noch kurz meine Welt retten!
Lied abspielen „Muss nur noch kurz die Welt retten“
„Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir.“ Irgendwie glaub ich schon, dass sich Gott um mich kümmert, aber um meine Sorgen muss ich mich schon selbst kümmern. Gott kann sich dann um die Sorgen kümmern, die übrig bleiben, wenn ich mich darum gekümmert habe. Manchmal traue ich Gott einfach zu wenig zu. Da denke ich, dass ich mich um meine Sachen kümmern muss und dass er viel zu weit weg ist. Eben wie Tim Bendzko singt: „Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir." Ich muss noch kurz meine Welt retten - aber ist das wirklich ein guter Gedanke?
In unserem Bibeltext aus Markus lesen wir eine krasse Zusage Gottes. Gott sorgt sich um unser Leben, was wir essen und trinken werden, was wir anziehen werden. Irgendwie schon eine krasse Vorstellung, dass Gott sich um all die großen und die kleinen Sorgen in meinem Leben sorgt. So krass diese Vorstellung nun auch wiederum ist, so wahr und realistisch ist sie. Es fällt mir schwer, meine Sorgen und das, was damit zusammenhängt, loszulassen und sie Gott abzugeben. Loszulassen, darauf zu vertrauen, dass Gott sich um mein Leben sorgt. Gott für mein Leben sorgen zu lassen, bedeutet nicht, dass man die Hände in den Schoß legt, sondern dass man befreit dem nachgeht, was man zu tun hat, eben weil man weiß dass Gott sich um unser Leben sorgt. Luther hat einmal gesagt: "Arbeite so, als ob alles Beten nichts nützen würde und bete so, als ob alles Arbeiten nichts nützen würde."
Gott versteht alle unsere Sorgen und er weiß auch ganz genau, was uns fehlt. Was würde passieren, wenn ich die Zeit, die ich in meine Sorgen investiere, in die Frage investiere, was Gottes Wille für mein Leben ist? In Matthäus 6,33 heißt es: "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit (seinem Willen), so wird euch das alles zufallen.“ Ganz konkret gesprochen bedeutet das: Wenn wir morgens aufstehen, soll sich unser erster Gedanke nicht um unsere Sorgen drehen, sondern darum, was Gottes Wille für meinen Tag heute ist. Diese Frage können wir im Gebet Gott auch immer wieder stellen. Es ist spannend und herausfordernd zugleich, sich auf dieses Wagnis einzulassen. Jeden Tag zu fragen, was Gottes Wille für mein Leben ist und ihn zu bitten dafür zu sorgen, dass das Leben auch gelingt. So spannend und herausfordernd diese Frage auch für mich war, so erstaunlicher war das Ergebnis – es funktioniert! Ich würde heute nicht da stehen, wo ich stehe, wenn ich mich um mein Leben selbst gekümmert hätte. Nicht immer war das Leben einfach, vor allem meine Sorgen an Gott abzugeben. Meine Sorgen Gott abzugeben, war immer wieder eine neue Herausforderung für mich. Manchmal gelang es mir besser, manchmal schlechter. Aber dennoch, das Leben darauf auszurichten, was Gottes Wille für mein Leben ist, das lohnt sich. Ich bin heute dankbar für alles, was er für mich getan hat und wie er mein Leben lenkt und leitet. Wenn ich konsequent nach Gottes Willen frage und danach handle, bin ich ganz schön beschäftigt. Ich habe gar keine Zeit mehr für meine Sorgen, dann kann Gott mal kurz meine Welt retten.
Friedemann Kuttler