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Andachten

_Das ist total unfair!

Aus der Reihe Schulfächer: Rechtskunde

Bibelvers

„Dann werdet ihr wieder den Unterschied zwischen Gerechten und Ungerechten sehen, zwischen denen, die Gott dienen und denen, die es nicht tun.“ Maleachi 3,18

Zielgedanke

Gott ist gerecht und wird irgendwann für echte Gerechtigkeit sorgen.

Andacht

Ein Nachbar, der mithilfe von einem Spicker in Bio zu einer besseren Note kommt, eine Schulfreundin, die durch Künstliche Intelligenz ihre Hausaufgaben in weniger als fünf Minuten hinbekommt und dabei noch eine Eins kassiert, ein Lehrer, der den Falschen bestraft. Das alles sind Situationen, die auch du bestimmt irgendwann gesehen hast. Ich weiß nicht, wie es dir geht, wenn du daran denkst, aber in mir kocht da einiges, wenn Ungerechtigkeit bis zum Himmel schreit. Und dabei handelt es sich eigentlich noch um kleinere Verstöße.

Durch das Fach Rechtskunde sollen Schülerinnen und Schüler „neben der Fähigkeit auch die Bereitschaft entwickeln, Gerechtigkeit verwirklichen zu helfen“, steht es in einem schlauen Fachlehrplan. Meint ihr wirklich, dass es durch dieses Schulfach in unserer Gesellschaft gerechter zugeht?

Mit der Gerechtigkeit tun wir Menschen uns unglaublich schwer. Einerseits können wir in Deutschland total dankbar sein, in der Schule zu lernen, was Recht ist. Genauso können wir froh sein, in einem Rechtsstaat zu leben und nicht der Willkür einzelner Herrscher ausgesetzt zu sein. Andererseits merken wir immer wieder, dass unsere Richter bzw. Lehrer (so wie der, den ich vorhin kritisiert habe) nicht fähig sind, dafür zu sorgen, dass es gerecht zugeht. Logisch: Sie können nicht wissen, ob jemand wirklich die ganze Wahrheit sagt oder nur die halbe, ob er lügt oder Dinge verschweigt und sie können außerdem von der Erscheinung des Angeklagten beeinflusst werden. Auch wenn sie sich mit bestem Wissen und Gewissen darum bemühen, ist es nicht allumfänglich möglich, Gerechtigkeit herzustellen.

Lohnt es sich dann überhaupt, ehrlich zu handeln und nach Gerechtigkeit zu streben? 

Die Bibel berichtet von Frauen und Männern Gottes, die genau diesen Gedanken auch hatten. Zu der Zeit vom Propheten Maleachi herrschte große Ungerechtigkeit: Selbst die Priester waren korrupt geworden und behaupteten, Gott würde Ungerechtigkeit nicht einmal sehen. Da wurde Maleachi beauftragt, die frommen Juden zu ermutigen. Und er sagte zu ihnen: „Ihr werdet wieder den Unterschied zwischen Gerechten und Ungerechten sehen, zwischen denen, die Gott dienen und denen, die es nicht tun.“ (Maleachi 3,18)

Gott sieht, hört und weiß alles. Wenn er bei einem Unrecht schweigt, heißt es noch lange nicht, dass er passiv ist und noch weniger, dass er untätig bleiben wird. Unser Vers verspricht, dass es eine Zeit geben wird, in welcher er für Gerechtigkeit sorgen wird. Ich glaube fest daran und es macht mir Mut und Hoffnung, geduldig auf diesen Augenblick zu warten. Kein Unrecht dieser Welt bleibt ungesehen und ungesühnt. Jesus wird als Richter wiederkommen und alles offenlegen. 

Und am Kreuz sehen wir, wie Gott damit umgeht, wenn wir auf ihn vertrauen: Jesus, der Gerechte und Sündlose wurde misshandelt, verspottet und hingerichtet. Gott nimmt alle Schuld, alles Unrecht selbst auf sich und sorgt damit für Gerechtigkeit.

Wirf dein Vertrauen auf Gott nicht weg. So wie in der Zeit bei Maleachi leben wir in einer dunklen Zeit. Gott sichert uns zu: er sieht alles Unrecht und sorgt für Gerechtigkeit – heute und in Ewigkeit. Und deswegen macht es Sinn, heute jeden Tag nach Gerechtigkeit zu streben. Es macht einen Unterschied.

Think & Talk

  • Möchtest du von einer Situation sprechen, die dich berückt, weil sie so unfair war?
  • Wie geht es dir beim Gedanken, dass Gott allwissend ist?
  • Ist Gott für dich mehr ein Richter, ein Vater, oder ein Freund?
  • Was heißt eigentlich konkret, im Alltag Gott die Treue zu halten?

Jérôme Remuhs