Andachten
_Der Mensch und die Schöpfung
Aus der Reihe Schulfächer: Geografie/Erdkunde
Zielgedanke
Wir haben einen Auftrag von Gott, uns um die Erde zu kümmern. Nachhaltigkeit ist biblisch und keine Tat ist zu klein oder unbedeutend.
Bibelstelle
„Nehmt die Erde in Besitz und herrscht darüber.“ 1. Mose 1,28
Andacht
Hast du manchmal das Gefühl, dass alles einfach zu viel ist? Wenn du den Fernseher einschaltest und die Nachrichten nur so auf dich einprasseln. Wenn auf Social Media sich eine Schreckensmeldung von Naturkatastrophen sich an die nächste reiht und gleichzeitig alle Influencer und Stars mit ihren Privatjets durch die Gegend reisen? Ich fühle mich manchmal, als wäre alles irgendwie zu viel und zu laut. Gleichzeitig wird einem in der Schule immer vermittelt, dass man alles erreichen kann, was man will.
Vielleicht sitzt du auch manchmal im Geografie-/Erdkunde-Unterricht und der Lehrer oder die Lehrerin versucht auch euch zu vermitteln, dass ihr alles erreichen könnt. Vielleicht tun sie das aber auf eine etwas andere Weise. Hat schon einmal eine Lehrkraft eine der Nachrichten über Naturkatastrophen und Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen, weil sich die Klimaverhältnisse ändern, benutzt, um euch etwas beizubringen? Es ist wahrscheinlich, dass sich das Thema der Stunde dann dem Klima zuwendet und wie es sich schon immer verändert hat und immer verändern wird, aber es eben noch nie so stark und schnell getan hat wie in der heutigen Zeit. Zum Ende der Stunde kommt dann wahrscheinlich noch ein Appell an euch, etwas für den Klimaschutz zu tun.
Falls du schon einmal in der Situation warst, bist du vielleicht auch aus diesen Stunden gegangen mit einem Gefühl der Ohnmacht. Und dem Gedanken, dass egal was du machen würdest, es ja doch nicht genug wäre oder etwas verändern würde, wenn man das große Ganze betrachtet. Aber ich möchte euch fragen, was denn eigentlich Gottes Wille zum Thema Klimaschutz ist.
Lest doch jetzt einmal 1. Mose 1,28 zusammen.
Ihr musstet nicht weit blättern, um zu diesem Vers zu gelangen, da er ziemlich am Anfang der Bibel steht und somit den Ton der Bibel setzt. Dieser Satz wird Adam und Eva im Garten Eden zugesprochen, nachdem Gott die Erde kreiert hat, in all ihren Facetten und in all ihrer Schönheit. Gott hat ihnen einen Auftrag erteilt, den Auftrag, auf die Erde aufzupassen.
Seit Gott diese Aussage getätigt hat, ist viel Zeit vergangen und viel passiert. Das größte Ereignis, was uns als Menschheit auch heute noch beeinflusst, war der Sündenfall, bei dem sich Eva und später auch Adam gegen Gott entschieden haben, indem sie sich gegen seine Vorgabe gestellt haben. Und genau in diesem Moment hat auch Gottes Auftrag für sie, nämlich auf die Erde zu achten, ein bisschen eingebüßt. Seit diesem Zeitpunkt haben Menschen primär an sich selbst gedacht und damit Gottes Schöpfung immer ein bisschen mehr zerstört, da sie sie ausgebeutet haben und nicht auf Ressourcen achtgegeben haben. Unsere Generation erlebt nun die Konsequenzen dessen und wir spüren Auswirkungen, die sich schon Jahre angebahnt haben, die aber keiner so wirklich ernst genommen hat.
In welche Position stellt das uns nun? Stellt es uns an eine Position, in der wir aufgeben und sagen: „Bringt ja eh alles nix, warum soll ich mir Gedanken darüber machen, was aus der Erde wird?“ Oder stellt es uns in eine Position, in der wir sagen: „Auch wenn ich vielleicht nicht viel ausrichte, will ich jeden Tag versuchen, auf die Erde ein bisschen mehr aufzupassen, als ich es gestern getan habe.“
Das muss nicht heißen, dass ich nie mehr in den Urlaub fliege oder keinen Führerschein mache, sondern einfach nur, dass ich mit Ressourcen nachhaltig umgehe. Kann ich eventuell zu Fuß gehen oder mein Fahrrad benutzen für diese Strecke? Kann ich den Wasserhahn ausschalten, wenn ich meine Zähne putze oder meine Hände einseife? Kann ich einen Stoffbeutel oder eine nachfüllbare Trinkflasche benutzen?
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die, wenn wir sie alle tun würden, Großes bewegen. Und wer weiß, vielleicht werdet ihr zu Real-Life-Influencern, die ihre Klassenkameraden und Familien dazu bewegen, manche dieser Dinge selbst zu tun.
Das ist meine Challenge für euch heute: Versucht in der nächsten Zeit ein oder zwei Dinge zu kultivieren, die nachhaltige Alternativen sind zu etwas, was ihr schon immer so gemacht habt. Gottes Auftrag an uns ist heute noch genau derselbe, wie er damals an Adam und Eva war. Und er heißt auf gut deutsch: „Ihr Menschen passt auf die Erde auf, auf die ich euch gesetzt habe, denn ihr seid Herrscher mit Verantwortung, egal wie alt oder jung ihr seid!“
Think & Talk
- Wie können wir uns gut um Gottes Schöpfung kümmern? Was kann ich positiv einbringen?
- Was bedeutet es, über die Schöpfung zu „herrschen“?
- Was sind Gewohnheiten, die ihr in den nächsten Wochen kultivieren könntet, um nachhaltiger zu leben?
- Was an Nachhaltigkeit fällt dir schwer?
Kerstin Landstorfer