Andachtspool
_Angst und Sorgen
Wie ein kleines Stück Kreide
ZIELGEDANKE
Gott hat uns für die Ewigkeit geschaffen. Und das gibt mir Mut, die Gegenwart aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
BIBELSTELLE
Prediger 3,11
GEGENSTAND
Ein kleines Stück Kreide
ANDACHT
Ich habe heute ein Stück Kreide mitgebracht. Kennst du diesen Moment, wenn irgendwann die Dinger so klein geworden ist, dass man mit den Fingernägeln Geräusche macht? Das ist für alle Beteiligten ziemlich unangenehm.
Ich möchte heute einen Vergleich zwischen einer Tafelkreide und uns Menschen wagen und sehe da mindestens drei:
- Viele von uns möchten Spuren hinterlassen, wir wollen, dass unser Leben Sinn macht, dass wir gesehen werden.
- Dabei verbrauchen wir uns.
- Am Ende sind wir unbrauchbar wie diese Kreide.
Noch sind wir jung und haben das ganze Leben vor uns. Aber das Leben geht schneller als man denkt und plötzlich blickt man zurück und fragt sich, wo die Zeit geblieben ist.
Wir Menschen und der ewige Gott
Die Bibel sagt, dass uns Gott mit etwas ganz Besonderem ausgestattet hat. Ich lese einen kleinen Satz aus dem Buch Prediger Kapitel 3, Vers 11: Auch die Ewigkeit hat er den Menschen ins Herz gelegt.
Es ist interessant. Hier steht, dass uns Gott einen Sinn gegeben hat für eine Sache, die wir noch nie erfahren haben und die auch sehr schwer zu verstehen ist: die Ewigkeit.
Die Ewigkeit ist super schwer zu begreifen. Es ist wie das Universum: Das Ding ist wirklich ewig groß! Es ist unendlich! So ist auch unser Gott! Und die Bibel sagt, dass Gott immer gewesen ist: vor der Entstehung der Welt, vor dem Zeitraum, als das Universum geschaffen worden ist. Noch sehr lange davor sogar. Bevor die Zeit überhaupt geschaffen worden war. Gott hat niemals angefangen zu sein. Er war immer da.
Und was hat das mit uns zu tun?
Gott lädt uns ein, Teil seiner Ewigkeit zu sein. Durch Jesus Christus können wir an dem ewigen Leben teilhaben. Es bedeutet, dass wir Menschen doch kein Stück Kreide sind! Wir müssen am Ende nicht einfach weggeworfen werden.
Unser Leben ist bestimmt durch die Hoffnung auf diese Ewigkeit. Im Himmel wird das Glück vollkommen sein! Dort wird es keinen Tod mehr geben, kein Leid, keine Trauer, keine Krankheit. Alles, was wir wirklich brauchen, wird dort im Überfluss vorhanden sein. Wir werden Frieden, Liebe, Freude erleben und viel, viel mehr! Wir werden sogar eine Wohnung beziehen, die Gott selbst geschaffen hat.
Jesus hat den Menschen einiges über den Himmel offenbart. Ich glaube fest daran. Deshalb weiß ich, dass dieses Leben nicht alles ist, sondern nur eine Art Zwischenstation. Das viel Größere, Bessere kommt noch.
Diese Hoffnung hilft mir, mein Leben hier und jetzt anders zu bewerten ... sogar besser wertzuschätzen und noch mehr zu genießen.
Diese Hoffnung nimmt mir auch eine Menge Stress im Leben weg: Hier auf Erden muss ich nicht alles erreichen, alles mitnehmen, alles besitzen. Ich lebe nicht für jetzt, sondern ich habe ein anderes Ziel vor Augen… ein ewiges.
Durch diese Hoffnung kann ich sogar Dinge, die unangenehm sind, besser hinnehmen bzw. meine Ängste ablegen hinsichtlich der schrecklichen Dinge, die zur Zeit um uns herum passieren.
Kurz gesagt: Gott hat uns die Ewigkeit ins Herz gelegt. Ich glaube daran und möchte sie bei Gott erleben.
Und ich weiß: Wenn wir durch Jesus diese neue Lebensperspektive gefunden haben, werden wir nicht wie ein Stück Kreide leben, die Angst bekommen könnte, verbraucht und weggeschmissen zu werden, sondern als Ewigkeitsgeschöpfe.
LET'S TALK
- Hast du manchmal Angst, wenn du an den Tod denkst?
- Kannst du dir vorstellen, dass Gott wirklich ewig ist?
- Inwieweit verändert die Perspektive auf die Ewigkeit dein Leben heute?
Jérôme Remuhs
Gott ist immer da
Kernvers
„Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
— Matthäus 28,20b (LUT)
Zielgedanke
Gott ist immer da. Egal was gerade los ist. Egal ob du ihn spürst oder nicht.
Material
Handy
Andacht
Kennst du das: man guckt gerade irgendwie einen Film oder ein YouTube-Video und auf einmal hängt es sich auf und stoppt. Dann schaut man auf seine WLAN-Verbindung und sieht — keine Balken. Online ist jetzt nichts mehr möglich. Man ist getrennt von der digitalen Welt, wenn man keine Verbindung hat.
Und vielleicht kennst du das auch mit Gott — hast du vielleicht manchmal das Gefühl, dass die Verbindung zu Gott irgendwie abgebrochen ist, weil du ihn nicht so spürst?
Ich habe das schon einige Male erlebt. Ich habe immer wieder Zeiten, in denen ich Gott emotional und innerlich irgendwie voll spüre. Aber dann gibt es auch diese Zeiten, in denen ich Ihn irgendwie gar nicht so krass spüre. Und das vielleicht auch, obwohl ich bete und Bibel lese. Und wenn man das Gefühl hat, denkt man schnell, dass Gott nicht mehr da ist oder man die Verbindung zu ihm verloren hat.
In der Bibel sehen wir aber was ganz anderes:
„Und ich versichere euch: Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit.“ (Matthäus 28,20b)
Jesus verspricht uns, dass er IMMER bei uns. Immer, bis ans Ende der Zeit.
Auch wenn wir durch dunkle Täler gehen (Psalm 23,4).
Auch wenn wir durch Stürme gehen.
Auch wenn wir Gott nicht so spüren.
Er ist immer da! Und vor allem ist er immer erreichbar. Du kannst immer zu Ihm beten. Gott wird nicht müde (Jesaja 40,28) und der Empfang kann auch nicht plötzlich weg sein. Vielleicht ist es manchmal so, dass wir nicht direkt eine Antwort hören oder sehen wie sich Gebete erfüllen. Aber ich durfte selbst schon erleben, dass Gott etwas großes vorberietet hat, gerade wenn es still war und ich ihn nicht so gespürt habe. Oft sind wir in diesen „stillen Wartezeiten“. Aber es lohnt sich so sehr zu warten. Gottes Timing ist einfach perfekt, auch wenn wir das in dem Moment oft gar nicht so merken. Im Nachhinein sehen wir wie gut er alles geführt hat. Vertrau Ihm.
Und vielleicht steckst du gerade in so einer Phase, wo du Gott nicht so richtig spürst und das Gefühl hast, dass er nicht da ist. Und vielleicht bist du deshalb auch entmutigt, Bibel zu lesen und Zeit mit Gott zu verbringen. Das kann ich verstehen und Jesus versteht das auch. Aber ich will dich ermutigen genau in diesen Zeiten weiter Bibel zu lesen und weiter Zeit mit Gott zu verbringen.
Weil Gott ist immer derselbe, egal ob wir Ihn spüren oder nicht. Und deshalb ist der Glaube auch mehr als das Fühlen, es ist oft auch einfach ein Vertrauen darauf, dass Gott immer da ist.
Es gibt Zeiten in unserem Leben, wo wir Gott mehr oder weniger spüren. Aber in beiden Zeiten ist Gott für dich da und vor allem erreichbar. Und Gott wird diese Zeiten, in denen wir Ihn nicht so spüren auch nutzen und gebrauchen.
Deshalb halte an Gott fest, egal ob du Ihn gerade spürst oder nicht. Er ist da und du kannst immer und so wie du bist zu Ihm kommen.
Think & Talk
- Würdest du sagen, dass du Gott gerade voll spürst oder dass du eher in so einer „stillen Wartezeit“ bist?
- Fällt es dir leicht in solchen Zeiten dranzubleiben?
- Hast du schonmal erlebt, wie Gott diese „Wartezeiten“ gebraucht hat?
- Was hilft dir in Zeiten, wo du Gott nicht so spürst, dran zu bleiben?
Jonas Dietrich
Überlass Gott deine Sorgen
Zielgedanke
Unsere Sorgen führen zu nichts. Gott möchte dir diese Last abnehmen! Wirf deine Sorgen in den Mülleimer und gib ihn Gott. Er kümmert sich darum.
Bibelstelle
Überlasst all eure Sorgen Gott, denn er sorgt sich um alles, was euch betrifft!
1. Petrus 5,7 (NLB)
Andacht
„Wie wird die Mathe-Klausur nächste Woche?“
„Wie soll ich noch die Hausaufgaben schaffen?“
„Morgen das Referat - mein Lehrer kritisiert doch bestimmt eh wieder alles!“
„Die Freundschaft läuft gerade nicht so gut - was soll daraus nur werden?“
„Und nach der Schule, was mache ich da nur?“
„Hab ich überhaupt Begabungen?“
„Hat Gott wirklich einen Plan mit mir?“
Kommen dir diese Gedanken bekannt vor? Das Ganze nennt man Sorgen. Wir sorgen uns ständig um alles Mögliche. Sei es über vergangene Sachen, ganz aktuelle Dinge oder über die Zukunft. Immer wieder kommen Sorgen in unseren Kopf und verstricken uns in komplizierte Gedanken. Es ist ein bisschen wie ein Rucksack, den wir statt mit guten Dingen mit Sorgen füllen und mit uns herumschleppen.
Hat die Bibel eigentlich eine Meinung dazu? Yes!!! Das hat sie, lass uns mal reinschauen.
Über dieses Thema hat Jesus in seiner Bergpredigt im Matthäus-Evangelium ein ganzes Stück gepredigt, hier mal ein Ausschnitt:
Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben – darum, ob ihr genug zu essen, zu trinken und anzuziehen habt. Besteht das Leben nicht aus mehr als nur aus Essen und Kleidung? Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel wichtiger als sie. Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern? Nein.
Matthäus 6, 25-27 (NLB)
Wow! Wie krass, oder? Jesus selbst sagt: Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben. Um all diese alltäglichen Sachen sollen wir uns gar nicht sorgen. Wofür auch? Wenn Gott sogar für die Vögel am Himmel sorgt, wieviel mehr wird er sich dann um uns Menschen sorgen. Wir sind ihm viel wichtiger als jeder einzelne Vogel. Und er kümmert sich liebevoll um sie. So wird er es für uns umso mehr tun!!!
Und dazu kommt, dass diese Sorgen unser Leben um keinen einzigen Tag verlängern. Ich behaupte sogar im Gegenteil. Vielmehr rauben diese Sorgen unsere Kraft und betrüben unser Herz und unsere Freude.
Also wir sollen uns keine Sorgen machen…aber wie soll das jetzt praktisch aussehen?
Dazu schauen wir nochmal in die Bibel:
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
1. Petrus 5,7 (LUT 17)
Wir sind aufgefordert unsere Sorgen auf Gott selbst zu werfen! Er sieht dich und all deine Sorgen. Er versteht sie auch. Und er ist der, der einen Plan für dich hat. Derjenige, dem nichts unmöglich ist. So ist es auch die beste Lösung, die Sorgen auf ihn zu werfen.
In der Schule stehen ja in jedem Klassenraum Mülleimer rum. Was tun wir da rein? – Das, was wir nicht mehr brauchen. Und so ist es auch mit den Sorgen. Wir können diese Sorgen nehmen und in den Mülleimer werfen - wir brauchen sie ja nicht. Und Gott wird diesen Mülleimer nehmen und ihn leeren. Aber er wirft sie nicht einfach weg, sondern wird sich um das kümmern, worum wir uns sorgen.
Und wenn wir ihm die Sorgen abgegeben haben, dürfen wir dafür seinen Frieden empfangen, der unfassbar viel größer ist, als unser menschlicher Verstand es jemals begreifen kann (Philipper 4, 6-7).
Deine Sorgen führen zu nichts. Sie betrüben nur dein Herz. Nimm deine Sorgen zusammen, wirf sie in den „Mülleimer" und bring ihn vor Gott. Er sieht dich und deine Sorgen und möchte sich darum kümmern. Keine Sorge ist zu groß oder zu klein für ihn, als dass sie ihn interessiert.
Fülle diesen Rucksack, von dem wir anfangs gesprochen haben, also lieber mit seinem Frieden und nicht mit Sorgen.
Think & Talk
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Worum sorgst du dich aktuell?
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Wie willst du heute deine Sorgen vor Gott bringen?
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Wie kannst du dich immer wieder daran erinnern, dass Gott da ist und deine Sorgen abnehmen möchte?
Jonas Dietrich
Wenn Gott für uns ist
Zielgedanke
Gott ist für uns und größer als unsere Probleme. Dadurch dürfen wir zuversichtlich sein, egal, wie groß unser Gegner ist.
Andacht
Stell dir vor du stehst ganz allein auf weiter Flur und aus der Ferne kommen dir vier große mächtige Gestalten entgegen. Der Kampf ist unausweichlich. Du zückst dein Schwert. Mutlos. Die Gegner sind zu viert und viel stärker als du. Ob du dein Schwert jetzt noch benutzt oder nicht, macht eigentlich keinen Unterschied.
Aber immerhin willst du den letzten Kampf ehrenvoll kämpfen. Also nimmst du all deinen Mut zusammen, holst aus und… …und auf einmal wird das Gesicht deiner Gegner kreidebleich. Ihnen schlottern die Knie, sie nehmen die Beine in die Hand und innerhalb von Sekunden siehst du sie nur noch wie kleine schwarze Punkte am Horizont.
Verwirrt guckst du dich um und bemerkst, dass hinter dir ein riesiger, sehr sehr mächtiger Krieger steht. Nicht du, sondern Er hat die Gestalten vertrieben. Nicht du, sondern Er hat durch seine Anwesenheit für dich gekämpft.
Du hast erlebt, dass jemand für dich gekämpft hat. Na, wie fühlt sich das an?
Vielleicht kennst du Kämpfe in deinem Leben, wo du krassen Gegnern gegenüberstehst. Vielleicht sind es die Umstände: Stress zuhause oder mit den Freunden, du kämpfst mit schlechten Noten, oder bist betroffen von schlimmen Nachrichten, die um die Welt gehen; vielleicht ist dein ärgster Feind der innere Schweinehund, der sich jeden Tag gegen dich aufstellt, vielleicht fühlt sich dein Leben ganz schön beschwerlich an. Vielleicht ist dein schlimmster Feind auch einfach mal die verschüttete Milch vom Müsli, die dir am Morgen schon den Kampf ansagt.
Auch in der Bibel gibt es viele Menschen, die krasse Gegner und harte Kämpfe nur allzu gut kannten, auch wenn die vielleicht anders aussahen als jetzt bei uns. Paulus schreibt dazu in seinem Brief an die Römer:
„Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein?“ (Römer 8,31)
Paulus stellt hier die Frage „wer kann gegen uns sein?“ Da fällt euch als Antwort bestimmt einiges ein! Zum Beispiel die vorhin aufgezählten Gegner, die einen ganz schön zermürben können. Und obwohl Paulus auch einige Beispiele im Kopf hatte, stellt er die Frage: Wenn Gott an unserer Seite ist, können all die Gegner dann noch irgendwas ausrichten? Gibt es irgendetwas oder irgendwen, der oder das stärker ist als Gott? – Nein! Paulus legt den Fokus auf Gott. Gott, der allmächtig ist, der das ganze Universum erschaffen hat, der alles weiß, was geschieht und der viel größer, viel herrlicher ist als wir es uns vorstellen können!
Dieser Gott ist tatsächlich für uns, er kämpft für uns und steht als mächtiger Krieger hinter uns! Das tut er, weil wir ihm so unglaublich wichtig sind. Es gibt kaum etwas, das in der Bibel so sehr betont wird wie Gottes Liebe und Treue zu seinen Menschen. Gott liebt uns wie ein Hirte seine Schafe liebt (z.B. Psalm 23), er liebt uns wie sich Braut und Bräutigam lieben (Jesaja 62,5), er liebt uns wie eine gute Mutter oder ein guter Vater ihr Kind lieben (Jesaja 66,13), etc. All diese Vergleiche versuchen irgendwie seine Liebe verständlich zu machen, auch wenn sie nicht einmal annähernd ausreichen. Wir sind ihm sogar so wichtig, dass er uns durch den Tod seines eigenen Sohnes erlöst und gerettet hat! So sehr ist Gott „für uns“.
Paulus schreibt am Ende des Kapitels: „Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird trennen können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Römer 8,38f)
Wenn wir also das alles wissen, dass der allmächtige Gott für uns ist, uns liebt und uns rettet, wie klein wirken dann all die Probleme, die Gegner und Anfeindungen dieser Welt, ja sogar solche richtig krassen Dinge, wie Paulus sie aufzählt, neben Gott! Klar, sie sind nicht einfach plötzlich weg, sie können immer noch furchteinflößend sein, aber wir dürfen darauf vertrauen, dass unser Gott viel größer ist und uns obendrauf nach dem Leben auf dieser Erde ein ewiges Leben bei ihm erwartet. Diese Gewissheit kann uns im Leben eine große Zuversicht und Gelassenheit verleihen: Gott ist immer für uns und es gibt nichts, was stark genug wäre, ihn davon abzuhalten. Deswegen müssen wir keine Angst haben, dass wir in Probleme geraten, die zu groß sind; wir müssen keine Angst haben, dass wir wertlos oder ungeliebt sein könnten. Egal wie schwach und verletzlich wir und manchmal fühlen, Gott hält immer an uns fest und hört nicht auf uns zu lieben. Wir dürfen uns immer sicher sein: was sich auch gegen uns stellen mag, Gott stellt sich zu uns! Dadurch dürfen wir mutig und zuversichtlich gegen all die für uns eigentlich übermächtigen Gegner auftreten, denn wir haben Gott, den allmächtigen Krieger, auf unserer Seite.
Challenges für dich:
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Lies Römer 8. Glaubst du, dass Gott dich erlöst hat und dich so sehr liebt? Was bedeutet das für dein Leben?
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Erzähl Gott auf jeden Fall von deinen Problemen, groß und klein; aber sag auch deinen Problemen, wie groß Gott ist! Welche Herausforderungen gibt es bei dir, die du mit Gott angehen möchtest?
Lukas Hermsdörfer
Stufe für Stufe
Zielgedanke
Gott bietet sich an, auf deiner Lebens-Treppe mit dir gemeinsam jeden einzelnen Schritt zu bewältigen.
Aktion
Bevor ihr diese Andacht lest oder hört, geht doch einmal durch eure Schule und versucht zu zählen wie viele Treppen und Treppenstufen eure Schule besitzt. Sucht euch die längste Treppe heraus und schaut wie lange ihr von ganz unten nach ganz oben braucht und wie anstrengend dieser Gang war.
Andacht
Wie viele Treppen hat eigentlich deine Schule? Hast du sie schon mal bewusst gezählt? Es sind sehr viele und wir benutzen sie fast jeden Tag. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich für meinen Teil finde Treppen eher eine unangenehme Angelegenheit. Wenn ich die Treppen runterlaufe, habe ich prinzipiell kein Problem damit, das geht ja auch ziemlich easy. Anders sieht das allerdings aus, wenn ich die Treppen raufsteigen muss. Leider musste ich das in meiner Schulzeit ziemlich oft. Um von einem Gebäude ins andere zu gelangen oder einen neuen Klassenraum aufzusuchen. Viele Jahre begann mein Schultag mit Treppensteigen. Irgendjemand hatte nämlich in meiner Schule die glorreiche Idee, unser Klassenzimmer genau unters Dach zu platzieren. Kennst du auch dieses Gefühl: sich Treppen hochzuschleppen, oben anzukommen und völlig außer Puste zu sein und eigentlich nur nach Hause zu wollen, zurück in das warme, kuschlige Bett?
Schule ist wie Treppen steigen. Manchmal fühlt sich doch ein Schuljahr genauso an, oder? Manchmal geht man die Treppen runter, alles läuft so vor sich hin und es fällt dir alles leicht. Die Aufgaben, die dir gestellt werden, erweisen sich als viel leichter als gedacht und Hausaufgaben sind auch sehr schnell abgearbeitet. Du bist in einer tollen Freundesgruppe, in der ihr in der Schule, aber auch abseits davon eine mega gute Zeit habt. Könnte doch immer so weitergehen, oder? Leider gibt es aber auch die Zeiten, in denen man gefühlt nur Treppenstufen erklimmt und alles mühselig erscheint. Manchmal läuft einfach nichts wie geplant. Du bist völlig überfordert mit dem neuen Stoff. Du weißt in diesem Schuljahr könnte es für dich knapp werden, es zu bestehen. Deine Freunde verhalten sich plötzlich anders und wenden sich von dir ab. Oder du hast in einer Klausur einfach völlig danebengegriffen und dementsprechend eine unzufriedenstellende Note erhalten.
Es gibt nicht nur die schönen, sondern auch die schwierigen Momente. Und nicht selten fühlen wir uns den schwierigen Moment alleingelassen und mutlos. Immer wenn ich mich in einer Situation befunden habe, in der ich Treppen hochlaufen musste, hatte ich das Gefühl, dass mich keiner wirklich versteht, selbst wenn mir oft einige Leute in meinem Umfeld zugesichert haben, dass sie mich verstehen und mir helfen werden. Trotzdem hab‘ ich mich alleingelassen gefühlt.
Ich vermute, dass du solche Situationen, in denen wir uns alleingelassen fühlen, auch kennst. Deshalb möchte ich dich und auch mich selbst an eine Zusage Gottes erinnert. Sie steht in der Bibel in 5. Mose 31,8. Dort steht: „Gott, der Herr selbst geht vor dir her. Er steht dir bei und verlässt dich nicht. Immer hält er zu dir. Hab‘ keine Angst und lass dich von niemandem einschüchtern!“
Cool, oder? Gott verspricht dir, dass er jeden Schritt, jede einzelne Treppenstufe mitgeht. Wenn du die Treppe hinunterläufst und dir alles leichtfällt, ist er dabei und freut sich mit dir. Er genießt es, dass es dir gut geht. Aber er ist auch in den schweren Zeiten an deiner Seite. An den Tagen, an denen es dir schwerfällt, in die Schule zu gehen oder durch den Tag zu kommen. An diesen Tagen ist er dabei. Wenn du Angst verspürst vor einer Prüfung oder einem unangenehmen Gespräch mit einem Lehrer, kennt er diese Ängste und ist dabei. Du bist nicht alleine in deinem Schulleben und darüber hinaus. Er begleitet dich und lässt dich gerade in den schweren, anstrengenden Zeiten nicht alleine, sondern ist dir eine aktive Stütze auf deinem Weg die Treppe hinauf. Egal wie lange und hoch sie erscheinen mag, Gott verspricht dir, dass er zu dir hält und du keine Angst haben musst, weil er bei dir ist. Er stützt dich und führt dich die Treppe hinauf. Er schenkt dir die Ressourcen, die du benötigst, um die Treppe zu besteigen und sicher oben anzukommen. Darauf darfst du vertrauen, er geht mit, Stufe für Stufe.
Think & Talk
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Was sind die Treppenstufen in deinem Schulleben, die du hochsteigen musst? Willst du etwas davon erzählen?
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Wie kannst du dir in deinem täglichen Schulleben bewusst machen, dass Gott jeden Schritt, den du gehst, aktiv begleitet?
Kerstin Landstorfer
Immer ein offenes Ohr
Zielgedanke
Jesus hat immer ein offenes Ohr für uns. Unsere Probleme sind weder zu klein noch zu unbedeutend für ihn, er hört uns zu, versteht uns und unterstützt uns mit dem, was wir gerade brauchen.
Bibelstelle
Markus 10,13-16
Andacht
Warst du schon mal beim Vertrauenslehrer? Warst du dort freiwillig? Ging es dir selbst nicht gut oder hast du jemanden begleitet? Wie hast du dich gefühlt? Hattest du ein ungutes Gefühl in der Magengegend oder war es überhaupt kein Problem für dich? Vertrauenslehrkräfte gibt es an jeder Schule. Es sind Lehrerinnen und Lehrer, die nicht nur ihre Fächer unterrichten, sondern darüber hinaus unter besonderer Schweigepflicht stehen und für alle Sorgen und Probleme ihrer Schülerinnen und Schüler da sind.
Auch ich war schon ein paarmal bei unseren Vertrauenslehrern. Entweder um eine Sache zu besprechen, die die ganze Klasse betroffen hat oder aber um über ein persönliches Problem zu sprechen, das mich gerade belastet.
Aber nicht immer hat das sofort geklappt. Da war die Tür zum Vertrauenslehrerzimmer verschlossen. Kennst du so Tage, an denen der Aufgabenberg stetig wächst und du gar nicht mehr weißt, was du als Erstes erledigen sollst? Genau in dieser Situation befinden sich unsere Vertrauenslehrer und -lehrerinnen auch immer wieder. Viele Schulaufgaben sind zu korrigieren und gleichzeitig muss der Unterricht für die nächsten Tage vorbereitet werden. Da kann es dann schon mal passieren, dass es untergeht, sich nach dem Wohlbefinden einzelner Schülerinnen und Schüler zu erkundigen oder dass man auf einen anderen Tag vertröstet wird, wenn man das Gespräch mit ihnen sucht. Manchmal brauchen wir aber von jetzt auf gleich jemanden, der uns zuhört und der sich unbegrenzt Zeit für uns nimmt. Wäre es also nicht mega cool, wenn es da jemanden gäbe, der sich genau für uns und unsere Probleme unbegrenzt und wirklich immer sofort Zeit nimmt?
Wenn wir in die Bibel schauen, finden wir jemanden, der genau das tut. Lest doch einmal die kurze Geschichte in Markus 10, 13-16. (Lest die Geschichte gemeinsam.)
Die Geschichte zeigt uns sehr deutlich, wer sich immer Zeit für uns nimmt: Jesus.
Jesus war meistens ziemlich beschäftigt. Er zog mit seinen Jüngern und noch hunderten anderen Menschen quer durch Galiläa und vollbrachte auf diesen Reisen viele Wunder. Ständig wollte jemand etwas von ihm und in dieser konkreten Situation versuchen die Jünger ihm etwas Ruhe zu verschaffen, indem sie die Kinder wegschicken.
Manchmal kommt es mir vor, als wäre die Welt ein bisschen wie die Jünger in dieser Situation. Wir leben in einer Gesellschaft, die uns oft einredet, dass wir alles alleine schaffen müssen. Und ich kenne die Gedanken gut, die mir einflüstern: „Sicher, dass Jesus gerade nichts Besseres zu tun hat, als sich mit dir zu beschäftigen und dir zuzuhören?“ Jesus reagiert in dieser Situation auf, wie ich finde, eine sehr besondere Art und Weise. Er widerspricht den Jüngern vehement und vertröstet die Kinder nicht etwa auf später. Er nimmt sich ganz bewusst Zeit für sie. Trotz der Hektik um ihn herum. Er hört ihnen zu und verbringt Zeit mit ihnen. Er schließt sie in seine schützenden Arme und segnet sie, bevor sie wieder zurück in ihren normalen Alltag gehen.
Ich fühle mich auch oft wie ein kleines, unscheinbares Kind. Jemand, der keinen Rang und Namen in dieser Welt hat und deshalb auch nicht immer im Mittelpunkt steht, sondern eher in der Masse mitschwimmt. Wenn ich schaue, was gerade in der Welt los ist, dann scheinen meine Probleme so klein und unbedeutend. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Jesus gerade viel zu beschäftigt mit alledem ist, als dass er wirklich noch Interesse an meinem kleinen Problemchen hat. Ich frage mich, ob es nicht gerade Wichtigeres gibt als meine Frage danach, was ich denn nächstes Jahr, nach meinem Abschluss machen soll oder meine Sorge, bestehende Freundschaften nach Schule nicht mehr aufrecht erhalten zu können.
Aber durch diese Geschichte wurde mir wieder neu bewusst, dass es Jesus egal ist, wie alt oder wie erfahren ich bin. Ihm ist es egal wie groß, klein oder schwerwiegend meine Probleme und Sorgen im ersten Moment erscheinen mögen. Er nimmt sich in jeder Situation ganz bewusst Zeit für mich, wenn ich es gerade brauche. Jesus interessiert es, wie es mir geht. Er will mich in seine Arme schließen, wie die Kinder in der Geschichte und spricht mir zu, dass er mich hört und ich für ihn ein kostbares Kind bin, für das er Partei ergreift und einsteht.
Jesus ist der beste Vertrauenslehrer auf dieser Welt. Er kennt uns durch und durch. Er setzt sich neben uns, hört uns zu und leidet mit uns in all unseren Problemen und Sorgen. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Jesus für uns einsteht und sich Zeit für uns nimmt, egal was sonst gerade so um uns herum in der Welt passiert. Er richtet seine volle Konzentration und seine Aufmerksamkeit auf uns und nimmt uns in seine schützenden Arme. Seine Tür steht immer offen für dich, egal zu welcher Zeit, egal mit welchem Anliegen du kommst und egal wie lange das Gespräch dauert.
Think & Talk
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Wann gab es Situationen in deinem Leben, in denen du eine Vertrauenslehrkraft gebraucht hast bzw. gebraucht hättest? Falls ja, möchtest du davon erzählen?
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Kannst du nachvollziehen, dass sich eigene Probleme manchmal zu klein dafür anfühlen, damit zu Jesus zu gehen? Wie geht es dir mit dem Gedanken?
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Wie kann ich lernen, mir für meine Mitschüler und Mitschülerinnen genauso Zeit zu nehmen, wie Jesus es bei mir tut?
Kerstin Landstorfer
Gott braucht keine Brille
ZIELGEDANKE
Gott sieht mich, auch dann, wenn ich ihn gerade nicht sehe und er mich vergessen zu haben scheint. Das macht mir Mut, an ihm dranzubleiben.
BIBELSTELLE
Hagars Geschichte findest du in 1. Mose 16
Andacht
Ein ganz normaler, durchschnittlich langweiliger Schultag. Du sitzt neben einer Freundin im Unterricht und hörst mit einem Ohr der Lehrkraft zu, die irgendwas von Plattentektonik erzählt - oder geht es doch um Pythagoras? Naja, viel interessanter ist sowieso der kleine zusammengefaltete Zettel, der gerade aus der zweiten Sitzreihe eures Klassenraumes nach hinten durchgegeben wird. Als er bei euch in der letzten Reihe ankommt, nimmst du ihn entgegen und faltest ihn auseinander, die Lehrkraft vorne merkt ja sowieso nichts. Kichernd liest du den Zettel leise vor und deine anderen Sitznachbarn lachen mit. Dann schreibt ihr einen zweiten Zettel und gebt ihn wieder zurück in die zweite Reihe.
Du siehst was, was ich nicht seh…
An genau solche Situationen erinnere ich mich genau. Der Unterricht langweilt mal wieder und schon fängt man an, heimlich zu essen, Nachrichten auf dem Handy zu beantworten oder Zettel zu bekritzeln. Ich weiß nicht, wie es dir in solchen Situationen geht, aber ich fühle mich dabei immer ziemlich sicher. Das Handy unter dem Tisch sieht die Lehrkraft, die ihre Brille schon wieder vergessen hat, nicht und ob ich gerade ein Arbeitsblatt ausfülle oder etwas male, ist vom Pult aus sowieso nicht zu erkennen, – dachte ich. Doch nun bin ich in der Oberstufe und muss vermehrt Vorträge oder Referate halten. Dabei stehe ich anstatt der Lehrkraft vor den anderen und stelle fest: Vorne sieht man alles. Ob jemand tuschelt, kritzelt, Zettelchen von A nach B schiebt oder Clash of clans spielt - vom Pult aus ist es zu sehen, egal wie bemüht die Person ist, unauffällig zu sein. Stell dir vor, du sitzt in einem Klassenzimmer in einer der Reihen, aber diesmal steht vor der Klasse nicht deine Mathelehrerin oder dein Erdkundelehrer, sondern Gott.
Mich persönlich hat dieses Bild an mein Jahr 2021 erinnert. Fast das ganze Jahr über habe ich in einer der Sitzreihen von Gottes Klassenzimmers gesessen und fleißig Zettelchen geschrieben. Ich dachte nämlich, Gott sieht mich überhaupt nicht mehr. Er hat meine Gebete nicht erhört und mich im Stich gelassen. Ich habe mich gefragt: Gott, siehst du mich überhaupt noch? Bist du zu kurzsichtig, um mich kleinen Menschen hier zu sehen? Brauchst du eine Brille? Denn ich habe nicht gesehen, dass Gott mich immer noch sieht.
Hagar und ihre Begegnung mit Gott
Ganz ähnlich ging es Hagar im Alten Testament. Sie war eine Magd Abrams. Abram erhielt später von Gott den Namen Abraham. Weil Abram und seine Frau Sara keine Kinder bekommen konnten, gab Sara ihrem Mann Hagar zur sogenannten Nebenfrau, damit diese ihr ein Kind von Abram gebar. Das tat Hagar auch. Aber als sie merkte, dass sie schwanger war, hat sie Sara dafür verachtet, dass diese keine Kinder bekommen konnte. Sara hat das natürlich nicht gefallen und fing an Hagar richtig schlecht zu behandeln - solange, bis die schwangere Hagar in die Wüste floh.
In dieser Situation stelle ich mir Hagar richtig verzweifelt vor. In der Ödnis der Wüste zu sein ist schon schlimm genug, und dann auch noch hochschwanger! Hagar wusste nicht, wo sie hingehen soll. Ganz sicher nicht zurück zu ihrer Herrin und Versorgerin Sara! Einsam saß sie in der Wüste. Sie hat sich von Gott alleingelassen gefühlt. Doch was passierte dann? In der Bibel heißt es, dass der Engel des Herrn Hagar fand und sie ansprach. Gott fand Hagar in all ihrem Elend und das auch noch an einem Ort, an dem wohl niemand sonst sie gefunden hätte. Er sagte ihr, sie soll wieder zurück zu Sara gehen. Und er gab ihr das Versprechen, dass alles gut werden wird und sie einen Sohn bekommt. Hagar soll ihn Ismael nennen. Das Besondere ist: Ismael heißt „Gott hört“. Gott nannte Hagars Sohn Ismael, weil er ihr Leid gehört hat!
Als Hagar das alles hörte, freute sie sich riesig und rief: Ich bin tatsächlich Gott begegnet, er ist ein Gott, der mich sieht!
Gott sieht dich
Gott hat Hagar wirklich gesehen. Auch wenn Hagar sich einsam und verlassen fühlte. Und Gott sieht dich. Wenn er vor seiner Klasse steht, sieht er jeden einzelnen, auch wenn man in den Sitzreihen sich manchmal so ungesehen fühlt. In diesem Klassenraumbild geht es Gott natürlich nicht darum, Strafarbeiten zu verteilen, wenn er dich beim Zettelchenschreiben erwischt. Vielmehr ist er der liebende Gott, bei dem du dir sicher sein kannst, dass er dich sieht, sich um dich sorgt und dir helfen will wie er Hagar geholfen hat.
Am Ende meines letzten Jahres habe ich wirklich kopfschüttelnd zurückgeschaut. Im Nachhinein sehe ich, dass Gott mich wirklich gesehen hat und meine Gebete doch erhört hat, nur eben auf ganz andere Art und Weisen, als ich es mir vorgestellt habe.
Ich wünsche dir, dass du auch solche Aha-Momente erleben kannst und bemerkst, dass Gott dich sieht und sich um dich kümmert. Es wird wahrscheinlich Zeiten geben, in denen du dich ungesehen fühlst. Aber erinnere dich in solchen Situationen genau daran: Dass Gott dich sieht, ist nicht davon abhängig, ob du ihn gerade spürst oder siehst. Er tut es immer - ganz ohne Brille.
LET’S TALK
_Wann fühlst du dich gesehen?
_Gab es schonmal einen Moment, in dem du gespürt hast, dass Gott dich sieht?
_Wie kannst du ganz konkret dazu beitragen, dass deine Mitschülerinnen und Mitschüler sich gesehen fühlen?
Sophia Klimmt
Gott - dein Arzt
ZIELGEDANKE
Gott stellt sich vor als der große Arzt. Das macht mir Mut, mit meinen körperlichen und seelischen Schmerzen zu ihm zu kommen und übernatürliche Wunder von ihm zu erwarten.
BIBELSTELLEN
2. Mose 15,26; Psalm 103,3-4
Andacht
Warst du schon mal im Krankenzimmer deiner Schule? Ich habe etliche von innen gesehen und muss sagen, dass ich über ihre bescheidene Schlichtheit recht erstaunt war. Dort befindet sich nämlich nicht besonders viel: Oft ist eine harte Liege vorhanden, aber weder medizinische Geräte noch Medikamente. Außer einem Verbandskasten wie du ihn in jedem Auto finden kannst, ist dort oft nichts zu finden. Die meisten Schulen haben ja nicht einmal Personal für solche Zimmer. Und dann muss man noch hoffen, dass die Lehrer, die einen verarzten, in der Erste-Hilfe-Fortbildung aufgepasst haben. Wer mit einer ernsten Verletzung dort landen würde, hätte ein echtes Problem, oder?
JAHWE-RAPHA
Krankheit und Bedürftigkeit spielen in der Bibel eine große Rolle. Gott selbst stellt sich in der Bibel als Arzt vor. Einer seiner alttestamentlichen Namen ist Jehova-Rapha, das bedeutet „der Herr, der dich heilt“.
Die Bibel ist voll von Geschichten, in denen er Menschen auf übernatürliche Weise geheilt hat. Kennt ihr welche? [Geschichten aufzählen lassen.] Dazu gehören z.B. die Heilung vom König Hiskia oder von Naaman, einem syrischen Hauptmann im Alten Testament. Im Neuen Testament liest man von vielen Ereignissen, wo Jesus Krankheiten aller Art heilt. Jesus hat beispielsweise das Ohr vom Knecht des Hohenpriesters geheilt oder den Sohn eines hohen Beamten. Einmal reichte es für die Genesung aus, dass eine Frau nur sein Gewand berührt hat. Darüber hinaus lesen wir, dass er sogar Tote auferweckt hat*.
Gerade in den vier Evangelien sind total viele Wunder beschrieben. Jesus heilte besonders viele Menschen und hat dadurch den Menschen gezeigt, dass er der Messias war, auf den die Juden warteten, Gottes Sohn, der in die Welt gekommen war, um die frohe Botschaft seines Vaters weiterzusagen. Er vollbrachte unter anderem Wunder, um seine Autorität zu untermauern und die Aussagen, die im Alten Testament über ihn stehen, zu erfüllen.
Ich mag diese Geschichten, denn sie stärken meinen Glauben und zeigen mir, dass Gott allmächtig ist, dass seine Macht keine Grenze kennt. Außerdem geben sie mir einen kleinen Einblick auf die neue Erde, die er irgendwann erschaffen wird, auf der kein Leid, kein Schmerz, keine Krankheit Platz haben werden, weil Gott selbst unter uns wohnen wird.
Wenn dieser große Arzt aber derselbe ist, gestern, heute und in Ewigkeit, kann er uns auch heute von Krankheiten befreien. Vergiss nie, dass du jederzeit zu Jesus beten kannst, dass er alles kann, und dass seine Verheißungen auch dir gelten.
Hast du schon mal Heilung erfahren? Oder hast du vielleicht für Kranke gebetet? Viele Christen haben krasse Erlebnisse gemacht. Andere kannten Gott nicht, waren aber von seiner Heilungsmacht so beeindruckt, dass sie dadurch zum Glauben gekommen sind.
HERR, SPRICH NUR EIN WORT, SO WIRD MEINE SEELE GESUND
Zugegeben. Ich habe auch schon für Menschen gebetet und es ist nichts passiert. Und ich bin überzeugt, dass es nicht damit zusammenhängt, dass ich falsch gebetet habe oder dass der andere zu wenig Glauben aufgebracht hat. Es ist anscheinend nicht immer Gottes Wille, uns zu heilen. Logisch auch… Denn wenn es so wäre, dann würden wir Menschen niemals sterben. Aber jeder stirbt früher oder später.
Neben unserem sichtbaren Körper besitzen wir auch eine Seele. Oft ist sie uns nicht bewusst, da wir sie nicht sehen, doch hat sie große Auswirkung auf unser Leben. Auch sie kann erkranken: Wenn eine Beziehung kaputt geht, wenn wir in der Schule gemobbt werden, wenn wir nicht beachtet werden. Auch diesen emotionalen Schmerz möchte Jesus lindern. Und er ermutigt uns, ihm als dem großen Arzt zu vertrauen. In Psalm 103,3-4 lesen wir: „Er vergibt dir all deine Schuld. Er ist es, der all deine Krankheiten heilt, der dein Leben vom Verderben erlöst, dich mit Liebe und Erbarmen bedeckt“.
Und das ist das Geniale: Selbst wenn der Körper nicht immer gesund wird, kann das Herz und die Seele eines Menschen immer wieder neu gemacht werden. Dafür ist Jesus am Kreuz gestorben: Deine inneren Verletzungen hat er ans Kreuz getragen, damit du alles loswerden und neu anfangen kannst.
Und eins ist sicher: Gott heilt immer. Wenn nicht in diesem Leben, dann am Ende unserer Tage, wenn wir bei ihm sein werden. Spätestens da wird uns Jesus für immer von jeder Form von Krankheit erlösen. Darauf freue ich mich jetzt schon.
LET'S TALK
• Hast du schon mal erlebt, dass Gott jemand geheilt hat?
• Hast du schon mal dafür gebetet, dass jemand gesund wird? Was ist dann passiert?
• Was hindert dich daran, für Heilung zu beten? Was motiviert dich, für Heilung zu beten?
Jérôme Remuhs
* Anmerkung: Wer die Liste sämtlicher Heilungswunder der Bibel anschauen möchte, kann sich folgenden Link anschauen: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Heilungswunder_in_der_Bibel
no fear
Zielgedanke
Lass die Welle der Angst über dich hinwegrollen
Andacht
Es ist Januar, nasskalt und Weihnachten ist vorbei. Aber vielleicht klingt bei dir noch ein bisschen das „Fürchte dich nicht“ der Engel nach. Das war dieses Jahr mein absolutes Highlight an Weihnachten:
„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr“ (Lukas 2, 10-11)
Dies haben die Engel zu den Hirten auf dem Feld gesagt. Doch wovor fürchteten sich diese Hirten eigentlich genau? Wir wissen es nicht ganz genau, aber wir wissen, dass dieses Fürchte-dich-nicht in der Bibel sehr oft vorkommt. Gebt die Worte mal bei www.bibleserver.com ein, da kommen einige Treffer. Meist ist es Gott direkt oder ein Engel, der diese Worte ausspricht. Aber was meint dieses Fürchten? Ich verwende ab jetzt das Gefühl der Angst als Ursache für das Fürchten.
Es gibt gute und weniger gute Ängste: Ängste können schützen, man würde sie dann als Vorsicht bezeichnen. Wie etwa die Angst im Dunkeln auf unbekannten Wegen oder dem Bungee-Jump. Weniger gute oder besser gesagt destruktive Ängste halten jedoch gefangen und lähmen, z.B. den nächsten Schritt zu gehen. Angst vor dem, was andere denken oder sagen oder Angst vor der Prüfung. Sie kommen oft von schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit, die das gegenwärtige Denken beeinflussen.
In unserer Welt leben wir immer mit Ängsten, ob wir nun an Gott glauben oder nicht. Wir spüren sie manchmal vielleicht häufiger oder weniger oft oder wir reden nicht oft darüber, denn Angst kann auch ein Schamgefühl bei uns verursachen. Dennoch kennt jede Person Angst, völlig angstfreie Menschen habe ich bisher sehr selten getroffen. Erinnerst du dich an die Hamsterkäufe während Corona? Da trat die Angst ganz besonders hervor ?
Und mitten hinein in eine Welt der Angst sagt Gott „Fürchtet euch nicht!“. Und er sagt auch zu seinen Jüngern: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33)
Angst können wir also nicht wegdiskutieren. Sie kann wie eine Welle kommen und uns überrollen. Die Frage ist nur, mit welcher Welle ich mitschwimme. Lasse ich sie über mich hinwegrollen oder mich von ihr wegspülen?
Um mich nicht von ihr wegspülen zu lassen, hier einige Tipps, die mir bisher geholfen haben:
+ Schreibe dir in einem angstfreien Moment Bibelstellen auf, die du dann laut lesen kannst, wenn die Angst kommt. Wahrheiten aus seinem Wort haben Kraft! Hier findest du einige: 33 Bibelverse über die Angst - DailyVerses.net
+ „Mut ist Angst, die gebetet hat“, sagte Corrie ten Boom. Sie hatte kein leichtes Leben. Schreib dir diesen Satz irgendwohin als Erinnerung. Bete laut oder leise, wenn die Angst kommt.
+ Erstelle dir eine Playlist, die du laufen lassen kannst, wenn die Angst kommt. Fang gern mit dem Lied Zach Williams - Fear Is a Liar (Official Music Video) - YouTube an und höre auch mal in das Album von Tenth Avenue North - Intro (Visualizer) - YouTube rein.
+ Verabrede mit einem Freund oder einer Freundin ein Wort oder Emoji z.B. bei Whatsapp, das du schicken kannst, wenn bei dir grad die Angst kommt. Gemeinsam kann man die Angst viel besser schultern. Das Aussprechen und sogar gemeinsam Beten nimmt ihr gehörig die Kraft. Die andere Person kann dir zum Engel werden, der spricht „Fürchte dich nicht!“
+ Mache dir bewusst, dass der Feind darauf lauert, uns ungute Angst einzujagen. Ja, wir sind leider noch im Kampffeld, aber Jesus hat den Feind schon besiegt. Und nun gilt: “Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. “ (2. Tim 1,7)
+ Wenn die Angst sich tief reingefressen hat, suche dir auch professionelle Hilfe. Wichtig ist, dass du nicht mit deinen Ängsten allein unterwegs bist.
Für deinen SBK:
_Welche Tipps passen zu euch? Nehmt euch einen SBK lang Zeit, einige Tipps gegen Ängste für euch umzusetzen. Tauscht euch aus und ermutigt euch, dran zu bleiben.
_Gibt es Menschen in eurem Umfeld, die Ängste haben? Betet gemeinsam für sie und gebt ihnen einen Tipp weiter. Ihr könnt menschliche Engel sein, die ihnen „Fürchte dich nicht“ zurufen.
Viel Segen und lass die Angstwelle über dich hinwegrollen! Deine Lisa
Lisa Sych
Das Rätsel der Zeiten
Andacht
Einstieg
Prediger 3, 1-9 lesen
Hauptteil
Was hat der Mensch davon? Von den Zeiten und der „traurigen Wahrheit“, dass wir nicht der Herrscher über diese Zeiten sind? Was hast du denn davon, wenn es dir gerade nicht gut geht, z.B. weil dein Zeugnis alles andere als erfreulich war? Du vielleicht sogar eine Ehrenrunde drehen musst? Und was hast du davon, dass du gerade am Strand sitzt und weißt, dass du nächste Woche wieder im miefigen Klassenzimmer sein wirst? Und überhaupt, was soll das, dass sich auf deine Einladeaktion für den heutigen SBK kein Eingeladener zeigt? Da kann man schon mal ins Grübeln, was das eigentlich alles soll…
Manche kommen zum Schluss für dieses Rätsel, dass das ganze Leben einfach eine Lotterie ist, die Chance auf einen Hauptgewinn eben äußert selten kommt und man stattdessen von einer schicksalshaften Niete zur anderen gelangt. Nach dem Motto:
Es gibt eine Zeit, da verliere ich;
Und es gibt eine Zeit, da gewinnen die anderen.
Aber das ist nicht die Absicht dieses „Rätselgedichts“ im Predigerbuch.
Die Antwort auf die Frage danach, was wir davon haben, dass es für alles eine Zeit gibt ist für mich ganz klar: Ich brauche mich nicht abzumühen, nicht zu stressen, mir keine Sorgen zu machen, denn FÜR ALLES gibt es eine bestimmte Zeit. Eine Zeit, über die ich letztlich nicht selbst bestimme, sondern Gott. Er allein weiß, wann diese Zeit beginnt und auch, wann sie wieder enden wird. Und tatsächlich spendet mir der Text dadurch Trost. Denn wenn ich einmal eine schlechte Zeit habe, so habe ich hier doch die Zusage, den Trost, eine Perspektive, dass eben wieder eine andere Zeit kommt, eine bessere Zeit.
Dabei ist das für mich nicht einfach nur eine vertröstende Aufmunterung: „Die Zeit heilt alle Wunden, da muss nur genügend Gras über die Sache wachsen…“, sondern ein echtes Versprechen.
Besonders gut zu verstehen ist dieser Text in genau dieser Zwischenzeit, der Zeit zwischen den Schuljahren. Das alte Schuljahr ist bei den einen gerade erst zu Ende gegangen, andere sind mitten in den Ferien und leben einfach im Hier und Jetzt und nochmals andere stehen schon wieder an der Bushaltestelle und warten auf den Schulbus. Und vielleicht kommt die Frage auf: Wozu?
Alles hat seine Zeit:
Schule hat seine Zeit,
Ferien haben ihre Zeit.
Klassenarbeiten haben ihre Zeit,
Ausflüge haben ihre Zeit.
Erfolg hat seine Zeit,
Versagen hat seine Zeit.
Lernen hat seine Zeit,
Chillen hat seine Zeit.
Mutig in den SBK einladen hat seine Zeit,
heimlich in den SBK gehen hat seine Zeit.
Höhenflüge haben ihre Zeit,
Durststrecken haben ihre Zeit… und so weiter, euch fällt sicher noch einiges mehr ein!
Ganz egal, welche Zeit bei dir gerade dran ist, sei gewiss die Zeiten ändern sich.
Für schlechte Zeiten: Verzweifle nicht! Sei gewiss, es kommen wieder bessere!
Für gute Zeiten: Freue dich! Sei gewiss, es kommen auch wieder schlechtere!
Für alle Zeiten: Du bist nicht allein! Gott geht mit!
Gott ist mit mir
Zielgedanke
Gott ist treu und er ist immer bei mir.
Andacht
Bibellesen und Kontext
Lest zuerst 1. Mose 28,15-16 und dann noch 1. Mose 35,1-3.
Jemand soll die erste Stelle offenhalten, damit ihr die Stellen vergleichen könnt.
Jakob war zwei Mal in Bethel. Dazwischen liegen 21 Jahre. In welcher Situation war Jakob, als er zum ersten Mal nach Bethel kam? Und was hat Jakob zwischen diesen beiden Besuchen in Bethel erlebt?
(Blättert ein bisschen durch die Kapitel, die dazwischen liegen, lest die Überschriften, und vielleicht kennt jemand die eine oder andere Geschichte? Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm; dann verkürze diesen Abschnitt und gehe weiter zur folgenden Frage.)
Diskussion
Was fällt euch auf, wenn ihr 1. Mose 28,16 und 1. Mose 35,3 vergleicht? Jakob macht jeweils eine Aussage über Gott, die sich aber ein bisschen unterscheidet.
Auch hier: Der Hauptunterschied wird im Input nochmal deutlich, ist also nicht schlimm, wenn ihr hier nicht auf „die Musterlösung“ kommt.
Input
Als Jakob zuerst nach Bethel kam, rannte er vor seinem Bruder Esau davon. Er rannte um sein Leben, weil er Esau betrogen hatte und der ihn nun töten wollte. In Bethel, mitten im Nirgendwo, erlebt er Gott in einem Traum und meint: „Gott ist an diesem Ort“. 21 Jahre später, viel reicher an Lebenserfahrung durch seine harte Arbeit bei seinem Onkel Laban stellt er fest, dass Gott sein Versprechen gehalten hatte: Er bemerkt, dass Gott immer mit ihm war, nicht nur an diesem einen Ort. Dass Gott ihn niemals allein ließ.
Gott ist nicht an einen Ort gebunden. Gott ist nicht nur in der Kirche zu finden. Gott ist nicht nur bei uns, wenn wir ganz fromm sind und regelmäßig beten. Gott ist nicht nur da, wenn wir Gutes tun. Gott wartet nicht passiv darauf, dass wir endlich fragen, ob er uns helfen könne. Nein, Gott ist immer da. Mitten in der Wüste, wenn’s im Leben nicht so gut läuft, aber auch bei der Arbeit/in der Schule, sogar bei den Hausaufgaben. Gott ist da, auch wenn ich mich gar nicht danach fühle. Gott ist da, wenn ich esse. Gott ist da, wenn ich schlafe, zocke, den Kleiderschrank sortiere oder meine Schwester ärgere.
Jakob stellt fest: Gott hält seine Versprechen.
Austausch
Tauscht euch darüber aus, ob und wie ihr erlebt, dass Gott bei euch ist. Woran erkennt ihr das? Oder fällt es euch schwer, das im Alltag zu bemerken? Warum?
Gebet
Betet zum Abschluss, dass ihr nicht vergesst, dass Gott da ist. Dass ihr in jeder Situation mit ihm rechnet.
Daniel Seidel
Gott hört dein Gebet
Zielgedanke
Du kannst jederzeit zu Gott kommen und mit ihm reden. Er wird dir helfen!
Material
Taschenlampe
Bibelstelle
Psalm 130
Andacht
Einstieg: Verwende die Taschenlampe, um ein SOS Signal abzusenden. Lass sie dafür drei Mal kurz, drei Mal lang und wieder drei Mal kurz aufleuchten (xxx - - - xxx). Frage in die Runde, ob jemand dieses Signal erkennt und in was für einer Situation es verwendet wird. (In einer Notlage, in der dringend Hilfe benötigt wird. Man versucht andere Menschen zu erreichen und auf das Problem aufmerksam zu machen.)
Ich habe einen Psalm mitgebracht, in dem der Autor wahrscheinlich in so einer richtig blöden Lage war. Psalm 130 (vorlesen oder vorlesen lassen)
1 Aus der Tiefe meiner Not schreie ich zu dir.
2 Herr, höre mich doch! Sei nicht taub für meinen Hilferuf!
3 Wenn du Vergehen anrechnen wolltest, Herr, wer könnte vor dir bestehen?
4 Aber bei dir finden wir Vergebung, damit wir dich ehren und dir gehorchen.
5 Ich setze meine ganze Hoffnung auf den Herrn, ich warte auf sein helfendes Wort.
6 Ich sehne mich nach dem Herrn mehr als ein Wächter nach dem Morgengrauen, mehr als ein Wächter sich nach dem Morgen sehnt.
7 Volk Israel, hoffe auf den Herrn! Denn er ist gut zu uns und immer bereit, uns zu retten.
8 Ja, er wird Israel retten von aller Schuld!
Hauptteil
Der Schreiber dieses Psalms (David) hat offensichtlich Schwierigkeiten. Was genau, wissen wir nicht. Aber ihm geht es richtig schlecht. Es klingt so, als ob er in einer richtigen Depri-Phase wäre und keinen Ausweg mehr sieht. Vielleicht geht es dir momentan auch so? Eine schlechte Note geschrieben, Streit, du bist krank, aus irgendeinem Grund verzweifelt? David hat auch noch ein anderes Problem. Er weiß, dass er Fehler gemacht hat. Dass er nicht so gelebt hat, wie Gott es wollte. Dass sich etwa zwischen ihn und Gott geschoben hat, die Bibel nennt das Sünde.
Interessant ist, wie David auf diese Situation reagiert. Er wendet sich an Gott. Er betet. Er sendet sozusagen sein SOS an Gott. Er spricht seine Probleme offen vor ihm aus. Warum? Aus zwei Gründen:
-
Gott schenkt Vergebung (V. 4): Im neuen Testament (1. Johannes 1,9) heißt es: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er unsere Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“. Gott ist nicht nachtragend. Er vergibt gerne. Dafür ist Jesus schließlich am Kreuz gestorben.
-
Gott „ist gut zu uns und immer bereit, uns zu retten" (V. 7): Es gibt kein Problem, was für Gott zu groß wäre. Nichts, was er nicht lösen und wieder in Ordnung bringen könnte.
Es gibt aber trotzdem etwas, was wir tun müssen. Wir müssen zu Gott kommen. Gott zwingt sich uns nicht auf, wenn wir ihn nicht bitten, in unserem Leben einzugreifen, dann hält er sich raus. David hat zu Gott gebetet, und er hat gemerkt, dass Gott hilft. Jesus sagte mal: "Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan." (Matthäus 7, 7-8). Das ist das Beste, was wir tun können. Mit all den persönlichen Sorgen und Problemen, die wir haben, können wir zu Gott kommen. Er wartet schon darauf, uns zu helfen. Und wir können darauf vertrauen, dass er seine Versprechen, die er uns in der Bibel mitteilt, auch einlöst.
Abschluss
Betet zusammen. Entweder in einer Gebetsgemeinschaft, oder jeder im Stillen für sich alleine.
Jan-Martin Reckel und Hanna Lütjens
Der Phasenprüfer
Zielgedanke
Gott prüft dich mit liebevoller Absicht.
Material
Phasenprüfer (einen zum Zeigen, evtl. als Give-away für jeden)
Andacht
Anfangsphase: Prüfungen können so richtig ätzend sein, oder? Vielleicht kennst du solche negativen Prüfungssituationen: In der Klassenarbeit kommt genau das, was du nicht so gut kannst oder du fühlst dich in Prüfungen kontrolliert und unter Leistungsdruck. Und die Ergebnisse werden dann auch noch bewertet! Extrem unangenehm. Und auch die Prüfer können so richtig nerven, wenn sie dich vorführen und nur auf deinen Schwächen herumreiten. ABER: Es gibt auch Prüfungen und Prüfer, die ganz anders drauf sind… …z. B. den Phasenprüfer! (diesen zeigen und kleines Experiment machen: Steckt den Phasenprüfer vorsichtig in eine Steckdose und haltet den Daumen auf den Kontakt an der Spitze des Griffes. Wenn er nicht leuchtet, ist er kaputt oder die Schulleitung hat euch den Saft abgedreht J)
Der Phasenprüfer kann sichtbar machen, ob Strom auf der Dose ist oder nicht. Er kann den eigentlich unsichtbaren Strom anzeigen. Für Handwerker ist er damit ein sehr sinnvolles Überpüfungswerkzeug – zumal er auch als kleiner Schraubendreher einsetzbar ist. Wie gut, dass es auch so positive Arten von Prüfungen gibt, die hilfreich sind und eben nicht so ätzend wie manch andere!
Bibelphase: „Erforsche mich, Gott, und erkenne, was in meinem Herzen vor sich geht; prüfe mich und erkenne meine Gedanken!“ (Psalm 139, 23)
Kernphase: David bittet Gott in diesem Gebet darum, dass er ihm zeigt, was in ihm los ist. Er möchte wissen, wie Gott seine Gedanken findet. David ist interessiert daran herauszufinden, was ihn antreibt und ob das, was in ihm vorgeht, gut und richtig ist. So wie ein Elektriker sich an seinen Phasenprüfer wendet, um Energien und Spannungen zu überprüfen, wendet David sich an Gott. Dieser soll die Energien und Spannungen seines Lebens überprüfen. Dabei ist bemerkenswert, dass David offenbar weiß, dass er seine Motive und inneren Beweggründe nicht selbst erkennen kann. Und er scheint zu wissen, dass Gott derjenige ist, der diese „Lebensphasenprüfung“ durchführen kann.
Die Tatsache, dass David dieses Gebet betet, lässt uns hoffen, dass Gott auch uns mitteilen kann, was in uns vorgeht. Gott weiß genau, wie es dir geht, was dich beschäftigt, wer dich nervt, wie du tickst und was du am liebsten tun würdest. Er weiß das sogar viel genauer als du. Gott ist aber kein Prüfer, der dieses Wissen ausnutzt, um dich vorzuführen oder vor anderen schlecht zu machen oder dir zu schaden! Vielmehr will er dir helfen und dir zeigen, wo z. B. schlechte Gedanken und schwierige Eigenschaften in dir schlummern. So will diese göttliche „Phasenprüfung“ dein Leben bereichern und mit guten Absichten voranbringen. Es geht Gott um eine gute, konstruktive und liebevolle Art der Prüfung, von der übrigens auch deine Mitmenschen profitieren.
Austauschphase:
Wie geht es euch mit dem Gedanken, dass Gott immer genau weiß, was Phase ist?
Wie kann diese Prüfung der Gedanken durch Gott geschehen?
Schlussphase: Weil Gott dich liebt, bietet er dir an, deine Gedanken zu überprüfen. Er will dabei nur Gutes für dich! Erinnerungshilfe: Besorg dir (oder für jeden) einen Phasenprüfer für die Federmappe. Er erinnert dich daran, dass Gott dir zeigen will, was in dir vorgeht. Außerdem ist es manchmal gar nicht schlecht, einen kleinen Schraubendreher dabei zu haben J.
Weiterdenk- und Anwendungsphase
Sehen: Welche Gedanken, Motive und Gefühle siehst du gerade in deinem Leben?
Beten: Lass Gott das, was du in dir siehst prüfen, indem du mit ihm darüber sprichst. Bete z. B. „Herr, wie denkst du über meine Angst? Wie findest du meine Ungeduld und was siehst du für Energie in meinem Herzen?“ Gott kann sich dir in deinen Gedanken mitteilen. Außerdem kannst du prüfen, ob Aussagen der Bibel dich in deinen Fragen voranbringen. Und denk dran: Gott will dir dein Herz mit Liebe zeigen!
Konkret handeln: Was machst du nun mit den Überprüfungsergebnissen? Was möchtest du in deinem Leben ändern?
Frithjof Zeltwanger
Neue Herausforderungen
Andacht
Einstieg
Gibt es bei euch im Moment neue Herausforderungen? Was würdet ihr gerne einmal mit Jesus erleben? Was würdet ihr als Christ gerne einmal tun? Wo gibt es gerade in eurem Leben mit Jesus Herausforderungen, vor die Gott euch stellt? Wollt ihr euch herausfordern lassen, Sachen wagen, die ihr alleine ohne Jesus niemals wagen würdet? Werdet mutig zusammen mit Jesus! Nehmt die Herausforderung an und werdet gestärkt in eurer Beziehung zu Jesus!
Petrus und Jesus
Kennt ihr die Geschichte mit Petrus, der zu Jesus auf das Wasser geht? Die Geschichte steht in Matthäus 14, 22-33. Petrus und die anderen Jünger sitzen zusammen im Boot auf dem See. Es ist Nacht und ein schwerer Sturm bricht los. Jesus kommt den Jüngern auf dem Wasser entgegen. Petrus klettert aus dem Boot, er will zu Jesus. Er steht auf dem Wasser, sinkt dann aber und ruft Jesus um Hilfe. Jesus spricht zu Petrus: „Hast du so wenig Glauben, Petrus? Vertrau mir doch!“ Und Jesus hilft ihm wieder zurück ins Boot.
Herausfordernd
Falls ihr eine Ermutigung für eure bevorstehenden Herausforderungen braucht, schaut euch Petrus an: Er hat die Herausforderung angenommen und ist hinausgeklettert aus dem Boot. Er ist also aus dem Sicheren und Gewohnten hinausgegangen und auf Jesus zugegangen. Er hat seinen Blick auf Jesus gerichtet. Dabei hat er den Sturm nicht als gefährlich angesehen. Weil er mit seinem Blick und seinem Herz auf Jesus ausgerichtet war.
Plötzlich aber wird ihm bewusst, wo er steht, was er macht und dass um ihn herum hohe und gefährliche Wellen sind. Sein Blick und seine Ausrichtung schweifen ab von Jesus und er sieht nur noch die Gefahr, in der er sich befindet. Diese Gefahr war vorher unwichtig, als er noch auf Jesus geschaut hat. Petrus beginnt also zu sinken. Bei euren bevorstehenden Herausforderungen mit Jesus kann es auch passieren, dass „hohe Wellen“ um euch schlagen. Zum Beispiel finden es eure Mitschüler seltsam, wenn ihr auf einmal mit einem Pullover in der Schule herumlauft, auf dem „Jesus“ steht. Macht euch keine Gedanken, was andere Mitmenschen über euch als Christ denken könnten.
Lasst euch von solchen Wellen nicht von Jesus ablenken! Dann werdet ihr auch nicht untergehen! Und wenn doch, zieht euch Jesus wieder raus und baut euch auf! Genauso wie er es mit Petrus gemacht hat. Jesus wirkt durch den Heiligen Geist, der in euch wohnt! Ihr habt Gottes unermesslich große Kraft in euch! Jesus ist es egal, was ihr könnt oder nicht könnt! Gott beruft nicht die Begabten, sondern begabt die Berufenen!
Herausforderungen annehmen
Welche Herausforderungen mit Jesus stehen die nächsten Tage und Wochen bei euch an? Nehmt die Herausforderung an...Jesus wird euch zur Seite stehen! Welche Herausforderung wollt ihr annehmen? Sammelt konkrete Vorhaben!
Maria Pacho
Gott nahe zu sein ist mein Glück
Andacht
Viel Glück!
,,Viel Glück!‘‘- das ist ein Wunsch, mit dem wir gerne um uns werfen. Glückwünsche, das ist es, was wir bei Geburtstagen, Hochzeiten, vor Prüfungen und bei ganz vielen anderen Gelegenheiten gerne an Andere weitergeben. Wir wünschen dem anderen, das ihm etwas Gutes passiert, etwas was ihn ,,glücklich‘‘ macht.
Manchmal haben wir vielleicht auch einfach "Glück" wenn etwas anders kommt als erwartet.
Und mal ehrlich: Wer wäre denn nicht gerne rundum glücklich? Aber was macht mich eigentlich wirklich glücklich?
Was macht (mich) glücklich?
Ich bin glücklich, wenn ich Geschenke zu Weihnachten bekomme, die ich mir wünsche. Doch das ist eher ein kurzes Glück - schnell ist das Buch durchgelesen und das Smartphone ist sowieso schon wieder veraltet.
Man ist glücklich wenn man eine Freundin oder einen Freund hat - und ziemlich unglücklich wenn die Beziehung zu Bruch geht. Ich bin glücklich, wenn ich Zeit mit guten Freunden verbringe, wurde aber auch schon hier sehr enttäuscht.
Es machte mich glücklich, wenn ich in der Schule Erfolg hatte, ob es die guten Noten waren, beliebt zu sein in der Klasse, oder das Lob der Eltern.
Hängt mein Glück also immer von anderen, von dem was mir passiert, ab?
Nein, es gibt auch Momente, da kann ich alleine glücklich sein, wenn ich gesund bin, vielleicht die Sonne scheint und ich im Garten liege und die Sonne mich wärmt.
Aber ist das alles im Leben? Dem glücklichen Moment hinterher zu sein? Ihn solange es geht auszukosten, vielleicht sogar krampfhaft versuchen an ihm festzuhalten? Hoffen, dass man irgendwann das große Glück findet?
Wo finde ich Glück?
In der Bibel heißt es: Gott nahe zu sein ist mein Glück! (Psalm 73, 28).
Das ist eine super Sache: Wenn ich weiß, ich muss das Glück gar nicht irgendwo suchen. Weder bei irgendwelchen Menschen oder Dingen, noch in Beziehungen oder Erlebnissen, denen ich nachjagen muss. Nein: Glück, das finde ich bei Gott. Das sagt zumindest der Psalmdichter.
Gott ist es, der Zufriedenheit schenkt, der Glück gibt.
Ein Beispiel
Mit 18 hatte ich meine erste große Beziehung. Ich schwebte auf Wolke 7 und war glücklich bis über beide Ohren. Klar, Gefühle - die vergehen auch irgendwann. Und trotzdem war ich glücklich.
Als diese Beziehung auseinander ging war alles wie verflogen. Ich stürzte in ein tiefes Loch. Mein Glück war davon abhängig gewesen!
Für den Psalmdichter ist klar: Er findet sein Glück in der Nähe Gottes.
Wenn man sich den ganzen Psalm genauer anschaut stellt man fest: Die Menschen damals haben ihr Glück überall gesucht außer bei Gott. Und der Dichter weiß: Mein Glück bei Gott ist nicht nur hier auf Erden sondern von einer viel längeren Dauer: Es geht bis in die Ewigkeit in den Himmel.
Er stellt fest: All die Dinge hier auf der Erde sind schön, aber nur von kurzer Dauer, und wahres, richtiges Glück, das finde ich nur bei Gott!
Vielleicht kann ich mich in den nächsten Wochen ganz bewusst an diesen Vers erinnern- mein Glück bei IHM.
Das heißt ja nicht, dass die anderen Dinge alle verkehrt wären, aber dass ich mir klar mache und mich frage: Wovon ist mein Glück abhängig und wo suche ich es?
Ich habe festgestellt, genau wie der Psalmdichter: Gott nahe zu sein ist mein Glück!
Thorsten Holler
Hilfe und Trost
Bibeltext
In allen Schwierigkeiten ermutigt er uns und steht uns bei, so dass wir auch andere trösten können, die wegen ihres Glaubens leiden müssen. Wir trösten sie, wie Gott auch uns getröstet hat. Weil wir Christus gehören und ihm dienen, müssen wir viel leiden, aber in ebenso reichem Maße erfahren wir auch seine Hilfe. Deshalb kommt es euch zugute, wenn wir leiden; und wenn wir ermutigt werden, dann geschieht auch das zu eurem Besten. Das gibt euch Kraft, die gleichen Leiden wie wir geduldig zu ertragen. (2. Kor 1,4-6)
Andacht
Das Leben ist nicht (immer) schön
„Weil wir Christus gehören, müssen wir viel leiden...“ Das hört sich doch erst mal nicht so gut an! Vielleicht deckt sich das vielleicht ja mit dem, was du erlebst; vielleicht ist es ja wirklich so, dass du in unangenehme Situationen kommst, weil du an Jesus glaubst.
Jesus hat das ziemlich klar gesagt, dass das zum Christsein dazu gehört:
„Ihr aber seht euch vor! Denn sie werden euch den Gerichten überantworten, und in den Synagogen werdet ihr gegeißelt werden, und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis.“ (Mk. 13, 9)
Da ist erst einmal nicht die Rede davon, dass alles super wird, sobald wir Jesus in unser Leben lassen. Das kann einem schon ziemlich Sorge machen.
Doch zum Glück geht der Vers noch weiter: „[...], aber in ebenso reichem Maße erfahren wir auch seine Hilfe.“
Du kannst dich darauf verlassen, dass Jesus dich nicht überfordert. Es ist sogar so, dass er dir umso näher ist, je mehr du ihn brauchst.
Er wird dich, wenn du dich auf ihn einlässt, in Situationen führen, die ganz und gar nicht einfach sind. Aber du wirst in diesen Situationen erleben, dass er größer ist als diese Schwierigkeiten. Dabei kannst du auch erleben, dass man sich auf ihn verlassen kann.
Vertrauen
Das erfordert meistens, dass wir ihm die Kontrolle darüber geben und einfach mal sagen: „Jesus, ich komme mit dieser Situation nicht klar, aber ich weiß, dass du das regeln kannst. Ich habe keine Ahnung, wie du das tun wirst, aber ich will dir diese Situation geben und erleben, was du daraus machst!“
Das ist manchmal ganz schön schwer. Aber wenn wir das wirklich machen, wird unser Vertrauen in das, was Jesus tun kann, wachsen. Und noch etwas wird passieren:
Trost und Zuversicht (geben)
Paulus schreibt, dass er dadurch, dass Gott ihn getröstet hat, auch in der Lage ist, andere zu trösten.
Das heißt, wenn du erlebt hast, wie Gott dir geholfen hat, dann ist es toll, das weiterzuerzählen. Denn dadurch können andere, denen es gerade nicht so gut geht, wieder Mut bekommen und Gott um Hilfe zu bitten.
(Wenn du selbst schon erlebt hast, wie Gott dir in einer schwierigen Situation geholfen hat, dann kannst du es an dieser Stelle dem SBK kurz erzählen. Trau dich ruhig, auch wenn du nicht das Gefühl hast, dass deine Geschichte so unglaublich toll ist. Das muss keine Riesen-Aktion sein, mit Feuer vom Himmel und Wunderheilungen. )
Ich fände es toll, wenn wir hier im SBK die Möglichkeit hätten, uns das gegenseitig zu erzählen. Deshalb will ich euch Mut dazu machen, wenn ihr etwas mit Gott erlebt habt, diese Geschichte nächste Woche im SBK zu erzählen. Sagt mir am besten vorher kurz Bescheid, damit ich das einplanen kann.
Und wenn du gerade in so einer Situation bist, dann lasst uns doch einfach mal dafür beten und das ganze Gott anvertrauen. Du darfst gespannt sein, was er damit tut.
[Gebetsanliegen sammeln und Gebetsgemeinschaft]
Tobias Knöppler
Einer zahlt die Zeche
Zielgedanke
Vergebung ist teuer – als Versöhnte leben
Bibelstelle
Kolosser 2,14
Material
Kerbholz (Vierkant Stab mit Euro-Markierungen: 0,50; 1; 2; 3; 5)
Das Kerbholz kann man selber anfertigen. Eine Vierkantleiste mit den Maßen 2x2x30cm besorgen. Die Zahlen auftragen. Man kann das Holz bei 20cm durchtrennen und mit Tesastreifen „unsichtbar“ wieder verbinden. Am Ende der Andacht kann man Holz durchbrechen und ein Kreuz formen.
Andacht
Kürzlich warb ein Hotelier mit einem sehr interessanten Gegenstand für sein Hotel: Es war ein Kerbholz! Ein Vierkantstab, auf dem der Länge nach verschiedene Preise von 0,50 Euro, 1,00 Euro, 2,00 Euro, 3,00 Euro und 5,00 Euro eingraviert waren. Natürlich war auch der Name des besagten Hotels in schönsten Buchstaben eingraviert. Bestellt der Gast nun sein Essen und seine Getränke, so ritzt der Kellner für die Beträge eine entsprechende Kerbe ins Kerbholz des Kunden. Am Ende ist dann die Zeche zu begleichen! Der Kellner zählt alle eingekerbten Beträge zusammen. Wehe dem, der nun seine Zeche nicht zahlen kann – dann hat er sprichwörtlich etwas auf dem Kerbholz.
Wer kennt diese Redewendung?
Hier wird deutlich, was es eigentlich heißt, etwas auf dem Kerbholz zu haben. Ein Mensch hat Schuld auf sich geladen und kann diese nicht begleichen!
Schauen wir ehrlich in unser Leben, dann spüren wir schnell, dass wir so manches Mal dem anderen etwas schuldig geblieben sind. Da gab es verletzende Worte, eine unterlassene Hilfe, einen verachtenden Blick, knallharte Konflikte oder sogar Schlimmeres, das wir gar niemanden verraten würden. Wem kann ich mich dann anvertrauen, wen kann ich um Verzeihung bitten? Oftmals bleiben wir mit unseren bekannten und unerkannten Kerben allein zurück. Ebenso stellt sich die Frage: Wie verhält sich derjenige, der Opfer meiner Worte bzw. meiner Tat geworden ist? Wie schwer ist es, jemandem zu verzeihen, ihm die Hand zu reichen, der an mir schuldig geworden ist. Wir zählen lieber auf, wir rechnen ab!
„Sven, du kannst doch endlich mal dein Zimmer aufräumen. Das ist ja der reinste Saustall!“, ermahnt der Vater seinen Sohn beim Frühstück. Ein Wort ergibt das andere. Ein regelrechter Schlagabtausch zwischen Vater und Sohn entbrennt. Mit knallender Tür verlässt Sven schließlich sein Elternhaus. Sven ist sauer; sein Vater sitzt mit tränenden Augen in der Küche. Konflikte, wie sie tagtäglich geschehen.
Ich denke an Sophia und ihre beste Freundin Cecilia. Eine tuschelnde Bemerkung Cecilias über Sophia war der Anfang vom Ende einer guten Freundschaft.
Wohin mit unserer unbeglichenen Rechnung, wohin mit unserem Kerbholz?
„Jesus Christus hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet“ (Kolosser 2, 14).
Angesichts unseres Versagens, unserer Fehler, Unterlassungen und Gottverlorenheit ist uns ein Weg gewiesen, der uns entlasten, entschulden kann: Jesus! Er hat die Schulden der Menschen getragen, hat sie mit sich ans Kreuz genommen. Jesus Christus hat die Zeche bezahlt. Nicht in Form einer Währung, sondern mit dem hohen Preis seines eigenen Lebens! Das ist das Geheimnis der Liebe Gottes zu uns: Da ist einer für dich, der dich nicht fallen lässt. Da ist einer, der sein Ja spricht zu deinem Leben. Hier ist die Versöhnung, die uns aufatmen und leben lässt.
Als entschuldete, als versöhnte Menschen sind wir neu auf den Weg gestellt. Als Christen sind wir gerufen, nun selber versöhnend in die Welt hineinzuwirken, ob in der Schule, im Beruf, in unserer Gesellschaft. Wie wäre es, wenn wir das Ja dem anderen nicht verweigern, wenn wir einander die Hand reichen oder einfach eine freundliche Umarmung wagen, die sagt: ich verzeihe dir. Dann würde das Leben hell und befreiend!
Franz Röber
Jakob wird Israel: Alles neu
Zielgedanke
Gott kann uns verändern, wenn wir ihn nur lassen.
Bibelstelle
1. Mose 32,25-31
Zeit
Mit Austausch eine Schulstunde, in abgespeckter Form auch kürzbar
Andacht
Optionaler Einstieg (falls Schulstunde)
Tauscht euch kurz aus: Wenn Papa nein sagt, wie kriegt ihr Mama dazu, ja zu sagen? Welche Tricks habt ihr, das zu kriegen, was ihr unbedingt wollt?
Die Hintergrund-Geschichte
Lasst uns mal über Jakob reden. Der Enkel Abrahams, jüngerer Zwillingsbruder von Esau. Ein Muttersöhnchen ohnegleichen. Rechnet man die Zeitangaben ein bisschen zusammen, erfährt man, dass er erst mit über 70 Jahren von daheim auszieht und das auch nur, weil er um sein Leben rennen muss. Er betrog seinen Bruder um das Erbe und dann auch noch seinen Vater (1. Mose 27). Sein Name bedeutet „Fersenhalter“, weil er bei der Geburt Esau festhalten wollte, damit er der Erstgeborene wäre. Sein ganzes Leben baute darauf auf, dass er leider später geboren wurde. Das wollte er mit aller Kraft rückgängig machen. Und so lügt und betrügt er, wo er nur kann. Auch nach seiner Flucht wird das nicht besser. Er lebt 21 Jahre bei seinem Onkel Laban und nimmt ihm ausgefuchst eine große Ziegenherde ab. Immerhin kriegt er, was er verdient; denn auch Laban betrügt ihn, steckt ihm die falsche Frau ins Bett und lässt ihn dann nochmal sieben Jahre länger für sich arbeiten, um seine eigentliche Traumfrau heiraten zu dürfen (1. Mose 29,15-30).
Jakob, ein Betrüger. Ein Hochstapler. Ein dreister Abzocker. Auf der verzweifelten Suche nach Erfolg und einfach ein wenig Anerkennung. Jakob, der Fersenhalter.
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Think Tank Teil 1
Tauscht euch über ein paar Fragen aus:
1. Was geht hier eigentlich vor sich? Wer war dieser Mann/Engel? Warum muss Jakob gegen ihn kämpfen? Und warum fragt der ihn erst nach seinem Namen, nachdem sie schon stundenlang gekämpft haben?
2. Weiß jemand, was „Israel“ bedeutet? (Auflösung: „Gottesstreiter“ oder „Fürst Gottes“)
3. Was soll das mit dem neuen Namen? Warum „Israel“ und nichtmehr „Jakob“?
4. Warum hat Jakob den Kampf mit dem Mann/Engel/Gott gewonnen, wenn dieser so viel stärker war als er?
Puh! Das war etwas kompliziert und verwirrend. Lasst uns eine Sache ein klein wenig aufklären: Gott fragt Jakob, den Betrüger, nach seinem Namen. Nicht, weil er den Namen nicht kannte, sondern weil er sich wünschte, dass Jakob zu seinen Fehlern (und damit zu seinem Namen) steht und endlich aufgibt, gegen alle Welt zu kämpfen. Viele von uns rennen durch das Leben mit dem ständigen Kampf, vor allen gut dazustehen und das beste Stück abzubekommen, genau wie Jakob. Der Schlüssel zum Sieg in Jakobs Kampf war völlige Aufgabe.
Gott kämpft auch um uns. Wenn wir innehalten und vielleicht ein paar Dinge loslassen (z. B. was andere von uns denken, Fehler und Verletzungen unserer Vergangenheit, unsere Masken, …), kann Gott beginnen, alles neu zu machen. „Israel“ war der neue Jakob, ein Zeichen für seine Veränderung. Von nun an sollte Jakob, äh, Israel, für Gottes Ehre „streiten“, nicht mehr für seine eigene.
Think Tank Teil 2
Noch zwei abschließende Fragen:
5. Stille Frage: Wenn du über die Geschichte nachdenkst, in welchen Bereichen deines Lebens willst du mal anhalten und zulassen, dass Gott dich neu macht?
6. Wie hat Gott dich verändert, seit du Christ geworden bist?
Wenn du dich nicht als Christ oder Christin bezeichnest, eine etwas andere Frage: Kannst du dich mit Jakob identifizieren, der scheinbar gegen Gott kämpft? Er will dich beschenken, wenn du ihn nur lässt. Wie stehst du dazu?
Daniel Seidel
Vertrauen – und erleben wie es trägt
Zielgedanke
Jesus ist vertrauenswürdig. Dass er wirklich trägt, erfährt nur, wer es ausprobiert und Vertrauen wagt.
Bibelstelle
Matthäus 14,22-33
Andacht
Als begeisterter Schlittschuhläufer und Eishockeyspieler sehne ich mir alljährlich die winterliche Eiszeit herbei. Kaum ist die Eisschicht auf dem zugefrorenen Weiher einige Zentimeter dick, wird das Eis auf seine Tragfähigkeit getestet. Wenn es trägt, werden die Schlittschuhe geschnürt und der Puck flitzt über das Eis. Im Nu hat es sich herumgesprochen: Das Eis trägt! Die Eishockey-Saison kann beginnen. Ja, es trägt - jetzt geht's los!
Es ist eine Tatsache, dass gefrorenes Wasser ab einer bestimmten Stärke trägt. Es ist aber auch eine Tatsache, dass Wasser im flüssigen Zustand nicht trägt – oder doch?
Einschlägige Erfahrungen dazu machte Petrus. Er fuhr mit seinen Freunden, den Jüngern von Jesus, mit dem Boot nachts über den See Genezareth. Weit weg vom Ufer bricht plötzlich ein Sturm los. Das Boot schaukelt bedenklich, es droht zu kentern. Selbst die erfahrenen Seeleute an Bord bekommen es mit der Angst zu tun. Da! Was ist das? Ein Gespenst! Mitten auf dem Wasser! Es dauert eine Weile, bis sie merken, dass es Jesus ist. Petrus findet als erster die Sprache wieder: "Herr, wenn du es wirklich bist, lass mich auf dem Wasser zu dir kommen!" Auf das aufmunternde "Komm!" von Jesus zögert Petrus nicht lange, steigt aus dem Boot, Jesus fest im Blick und setzt einen Fuß vor den anderen. Es funktioniert, das Wasser trägt. Petrus kann wie Jesus über das Wasser gehen! - Aber im nächsten Moment ist alles vorbei. Er sieht rechts und links die bedrohlichen Wellen und die Angst hat ihn wieder fest im Griff. Vorbei, der Spaziergang auf dem Wasser. Petrus sinkt ein und hat Mühe, den Kopf über Wasser zu halten. Doch Jesus lässt ihn nicht absaufen. Sofort greift er nach ihm und rettet ihn vor dem Ertrinken. (Nachzulesen in Matthäus 14,22-33.)
Petrus kann sich wahrlich nicht vorwerfen lassen, Jesu Tragfähigkeit und Verlässlichkeit nicht ausprobiert zu haben. Er war schließlich der Einzige, der Vertrauen zu Jesus fasste. Alle anderen hockten in ihrem Boot und zitterten vor Angst. Aber in dem Moment, in dem die Angst vor dem Ertrinken stärker wurde als das Vertrauen auf Jesus, war es aus mit der tollen Glaubenserfahrung. Statt über das Wasser in die Arme von Jesus zu laufen, sank er ein.
Ich werde kein Eishockeyspiel bestreiten können, wenn ich ängstlich am Weiherrand stehen bleibe und die Festigkeit des Eises nicht teste und darauf vertraue, dass es mich trägt. Wir werden keine Erfahrungen mit Jesus machen, wenn wir kein Vertrauen zu ihm haben. Es gewissermaßen nicht austesten, ob er hält, was er verspricht. Es gibt schließlich viele Lebenssituationen, mit denen wir konfrontiert werden und wo die Tragfähigkeit und Verlässlichkeit Jesu getestet werden kann:
+ Er trägt, wenn es darum geht, Schuld loszuwerden!
+ Er trägt, wenn es darum geht, in Krankheitszeiten nicht zu verzweifeln!
+ Er trägt, wenn es darum geht, schulische und berufliche Probleme in den Griff zu bekommen!
+ Er trägt, wenn es darum geht, den Liebeskummer zu verschmerzen!
+ Er trägt, wenn es darum geht, dem Tod in die Augen sehen zu müssen!
Hier kannst du persönlich erzählen, wo und wann du auf Jesus vertraut hast und erfahren hast, wie er dich trägt. Oder ihr tauscht euch in der Gruppe über eure Erfahrungen aus.
Nimm Jesus beim Wort. Glaube ihm, dass er dich trägt. Probiere es aus und setz dein Vertrauen auf ihn! Ich bin sicher, er wird dich nicht enttäuschen.
Hans Heubeck