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Andachtspool

_Feiertage

Advent/Weihnachten

Die Weihnachtsgurke

Material

Weihnachtsgurken-Christbaumschmuck oder Gewürzgurken o.ä., Giveaways wie z. B. Schokolade für den Weihachtsbaum

Bibelstelle

Johannes 1,9

Zum Einstieg

Habt ihr schon einen Weihnachtsbaum für dieses Jahr gekauft? Wer ist bei euch zu Hause eigentlich dafür zuständig, den Baum auszusuchen? Wer darf ihn schmücken?

Input

Die meisten von uns hängen Kugeln oder Sterne an den Weihnachtsbaum. Aber habt ihr schon mal etwas von der Weihnachtsgurke gehört? Eine Weihnachtsgurke ist ein aus Glas hergestellter Weihnachtsbaumschmuck in Form einer Gewürzgurke. In den USA gibt es diese Weihnachtsgurke in manchen Familien. Dieser Brauch soll aus Deutschland kommen, auch wenn er bei uns heutzutage völlig unbekannt ist. Vor über 100 Jahren gab es die Weihnachtsgurke allerdings auch hier noch zu kaufen.

Vielleicht fragst du dich jetzt: Warum ausgerechnet eine Gurke am Weihnachtsbaum? Das hat mit der grünen Farbe zu tun. Denn dadurch ist die Gurke im Baum nicht so leicht zu entdecken. Derjenige, der als Erster die Weihnachtsgurke entdeckt, erhält ein zusätzliches Geschenk. Es gibt also neben all den Weihnachtsgeschenken unter dem Baum eines, das gar nicht so leicht zu entdecken ist, weil es sich nicht unterm Baum finden lässt, sondern an dem Baum. Das soll uns an das Geschenk in der Krippe erinnern.

Und damit wären wir bei der Story von Weihnachten. Darin geht es um das Kind in der Krippe, schon klar. Für die einen ist das eine Geschichte, die sie schon unzählige Male gehört haben. Für andere eine niedliche, aber nicht sonderlich interessante Legende. Und so haken wir die Weihnachtsgeschichte aus unterschiedlichen Gründen oft ziemlich schnell ab. Schade eigentlich, denn so kann die Story von Weihnachten gar nichts mit uns machen!

Der Sinn dieser Geschichte ist eigentlich, dass wir sie persönlich erleben. Die Bibel beschreibt das so: An Weihnachten ist durch Jesus Gottes Licht in unser Leben und in unsere Welt gekommen. Das steht zum Beispiel in Johannes 1,9: "Das wahre Licht ist der, der in die Welt gekommen ist, um für alle Menschen das Licht zu bringen." Erlebst du an Weihnachten dieses Licht?

Wir wissen so viel über Weihnachten, dass wir fast so sind, wie ein Physiker, der alles über Strom weiß, aber sein Haus nie ans Stromnetz anschließt, um seine Bude hell zu machen. Der Strom bleibt für ihn nur Theorie, er erlebt ihn nicht in der Praxis. Als Kind ist das noch leicht, an Weihnachten begeistert vor dem Kind in der Krippe zu stehen, aber das wird von Jahr zu Jahr schwerer. Genau hier kommt diese Gurke ins Spiel. Die Weihnachtsgurke erinnert uns daran, dass wir uns nicht zufriedengeben mit dem, was wir schon alles über Weihnachten wissen oder zu wissen meinen. Es gibt zwischen dem Trubel und Stress etwas zu entdecken, was leicht zu übersehen ist. Und das verschwindet so leicht in all den Zweigen der Feierlichkeit. Aber wer es entdeckt, der bekommt neben all den Geschenken, die unterm Baum stehen, ein Extrageschenk. Wer das Kind in der Krippe findet oder für sich wiederentdeckt, der ist der eigentlich Beschenkte.

Übrigens, die Amerikaner bieten unterschiedlich große Weihnachtsgurken für Kinder und Erwachsene an. Je mehr Weihnachtsfeste du schon erlebt hast, desto kleiner wird die Weihnachtsgurke und umso schwieriger wird es, sie zu entdecken. Wie wäre das, wenn wir uns in diesem Advent wieder auf die Suche machen würden nach dem etwas versteckten Geheimnis von Weihnachten? Was wäre, wenn uns diese Idee der Weihnachtsgurke dazu bringen würde, uns in diesem Jahr dem Kind in der Krippe zu nähern? Es gibt da etwas zu finden, das unser Leben unvergleichlich beschenkt!

Abschluss

Leider habe ich nicht für jeden eine Weihnachtsgurke dabei, aber dafür kleine Christbaumanhänger aus Schokolade. Meine Challenge für euch: Esst sie nicht, sondern legt sie euch an einen sichtbaren Ort, damit ihr sie dann zu Weihnachten an den Baum hängen könnt und euch bis dahin an das besondere Weihnachtsgeschenk erinnert. 

Nach einer Idee von Dieter Braun

Es begab sich aber zu der Zeit

Aus der Reihe Schulfächer: Latein

Bibelvers

Er kam in sein Eigentum, aber sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf. Doch denen, die ihn aufnahmen, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu sein.“ Johannes 1,11-12

Zielgedanke

Die Bibel ist kein Märchenbuch.

Andacht

Factum est autem in diebus illis exiit edictum a Caesare Augusto ut describeretur universus orbis… Vielleicht lernst du Latein und hattest die Gelegenheit, diesen Satz im Unterricht zu übersetzen… Er lautet auf Deutsch: Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Es ist der Beginn einer Geschichte, die wir so gut wie jedes Jahr einmal in der Kirche hören, der sogenannten Weihnachtsgeschichte.

Ja, wir bewegen uns einmal mehr unaufhaltsam auf Weihnachten zu. Und auch, wenn uns die Supermärkte seit vier Monaten Weihnachtsgebäck verkaufen wollen, wissen wir, dass es nie so gut wie im Dezember schmeckt, wenn es draußen richtig kalt ist und wir es uns zu Hause mit einer Tasse Kakao, vielleicht sogar am Kamin, schön gemütlich machen können.  Weihnachten… diese besondere Zeit: geprägt von Lichtern, Schnee, Kerzen, Sternen, glitzerndem Schmuck, duftendem Gebäck, einem Baum, einer Krippe, dem Christkind… Und all diese Accessoires beeinflussen die Atmosphäre auf wunderbare Weise, sodass es märchenhaft wird.

So märchenhaft, dass sich manchmal in unsern Köpfen Dichtung und Wahrheit vermischen. Was gehört tatsächlich zur ursprünglichen Geschichte dazu??

  • Maria, Josef. Das Jesuskind? Klar, aber garantiert nicht blondgelockt.
  • Die Heiligen Drei Könige? Höchstwahrscheinlich waren sie nicht zu dritt und sie waren definitiv weder heilig noch Könige.
  • Ochs und Esel? Nein – sie sind eine Erfindung des Frühmittelalters.
  • Der Weihnachtsbaum? Ein heidnischer Kultgegenstand der Wintersonnenwende.
  • Und Santa Claus, Nikolaus und Knecht Ruprecht kommen in manchen Andachten vor, aber nicht in der Bibel.

Die Story, die wir im Lukasevangelium lesen, ist ein historisch genau verfasster Bericht. Es ist kein Märchen, das mit „Es war einmal“ beginnt. Lukas beschreibt uns, wer, wann und wo unterwegs ist: 

  • Wer? Maria, Josef, Jesus, Herodes und Kaiser Augustus sind historische Personen, die wirklich gelebt haben.
  • Wann? In den Tagen des Kaisers Augustus 
  • Wo? In Judäa 

Die Geburt von Jesus aus Nazareth bestreitet kaum jemand. Das Ereignis war so maßgeblich und real, dass in der Mehrheit der Länder der Welt die Kalender in vor Christi Geburt und nach Christi Geburt eingeordnet werden. Aber wer war dieser Jesus aus Nazareth? Ich glaube, dass er der versprochene Retter ist, von dem die Propheten im Alten Testament erzählt haben. 

Die meisten haben ihn jedoch abgelehnt. In Johannes 1,11 steht: „Jesus kam in sein Eigentum, aber sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf.“ Das Weihnachtsgeschenk entsprach nicht den Vorstellungen der Superfrommen und Mächtigen. Sie hatten sich einen Helden gewünscht, der die römische Besatzungsmacht aus ihrem Gebiet rauskickt – aber es kam ein kleiner Junge, der später als Tischler arbeitete und dann drei Jahre als Wanderprediger herumlief. Sie hatten von einem reichen und mächtigen Messias geträumt – aber es kam ein Mann, der nichts besaß, der nicht einmal einen Ort hatte, wo er sein Haupt hinlegen konnte. 

Gott kam tatsächlich als Mensch auf diese Erde. Er kam, um uns zu befreien und uns in Gemeinschaft mit ihm zu führen. Der größte Beweis dafür, dass die Weihnachtsgeschichte kein Märchen und Jesus tatsächlich der Retter der Welt ist, sind die Millionen von Christen, die durch die Liebe von Jesus heute noch verwandelt werden. Wo hat Gott dein Leben verändert? 

Weihnachten ist keine romantische Geschichte, sondern die Erinnerung an die Rettung unserer Seelen. In Johannes 1,12 steht: „Doch denen, die ihn aufnahmen, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu sein.“ Was für ein Grund zu feiern! Ich wünsche dir gesegnete Weihnachtstage.

Think & Talk

  • Worauf freust du dich am meisten zu Weihnachten?
  • Warum kam Jesus in Knechtsgestalt und nicht als König?
  • Wo hat Gott dein Leben verändert? Wo hast du das bei anderen Menschen gesehen?

Jérôme Remuhs

Love came down

Material

shallow focus photo of four red lighted candles photo – Free Candle Image on Unsplash

Andacht

In diesem alten Weihnachtslied von Martin Luther wird von einer guten, neuen Mär – der guten, der besten Nachricht gesprochen: Gottes Liebe wird Mensch und kommt in Jesus Christus zu uns auf diese Erde. Okay, das war vor etwa 2000 Jahren – und heute? 

In der Schule kommt vor den Weihnachtsferien ein Test nach dem nächsten, die darauffolgenden Noten sind auch nicht immer gute Nachrichten. Bis man dann endlich zu Hause ankommt, ist es manchmal schon fast Nacht. Viele gute Nachrichten erreichen einen den Rest des Tages, während man zu Hause im Zimmer auf den nächsten Schultag wartet, auch nicht wirklich.  

In den News sieht es nicht wirklich besser aus: Extremwetterereignisse, Armut und Krieg bringen wenig Weihnachtsfreude.  

Im Kalender auch keine guten Nachrichten: Ganz schön stressig! -Hier die Weihnachtsfeier mit dem Sportverein, da die vom SBK; die Weihnachtsaktion mit der Jugendgruppe, der Weihnachtsgottesdienst der Schule- und auf den Weihnachtsmarkt wollte ich doch auch noch!  

Wie soll man da in Weihnachtsstimmung kommen? 

„Love came down“ – auch 2000 Jahre später erinnern wir uns (vor allem) an Weihnachten daran. Gott kommt uns nahe, besonders in diesem Jahr – auch wenn wir auf Distanz gehen und Abstand halten müssen. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Gott wird Mensch. Diese gute Nachricht gilt gestern, heute und morgen.  

„Love came down“ – dieses Lied (https://www.youtube.com/watch?v=UqLNx6VYlCE) handelt auch von den rauen Zeiten mit vielen schlechten Nachrichten und davon, dass man sich selbst und gegenseitig an die gute Nachricht erinnert. Schon bei Jesaja lesen wir: „Macht die kraftlosen Hände wieder stark, die zitternden Knie wieder fest! Ruft den ängstlichen Herzen zu: »Fasst wieder Mut! Habt keine Angst! Dort kommt euer Gott! Er selber kommt, er will euch befreien!« (Jes 35,3-4a) – dieser Gott kam in Jesus zu uns, das feiern wir an Weihnachten und daran darf man sich besonders dieser Tage erinnern: 

„Die Liebe kam herab und rettete mich.
Die Liebe kam herab und befreite mich.

Jetzt bin ich dein, ich bin für immer dein.
Hohe Berge – tiefe Täler, ich singe weiter,
um meine Seele dran zu erinnern: Ich bin dein.“ 

Um ein bisschen Weihnachtsfreude im Schulhaus zu verbreiten, um gute Nachrichten zu streuen, könnt ihr zum Beispiel ein „Nimm dir, was du brauchst!“ aufhängen – die Downloads sind eine Möglichkeit, gerne könnt ihr sie genau so verwenden oder nach euren Ideen anpassen. Teilt die gute Nachricht –  …der guten Mär bring ich so viel, davon ich singen und sagen will.“ 

 

Warten am richtigen Gleis

Zielgedanke

Das Reich Gottes ist schon da. Wir müssen unseren Gast nicht erst am richtigen Gleis abholen. Wenn wir in der Vorweihnachtszeit innehalten, stellen wir fest: Jesus ist mitten unter uns.  

Andacht

Es ist Dezember. Es ist Advent. Und bald ist Weihnachten! Ist es nicht die schönste Zeit im Jahr? Die Zeit, auf die ich mich am meisten freue, weil ich die freien Feiertage so genieße. Ist es aber nicht auch die anstrengendste Zeit im Jahr? Eine Zeit, in der ich gestresst bin von allen Plänen und Terminen, die kommen. Manchmal kommt es mir so vor wie an einem Bahnhof – viele Gleise, viel Gewühl und ein Besuch, auf den ich warte und Angst habe, ihn irgendwie zu verpassen. 

Ich hatte es nie richtig gelernt, zu warten. Es musste bei mir oft „schnell, schnell“ gehen. Morgens habe ich immer einen Wettkampf gegen die Zeit geführt. Freiwillig! Ich habe in der Schulzeit alles perfektioniert und jede Minute berechnet, die ich zum Aufstehen, Frühstücken und für den Weg zum Bahnhof brauchte. Und ich habe nie einen Zug verpasst! Mein größter Erfolg war es, wenn ich gerade die Gleise erreichte und sich genau in diesem Moment die Schranken schlossen. 

Ich mochte das Warten nicht. Aber ich habe es irgendwann gelernt. Und ich merke, dass es mir oft gut tut. Wenn ich ehrlich bin, ist es auch nicht das Wahre, immer gestresst und verschwitzt am Bahnhof anzukommen. Mittlerweile plane ich mir immer ein paar Minuten mehr ein. Ich stehe dann am Gleis, bin in Gedanken versunken, beobachte die Menschen, die um mich herumstehen und spreche sie manchmal an. 

Kannst du warten? Auch jetzt, in diesen Wochen? In dieser Adventszeit, in der alles so schnell gehen muss: Lernen für die letzten Klassenarbeiten, Geschenke besorgen, auf Weihnachtsmärkte gehen? Kannst du dich auf das Wesentliche besinnen?  

Als Kind konnte ich nicht abwarten, bis endlich der Heiligabend da ist. Wo ist diese kindliche Vorfreude geblieben? Wann halte ich noch inne, um mir klarzumachen, warum wir Woche für Woche eine Kerze mehr auf dem Adventskranz anzünden? 

Ich habe ständig das Gefühl, dass ich Jesus in der Adventszeit verpasse. Ich habe Angst, dass ich am falschen Gleis warte! Wann wird er nochmal ankommen? Und auf welchem Gleis? Dort etwa, wo sich die Menschen mit vollen Tüten einen Weg bahnen und große Hektik herrscht? Auf dem Weihnachts-Shopping-Gleis? Oder da, wo alles rot blinkt und mit großen Buchstaben „Merry X-Mas“ steht? Auf dem Lichterketten-Gleis? Ich stehe da und halte ratlos Ausschau. Alles ist so voll, so laut, so hell und so überladen. Ich glaube, ich stehe auf dem Abstellgleis. Hier finde ich ihn nicht, meinen Besuch. 

Wie gut tut doch die Kehrseite – mal leise sein und wenig Menschengewühl um mich herum haben. Ich will einen Augenblick innehalten und mir Zeit nehmen für diesen Besuch auf Erden, für meinen Herrn und König, der geduldig ist und sich mir zuwendet. 

Wenn ich einer brennenden Kerze zuschaue und durch das Fenster nach draußen blicke, merke ich, dass ich im Advent angekommen bin. Dann empfinde ich mich nicht gestresst und das Warten auf den Gast wird nicht anstrengend – stattdessen spüre ich Vorfreude.  

Und auf einmal steht er in der Tür, mein Besuch, den ich eigentlich erst an Heiligabend erwarte. Und er sagt: „Du, ich bin schon längst da.“ 

Ich fühle mich ertappt: Fast hätte ich ihn verpasst! Beinahe hätte ich seine sanfte Stimme nicht gehört. Wieso warte ich auf jemanden, der schon lange bei uns ist? Wir leben mit ihm, wir reden mit und beten zu ihm und wir erkennen ihn. Und gleichzeitig warte ich auf sein gewaltiges Kommen? Welch ein Unsinn! Er ist doch schon längst da – nur keiner merkt's! 

Jesus sagte einmal zu den Pharisäern: „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Anzeichen erkennen kann. Man wird auch nicht sagen: ‚Schau her, hier ist es!‘ oder: ‚Dort ist es!‘ Denn seht doch: Das Reich Gottes ist schon da, mitten unter euch.“ (Lukas 17, 20-21). 

Ich wünsche dir eine Vor-Weihnachtszeit, in der du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst. Warte am richtigen Gleis! Denn dann nimmst du wahr, dass Jesus schon da ist und deine Aufmerksamkeit sucht. 

Think & Talk 

+ Wie sähe dein liebstes Weihnachtsfest aus und auf was kannst du getrost verzichten?  

+ Wovon braucht es dieses Jahr für dich weniger, damit das Wesentliche mehr von deiner Aufmerksamkeit bekommt?  

+ Ändert sich was an deiner Adventszeit, wenn du dir der neuen Perspektive aus Lukas 17,20-21 bewusst wirst? 

Henning Meinecke 

Weihnachten – Gottes Geschenk an uns

Zielgedanke

Gott wurde Mensch, um unser Leben zu teilen und damit wir ihn kennenlernen können. 

Bibelstelle

Philipper 2,6-8 

Material  

Alles, was auch im Sommer weihnachtlich ist: Weihnachtskekse, Schokolade, Tee, Weihnachtsdeko, Kerzen... 

Besonders überraschend kommt es natürlich, wenn du die Andacht im Sommer hältst. Sie kann aber auch als wirkliche Weihnachtsandacht verwendet werden. Falls in deinem SBK keiner etwas mit Fußball am Hut hat, nenne Serienfigur oder jemanden von TikTok. Und natürlich ist es immer gut einen möglichst aktuellen Star zu verwenden.

Vorbereitung und Einstieg  

Wenn du etwas früher als die Anderen da sein kannst, dekoriere doch den Raum ein bisschen, so dass es erkennbar weihnachtlich ist. Es reicht aber auch ein Weihnachtsstern o.Ä. in der Mitte. 

Andacht  

Frohe Weihnachten euch allen! Vielleicht ist es ein bisschen seltsam für euch, mitten im Jahr Weihnachten zu feiern. Aber der Grund, warum wir Weihnachten feiern, ist immer aktuell. Für viele ist Weihnachten das Fest der Liebe. Das stimmt auch. An Weihnachten feiern wir, dass Gott uns so sehr liebt, dass er nicht im Himmel sitzen geblieben ist. Gott hat gesehen, dass seine Menschen auf der Erde in die falsche Richtung laufen, dass sie den Weg zu Gott nicht mehr finden. Das hat ihn so sehr bewegt, dass er seinen Platz im Himmel verlassen hat und einer von uns geworden ist. Die Bibel beschreibt das so: Lies Philipper 2,6-8 vor. 

In Jesus wird Gott Mensch. Vielleicht habt ihr schon mal gehört, dass Jesus Gottes Sohn genannt wird. Mit dem Bild "Gottes Sohn" wird ausgedrückt, in was für einer engen Beziehung die beiden zueinander stehen. An anderer Stelle sagt Jesus: "Der Vater und ich sind eins" (Johannes 10,30). Jesus ist also Gott selbst. Höchstpersönlich. Und der kommt zu uns auf die Erde. Das ist ungefähr so, als würde Kilian Mbappe (setz hier am besten den Fußballer ein, der gerade am berühmtesten ist) freiwillig sagen: "Ich spiele von jetzt an bei Wormatia Worms. Oder beim TV Buxtehude." - völlig undenkbar. 

Aber wenn Mbappe wirklich verstehen will, was die Leute in Buxtehude bewegt und wie der Verein tickt – dann bleibt ihm nichts anderes übrig. Er muss seinen Stammplatz bei Paris Saint-Germain aufgeben und nach Buxtehude wechseln. Jesus macht genau das: Er verlässt seine Topposition bei Gott, um uns ganz nahe zu sein. Jesus wird Mensch mit allem drum und dran - er hatte Pickel und mal eine schlechte Note in der Schule. Er hat erlebt, wie toll der Frühling ist und wie ätzend, wenn die Eltern sich streiten. Er hatte die gleichen Probleme und Schwierigkeiten wie wir. Darum kann er uns verstehen. Jesus kann es nachvollziehen, wenn du ihm von deinem Leben erzählst. Er ist Mensch geworden, um unser Leben zu teilen. Um uns ganz tief zu kennen. 

Und damit wir ihn kennen können. Wenn die Spieler von Buxtehude Lionel Messi wirklich kennen lernen wollen, können sie versuchen, ihn anzurufen oder auf sein privates Anwesen einzudringen. Aber sie werden nicht weit kommen. Weil sie keine Zugangsberechtigung haben. Keine VIP-Karte. Sie müssen warten, bis Messi zu ihnen kommt und sich ihnen vorstellt. So ähnlich ist es bei Gott auch: Von uns aus können wir nicht zu ihm kommen. Zu viel trennt uns von ihm. Wir sind darauf angewiesen, dass er zu uns kommt. Darum ist er Mensch geworden: Damit wir ihn kennenlernen können. Damit wir an Jesus sehen können, wie Gott ist. Wie Jesus mit den Menschen in seiner Umgebung umgegangen ist - absolut gerecht und total liebevoll - so geht Gott auch mit uns um. Was Jesus zu seinen Freunden gesagt hat - das sagt Gott zu uns. 

Gott ist Mensch geworden, um unser Leben zu teilen. Und damit wir ihn kennenlernen können.  

Frohe Weihnachten! 

Julia Garschagen

Karfreitag/Ostern

Karfreitag und Ostern - Gottes Papierkorb für uns

Zielgedanke

Das Kreuz ist der Papierkorb Gottes. Meine Schuld und mein Versagen kann ich bei ihm abgeben. 

Bibelstellen

Johannes 1,29 und 19,5; 1. Johannes 1,8-9  

Material

Papierkorb, Schild „Gottes Papierkorb ist das Kreuz“ und Tesafilm oder Kreide, Zettel und ggf. Stifte.  

Falls du möchtest, dass die Teilnehmer etwas auf die Zettel schreiben, musst du dafür sorgen, dass die Zettel von niemand gelesen werden können und anschließend vernichtet werden. Versichere dich vorher, ob ein Papierkorb in dem Raum ist, wo ihr euch trefft. Schau rein, was bereits drin ist. Falls es nicht zu deiner Andacht passt, nimm es raus. 

Andacht  

Heute geht’s um Papierkörbe. Meist stehen die in der Ecke oder irgendwo unter einem Tisch. Heute steht der Papierkorb im Mittelpunkt.  

Den Papierkorb aus dem Raum in die Mitte stellen. Auf den Boden oder auf einen Tisch. Was fällt euch ein, wenn ihr an Papierkörbe denkt? An diesen hier oder an andere, die ihr kennt? 

Die Beiträge der Teilnehmer ggf. kommentierend zusammenfassen. 

Was so ein Papierkorb so alles abbekommt: unwichtige Post, Geschmier, verschriebene Blätter... Der Papierkorb bekommt das, was niemand braucht und keiner mehr haben will. Wenn so ein Papierkorb erzählen könnte... Von der Wut, die so manches Papier begleitet, das er dann schlucken muss, die Flüche, die Fußtritte, die Resignation ... Wieder nichts, weg! Weg damit! Das ist ja auch sehr praktisch. Weg, einfach weg damit.  

Mir ist aufgefallen, dass oft auch Menschen wie verschriebenes Papier behandelt werden. Zu dumm, hässlich, weg damit, auch hier in der Schule. Und vielleicht geht es euch manchmal so, dass ihr euch auch am liebsten selbst wegschmeißen möchtet: als eine Geschichte, die niemand lesen möchte, ein Geschreibsel voller Fehler. Zu viele Fehler. Wohin damit? Wohin mit mir selbst? Das Gefühl, nicht gewollt zu sein, kennt Jesus gut. So haben sie auch über ihn geurteilt. Sie schrien: „Weg, weg mit ihm! Weg mit ihm ans Kreuz!“ (Johannes 19,15). Das Kreuz, an dem Jesus starb, ist wie ein Papierkorb. Gottes Papierkorb ist das Kreuz.  

„Gottes Papierkorb ist das Kreuz“ an die Tafel schreiben oder ein vorbereitetes Schild auf den Papierkorb stellen bzw. drankleben. 

Durch den Tod von Jesus am Karfreitag und seine Auferstehung am Ostermorgen haben wir die Möglichkeit bei ihm alles loszuwerden, was uns belastet und bedrückt. Alle Schuld und Sünde, alle Fehler und alles Versagen. Weg damit. Weg damit zu Jesus, ans Kreuz. Schon Johannes der Täufer sagte über Jesus: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ (Johannes 1,29) Heute kann das für dich ganz praktisch erfahrbar werden. Jeder bekommt einen Zettel. Dieser steht für das, was dich belastet und bedrückt. Schuld. Sünde, Fehler, Versagen… Du kannst es bei Jesus loswerden. Wenn du möchtest, kannst du gleich den Zettel zerknüllen und in den Papierkorb werfen 

Nachdem die Zettel verteilt sind, kurz Zeit lassen, damit sich jeder überlegen kann, wofür sein Zettel steht. Dann die Möglichkeit geben, den Zettel in den Papierkorb zu schmeißen. Falls du die Teilnehmer etwas aufschreiben lassen willst, musst du erklären, was mit den Zetteln anschließend passiert. 

Zum Abschluss möchte ich noch beten: „Danke Jesus, dass wir bei dir das abgeben können, was uns belastet und bedrückt. Danke, dass durch deinen Tod und deine Auferstehung Vergebung möglich ist. In der Bibel lesen wir: „Wenn wir behaupten: »Wir sind ohne Schuld«, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit lebt nicht in uns. Wenn wir aber unsere Verfehlungen eingestehen, können wir damit rechnen, dass Gott treu und gerecht ist: Er wird uns dann unsere Verfehlungen vergeben und uns von aller Schuld reinigen“ (1. Johannes 1,8-9). Danke für deine Vergebung. Amen“  

Hier kannst du auch ein eigenes Gebet formulieren.

Jürgen Schmidt nach einer Idee von Michael Sturm 

Wenn Ostern nur ein Aprilscherz wäre

Zielgedanke

Warum/was die Auferstehung Jesu für Auswirkungen auf unser Leben hat 

Material

Evtl. Süßes zum Feiern und fröhlich sein! ;) 

Andacht

Einstieg

April, April … ach ja. Der erste April. Habt ihr euch dieses Jahr auch tierisch geärgert, weil euch jemand so richtig in die Pfanne gehauen hat? Oder habt ihr vielleicht selber jemandem einen total genialen Streich gespielt? Vielleicht ja, anstatt auf den traditionellen Sprechchor „Jesus ist auferstanden“ mit „April, April!“ zu antworten?  

Aber im Ernst: stellt euch das mal vor. Habt ihr euch je gefragt, was eigentlich wäre, wenn Jesus nicht von den Toten wieder auferstanden wäre? Wenn er, wie Menschen das normalerweise zu tun pflegen, nach seinem Tod tot in der Grabhöhle geblieben und verrottet wäre?  

Wenn Jesus nicht vom Tod auferstanden wäre, dann gäbe es keine Rettung für uns. Dann wäre es noch immer nötig, Gott Schlachtopfer zu bringen und streng die Gebote aus dem Alten Testament zu befolgen, zu versuchen, sich durch gute Taten selber zu erlösen.  

Wie krass, dass ein Ereignis, das zwei Jahrtausende zurückliegt, auch heute noch Auswirkungen auf unser Leben hat! Und die beschreibt Paulus hier.

Lest zusammen 1.Korinther 15,14-19. 

Paulus macht deutlich, dass, wenn Jesus auferstanden ist, unsere Hoffnung über unser Leben hinausreicht.  

Wenn Jesus aber nicht auferstanden wäre, den Tod nicht besiegt hätte, dann hätten wir diese Hoffnung nicht und dann würden wir uns selber etwas vorspielen, daran zu glauben und anderen davon zu erzählen. Deshalb steht und fällt alles mit seiner Auferstehung.  

Unsere Perspektive ist die, dass wir uns vor nichts fürchten müssen, nicht einmal vor dem Tod, weil Jesus ihn besiegt hat. Wir werden ihm nach unserem Leben hier auf der Erde in Gottes Reich begegnen und für immer bei ihm sein: ohne Schmerzen, Leid und Enttäuschung. Und egal, was uns im Hier und Jetzt zustößt – Jesus ist immer mit uns. Das hat er versprochen: „Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28,20b) Das gibt enorme Hoffnung und Freude, die uns niemand mehr nehmen kann. Und es ist nicht nur eine kurz anhaltende Freude wie z.B. über das neue Smartphone. Diese Freude gibt sich nach einer Weile wieder, spätestens bis sich das Handy die erste Macke eingefangen hat. Nein, es ist eine Grundeinstellung, mit der wir durch unser Leben gehen können, nicht nur, wenn wir am Sonntagmorgen im Sonnenschein mit der Familie zum Gottesdient spazieren, sondern auch, wenn wir an einem trüben Mittwoch um sieben in den Alltag fahren. 

In Jesus besteht die Rettung. Die einzige Zukunftsperspektive, die es gibt, ist er. Wäre Gott nicht als einer von uns zu uns gekommen und hätte sich anstelle von uns schlachten lassen, gäbe es nur den Tod für uns – keine Zukunft. Damit hat der Tod, das Böse, der Satan – wie auch immer – keine Macht mehr. Und das zerreißt ihn fast! Denn das war sein einziger Plan, sein einziges Ziel.   
Und genau deshalb können wir feiern und fröhlich sein: nicht er hat das letzte Wort, sondern unser genialer Gott! 

Zu guter Letzt

Ostern ist der beste Grund, eine Riesen-Party zu feiern! Nicht ohne Grund endet die Fastenzeit des Kirchenjahres. Aber Ostern ist nicht nur an einem Tag, sondern geht weiter. Überlegt euch, wie ihr das regelmäßig feiern könnt. 

Tipp: Was es für gute Gründe gibt, an die Auferstehung zu glauben, könnt ihr im aha-Heft „Gute Frage!“ nachlesen.

Caroline Becker und Elisabeth Bothner 

 

 

 

 

 

 

Pfingsten

Pfingsten – Gottes Kraft in uns

Zielgedanke

Durch den Heiligen Geist lebt Gott in uns. Er gibt uns Kraft, Trost und Mut. 

Bibelstelle

Apostelgeschichte 1,8 und 2,1-4; Johannes 14,26 und 16,7 

Material  

Lieder: Geist des Vaters, Wer bittet, dem wird gegeben; Gitarre;  

evtl. Schokoweihnachtsmann und -osterhase. 

Andacht  

Diese Andacht kann auch auf zwei Treffen aufgeteilt werden.  

Weihnachten gibt’s Schokoweihnachtsmänner. Ostern gibt’s Schokoosterhasen. Und Pfingsten? Weihnachten ist Jesus geboren. Ostern ist er wieder auferstanden. Und Pfingsten? Dass viele heute keine Ahnung mehr haben, was Pfingsten ist, liegt wahrscheinlich nicht an der mangelnden Kreativität der Süßigkeitenhersteller. Aber wie war das noch mal an Pfingsten? Die Bibel erzählt uns folgendes: (möglichst erzählen)  

Es war noch nicht lange her, da hatten sie Jesus gefangen genommen und gekreuzigt. Die Jünger hatten sich alle verkrochen, Petrus blieb als Einziger, aber dann behauptete auch er Jesus nicht zu kennen. Dann war Jesus auferstanden, aber die Jünger konnten es nicht recht glauben. Sie erschraken fürchterlich, als Jesus bei ihnen auftauchte und maßen ihren früheren Erlebnissen kaum noch Bedeutung zu. Petrus wollte wieder fischen gehen. Doch sie blieben, wie Jesus es ihnen aufgetragen hatte, in Jerusalem. Sie trafen sich regelmäßig im ersten Stock eines Hauses und warteten auf das Unfassbare: die Sendung des Heiligen Geistes... und das Unglaubliche wird wahr. Der Heilige Geist kommt und verwandelt die Jünger aus ängstlichen Duckmäusern in große Evangelisten. Der ungebildete Petrus legt aus dem Stegreif das ganze Alte Testament aus und ruft zur Umkehr auf. 3000 Menschen lernen Jesus kennen!  

Ohne den Heiligen Geist geht nichts. Erst mit seiner Kraft können sie tun, wozu sie Jesus beauftragt hat. Das gemeinsame Warten und Beten bereitet sie darauf vor, dass Gott handelt. Wie wäre es, wenn wir uns im SBK immer mal wieder Zeit nehmen, zu warten und zu beten? Eine Auszeit, mitten im Schulstress. Zeit, um uns auf Gott auszurichten, uns von seinem Geist erfüllen zu lassen und so neue Kraft zu bekommen für unseren Alltag und das, was er durch uns an der Schule tun will. 

Hier kann eine Gebetsstille folgen, oder ihr singt gemeinsam das Lied „Geist des Vaters“ (Feiert Jesus 2, Nr.183). 

 Als Jesus seinen Jünger den Heiligen Geist versprochen hatte, nannte er ihn den Tröster (Johannes 14,26 und 16,7). Wann hast du das letzte Mal jemand getröstet oder bist getröstet worden? Wie macht man das – trösten? Hast du es schon erlebt, dass du in einer Situation von Gott getröstet wurdest? Davon erzählen lassen, evtl. selbst Beispiel geben. Unter Tröster stellt man sich jemanden vor, der einem in einer schweren Situation zur Seite steht, mitweint, gut zuredet, neuen Mut gibt. Das tut der Heilige Geist! Aber der griechische Begriff „Parakletos“, der in der Bibel steht, bedeutet noch viel mehr:  

+ Er ist jemand, der für einen anderen zur Hilfe gerufen wird.  

+ Er ist ein Verbündeter/Berater, einer, der bei allen Aufgaben hilft.  

+ Er ist ein Verteidiger/Freund des Angeklagten, ein Anwalt für seine Sache.  

+ Er ist jemand, der ermahnt und ermutigt. Das alles will und wird Gott uns durch den Heiligen Geist schenken. Der Heilige Geist macht uns fähig, auf eigenen Füßen zu stehen und dem Leben und mit seinen Prüfungen mutig entgegenzutreten! 

Abschluss  

An dieser Stelle kann das Lied „Wer bittet, dem wird gegeben“ gesungen werden (in Feiert Jesus 2, Nr.129). 

Zum Schluss könnt ihr gemeinsam Weihnachtsmann und Osterhase aufessen und überlegen, was ihr den Süßigkeitenherstellern für Pfingsten vorschlagen würdet. Mein bisheriger Favorit: Schokotauben mit Chiligeschmack – brennen wie Feuer. 

Jürgen Schmidt nach einer Idee von Betty Kögel