Andachtspool
_Nachfolge
Jesus und die Speisung der 5000
Aus der Reihe Schulfächer: Mathe
Zielgedanke
Jesus fordert uns auf, unser Bestes zu geben und er wird das Wunder tun.
Bibelstelle
Johannes 6, 1-15
Andacht
Wie geht es dir mit Mathe? Vielleicht liebst du es ja, mit Zahlen zu arbeiten. Oder aber du bist komplett auf der anderen Seite des Spektrums und du hasst Mathe mit Leidenschaft. Ich habe so das Gefühl, es gibt irgendwie nur diese zwei Extreme, wenn man Leute nach ihrer Meinung zu Mathe fragt. Vielleicht bist du aber auch eine der Ausnahmen und eigentlich hast du relativ neutrale Gefühle, wenn es um mathematische Angelegenheiten geht.
Ich habe heute eine mathematische Gleichung für dich, mit der jeder etwas anfangen kann. Egal wie gut man in der Schule in Mathe ist: 5 Brote + 2 Fische = genug Essen für mehr als 5000 Menschen.
Du hast kurz einen Moment, um darüber nachzudenken. 5 Brote + 2 Fische = genug Essen für mehr als 5000 Menschen. Was denkst du? Geht diese Gleichung auf?
Ich glaube, beziehungsweise hoffe, dass wir uns alle einig sind, dass diese mathematische Gleichung niemals aufgehen kann. Zumindest – Achtung Spoiler – nicht ohne Jesus. In der Bibel lesen wir in Johannes 6, dass Jesus und seine Jünger genau vor dieser mathematischen Gleichung stehen. Ich lese die Begebenheit einmal vor (lies Johannes 6,1-15).
Ganz schön krass, oder? Die Bibel beschreibt diese Gleichung: 5 Brote + 2 Fische + Jesus = genug Essen für mehr als 5000 Menschen.
Ich frage mich, was wohl in diesem kleinen Jungen vorgegangen sein mag, der zu den Jüngern kommt und ihnen seine Brote und Fische überreicht. Auch wenn er noch sehr jung war und vielleicht keine schulische Bildung hatte, war ihm ganz sicher klar, dass das, was er einbrachte, nicht ausreichen würde, um all diese Menschen zu sättigen.
Kennst du solche Gefühle? Dieses Gefühl, verbunden mit dem Wissen, dass das, was du gerade weißt, hast oder geben kannst, niemals genug sein kann? Vielleicht kennst du das Gefühl, dass Menschen, z. B. deine Lehrer oder Lehrerinnen, etwas von dir verlangen oder du etwas leisten musst, wo dir schon vorher klar ist, dass du es nicht kannst. Und deswegen würdest du am liebsten gar nicht damit anfangen.
Ich glaube, dass dieser Junge wahrscheinlich ähnliche, wenn nicht sogar die gleichen Gedanken hatte. Er hat wahrscheinlich auf diese Menschenmenge geblickt und gewusst, dass sein Essen nicht ausreicht, um all diese Menschen zu versorgen. Aber eine entscheidende Sache war bei ihm anders. Er hat Jesus voll und ganz vertraut. Er hat alles gegeben, was er hatte und hat darauf vertraut, dass Jesus das Wunder tun wird.
Ich glaube, wir können von diesem Jungen etwas lernen. Ich glaube, Jesus fordert uns nicht dazu auf, bei einer Herausforderung immer und sofort eine Lösung oder eine zündende Idee zu haben. Ich glaube, dass Gott uns ganz häufig einfach nach unseren 5 Broten und 2 Fischen fragt. Er fragt uns nach dem, was wir geben können, auch wenn es vielleicht scheint, als wäre es nicht genug. Aber er fordert uns auf, das zu geben, was wir haben. Das kann heißen, dass wir unser Bestes in der Schule geben, auch wenn vielleicht nicht die Eins auf dem Zeugnis stehen wird, aber wir haben alles gegeben, was wir haben. Vielleicht stehen wir vor einer Herausforderung oder einem Problem und wir wissen nicht genau, wie wir weiter vorgehen sollen. Versuch doch einmal zu sehen, was das Beste ist, was du in dieser Situation tun kannst und vertraue darauf, dass Jesus den Rest erledigt.
Damit möchte ich dich heute herausfordern. Was sind Bereiche in deinem Leben, wo du noch nicht alles gibst, weil du vielleicht Angst hast, dass es nicht reichen könnte? Ich möchte dich heute herausfordern, dass du deine 5 Brote und deine 2 Fische suchst und sie Jesus gibst. Frag doch Jesus einfach mal, was du damit bewirken kannst und wie er sie benutzen möchte, um damit Wunder zu tun. Deine Mathe-Gleichung kann so aussehen: 5 Brote + 2 Fische + Vertrauen + Jesus = genug.
Think & Talk
- Wie geht es dir mit Mathe-Unterricht?
- Was hat dich in der Geschichte mit der Speisung der 5000 angesprochen?
- Hast du dich schon jemals so gefühlt, dass das, was du geben kannst, nicht genug ist? Wann hast du dich das letzte Mal überfordert gefühlt?
- Weißt du schon, was deine Gaben (also deine Brote und Fische) sind und wie du sie einsetzen kannst? Wie kannst du deine Gaben herausfinden?
Gebet
Herr Jesus, danke, dass du der bist, der du bist. Ich danke dir, dass ich nicht perfekt sein muss, damit du mich liebst, sondern dass es völlig ausreicht, mein Bestes zu geben. Ich bitte dich, dass du mir hilfst, mein Bestes zu finden und einzusetzen und dass du mir hilfst, dir immer mein Bestes zur Verfügung zu stellen, damit du dadurch deinen Segen vermehren kannst.
Extra
Hört euch den Song Fishes & Loaves von Josiah Queen an.
Josiah Queen-Fishes and Loaves (Official Lyric Video) (youtube.com)
Kerstin Landstorfer
Der Mensch und die Schöpfung
Aus der Reihe Schulfächer: Geografie/Erdkunde
Zielgedanke
Wir haben einen Auftrag von Gott, uns um die Erde zu kümmern. Nachhaltigkeit ist biblisch und keine Tat ist zu klein oder unbedeutend.
Bibelstelle
„Nehmt die Erde in Besitz und herrscht darüber.“, 1. Mose 1,28
Andacht
Hast du manchmal das Gefühl, dass alles einfach zu viel ist? Wenn du den Fernseher einschaltest und die Nachrichten nur so auf dich einprasseln. Wenn auf Social Media sich eine Schreckensmeldung von Naturkatastrophen sich an die nächste reiht und gleichzeitig alle Influencer und Stars mit ihren Privatjets durch die Gegend reisen? Ich fühle mich manchmal, als wäre alles irgendwie zu viel und zu laut. Gleichzeitig wird einem in der Schule immer vermittelt, dass man alles erreichen kann, was man will.
Vielleicht sitzt du auch manchmal im Geografie-/Erdkunde-Unterricht und der Lehrer oder die Lehrerin versucht auch euch zu vermitteln, dass ihr alles erreichen könnt. Vielleicht tun sie das aber auf eine etwas andere Weise. Hat schon einmal eine Lehrkraft eine der Nachrichten über Naturkatastrophen und Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen, weil sich die Klimaverhältnisse ändern, benutzt, um euch etwas beizubringen? Es ist wahrscheinlich, dass sich das Thema der Stunde dann dem Klima zuwendet und wie es sich schon immer verändert hat und immer verändern wird, aber es eben noch nie so stark und schnell getan hat wie in der heutigen Zeit. Zum Ende der Stunde kommt dann wahrscheinlich noch ein Appell an euch, etwas für den Klimaschutz zu tun.
Falls du schon einmal in der Situation warst, bist du vielleicht auch aus diesen Stunden gegangen mit einem Gefühl der Ohnmacht. Und dem Gedanken, dass egal was du machen würdest, es ja doch nicht genug wäre oder etwas verändern würde, wenn man das große Ganze betrachtet. Aber ich möchte euch fragen, was denn eigentlich Gottes Wille zum Thema Klimaschutz ist.
Lest doch jetzt einmal 1. Mose 1,28 zusammen.
Ihr musstet nicht weit blättern, um zu diesem Vers zu gelangen, da er ziemlich am Anfang der Bibel steht und somit den Ton der Bibel setzt. Dieser Satz wird Adam und Eva im Garten Eden zugesprochen, nachdem Gott die Erde kreiert hat, in all ihren Facetten und in all ihrer Schönheit. Gott hat ihnen einen Auftrag erteilt, den Auftrag, auf die Erde aufzupassen.
Seit Gott diese Aussage getätigt hat, ist viel Zeit vergangen und viel passiert. Das größte Ereignis, was uns als Menschheit auch heute noch beeinflusst, war der Sündenfall, bei dem sich Eva und später auch Adam gegen Gott entschieden haben, indem sie sich gegen seine Vorgabe gestellt haben. Und genau in diesem Moment hat auch Gottes Auftrag für sie, nämlich auf die Erde zu achten, ein bisschen eingebüßt. Seit diesem Zeitpunkt haben Menschen primär an sich selbst gedacht und damit Gottes Schöpfung immer ein bisschen mehr zerstört, da sie sie ausgebeutet haben und nicht auf Ressourcen achtgegeben haben. Unsere Generation erlebt nun die Konsequenzen dessen und wir spüren Auswirkungen, die sich schon Jahre angebahnt haben, die aber keiner so wirklich ernst genommen hat.
In welche Position stellt das uns nun? Stellt es uns an eine Position, in der wir aufgeben und sagen: „Bringt ja eh alles nix, warum soll ich mir Gedanken darüber machen, was aus der Erde wird?“ Oder stellt es uns in eine Position, in der wir sagen: „Auch wenn ich vielleicht nicht viel ausrichte, will ich jeden Tag versuchen, auf die Erde ein bisschen mehr aufzupassen, als ich es gestern getan habe.“
Das muss nicht heißen, dass ich nie mehr in den Urlaub fliege oder keinen Führerschein mache, sondern einfach nur, dass ich mit Ressourcen nachhaltig umgehe. Kann ich eventuell zu Fuß gehen oder mein Fahrrad benutzen für diese Strecke? Kann ich den Wasserhahn ausschalten, wenn ich meine Zähne putze oder meine Hände einseife? Kann ich einen Stoffbeutel oder eine nachfüllbare Trinkflasche benutzen?
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die, wenn wir sie alle tun würden, Großes bewegen. Und wer weiß, vielleicht werdet ihr zu Real-Life-Influencern, die ihre Klassenkameraden und Familien dazu bewegen, manche dieser Dinge selbst zu tun.
Das ist meine Challenge für euch heute: Versucht in der nächsten Zeit ein oder zwei Dinge zu kultivieren, die nachhaltige Alternativen sind zu etwas, was ihr schon immer so gemacht habt. Gottes Auftrag an uns ist heute noch genau derselbe, wie er damals an Adam und Eva war. Und er heißt auf gut deutsch: „Ihr Menschen passt auf die Erde auf, auf die ich euch gesetzt habe, denn ihr seid Herrscher mit Verantwortung, egal wie alt oder jung ihr seid!“
Think & Talk
- Wie können wir uns gut um Gottes Schöpfung kümmern? Was kann ich positiv einbringen?
- Was bedeutet es, über die Schöpfung zu „herrschen“?
- Was sind Gewohnheiten, die ihr in den nächsten Wochen kultivieren könntet, um nachhaltiger zu leben?
- Was an Nachhaltigkeit fällt dir schwer?
Kerstin Landstorfer
Gönn dir eine Liebes-Flatrate
Ziel
Wer nah mit Jesus lebt, kann leichter lieben.
Bibelstelle
Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen (1. Korinther 16,14 - Jahreslosung 2024)
Andacht
Irgendwie klingt dieser Satz ziemlich unmöglich, oder? Als ob das geht, alles in Liebe geschehen zu lassen. So viel Liebe haben wir doch gar nicht. Und überhaupt: Manchmal muss man doch auch mal klar die Dinge sagen und nicht immer nur lieb und nett sein, oder?
Ich denke dieser Satz aus der Bibel ist ziemlich revolutionär: Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen. Der Satz war an die Menschen in Korinth gerichtet, wo es oft alles andere als liebevoll zuging. Aber er ist auch für uns heute, denn gerade jetzt geschehen weltweit nicht gerade liebevolle Dinge. Stellt euch mal vor, wir würden wirklich alles aus Liebe geschehen lassen: Morgens trotz Müdigkeit unsere Eltern begrüßen, dem Busfahrer entspannt begegnen, Eintreten für Leute, die in der Klasse unfair behandelt werden, unserem eigenen größten Feind das nicht heimzahlen, was er tut oder sagt, … Euch fallen bestimmt noch weitere Beispiele ein.
Irgendwie wäre diese Welt tatsächlich ein bisschen besser und gleichzeitig alles andere als langweilig und nur „lieb und nett“. Sondern wahrscheinlich wären die Menschen etwas entspannter und würden vielleicht mehr lachen und kreative, coole Ideen entwickeln.
Aber wie kommt Paulus darauf, diesen Satz zu schreiben? Paulus ist der Typ, der früher mal Christen verfolgt hat. Das war auf jeden Fall sehr liebevoll von dir, Paulus. – Nein, eher nicht.
Paulus kommt auf diese Aussage, weil er Jesus selbst begegnet ist. Paulus ist einem Jesus begegnet, der ihn unfassbar liebt. Er hat ihn gerettet. Und das krempelt das komplette Leben von Paulus um. Aus Saulus dem Christenverfolger, wird Paulus, der Missionar.
Ich bin überzeugt, dass auch wir es nur schaffen, aus Liebe zu handeln, wenn wir nah mit Jesus leben. Wenn wir danach fragen, was er gut findet und wen er heute durch uns segnen und lieben möchte. Weil er einfach die ultimative Liebe ist und er perfekt aus Liebe handelt. Und das heißt nicht nur „lieb und nett sein“, sondern kann manchmal auch dazu führen, dass wir Klartext in Liebe reden müssen oder den Mund halten, statt was zu sagen. Wie Jesus ist, lesen und erleben wir in der Bibel.
Wenn wir an ihm hängen, kann das, was wir tun, aus noch größerer Liebe geschehen! Wenn wir uns einfach aus dieser großen Liebes-Flatrate von Jesus die Liebe für uns und die anderen Menschen holen, dann passiert wirklich Revolutionäres. Das wäre ziemlich krass, oder?
Let’s talk
- Wie kann das konkret aussehen, von dieser Liebes-Flatrate von Jesus zu leben?
- Warst du schon mal näher dran an Jesus als jetzt gerade? Was wünschst du dir?
- Welche Idee hast du, um heute jemanden zu lieben?
Let’s pray
Betet dafür, dass Gott euch neue Liebe schenkt. Und fragt ihn, wen ihr lieben sollt. Leute, das wird krass!
Lisa Sych
Motivation wie am Heft-Anfang
ZIELGEDANKE
Gute Vorsätze, wie das Schönschreiben am Heft-Anfang, reichen nicht aus, um durchzuhalten. Wir müssen das „Warum“ hinter dem Vorsatz verinnerlichen. Wenn wir Jesus Herz kennenlernen und von seinem Traum für diese Welt angesteckt werden, können wir mit Leichtigkeit verändert handeln. Das Entscheidende ist nicht die eigene Willenskraft, sondern der Blick auf ihn.
Bibelstelle
Matthäus 6,44 | 1. Johannes 4,19
Andacht
EINSTIEG - EIN NEUER HEFTANFANG
Wer kennt es nicht: Du öffnest dein neues leeres Heft. Und als dich diese weiße Seite mit den leeren Linien anstrahlt erkennst du das Potential, das in diesem Heft steckt. Du entschließt dich fest: „Ich werde dieses Mal richtig schön schreiben. Dieses Heft soll ein schönes Heft sein.“ Mit gutem Vorsatz bringst du deinen Füller auf die Seite, schreibst das Datum auf, schreibst eine Überschrift, unterstreichst sie sogar mit Lineal. In deiner besten Schön-Schreib-Schrift schreibst du die ersten Wörter nieder und… Mist… verschrieben.
Der Klassiker: Wir machen gute Vorsätze, z.B. zum Heftanfang oder zum neuen Jahr und es dauert nicht lange, da sind wir wieder in alten Mustern und Verhaltensweisen zurück. Das passiert leider auch in unserer Jesus-Nachfolge. Wir nehmen uns vor wir wollen näher zu ihm, wollen mehr so leben, dass es ihn ehrt und schon am gleichen Abend, tun wir das, was wir eigentlich nicht tun wollen.
Ich kann dir sagen: Du bist nicht allein bei dieser Erfahrung. Der Apostel Paulus schrieb vor vielen vielen Jahren über sich selbst auch: “Ich tue nicht das Gute, das ich tun will, sondern das Böse, das ich nicht tun will tue ich.“ (Römer 7,19 NGÜ).
Wir wollen aber doch einen Lifestyle leben, der Jesus ehrt und in dem wir mit Leichtigkeit, quasi auf jeder Seite unseres Heftes, Jesus nachfolgen. Gibt es nicht einen Trick?
DAS HERZ DAHINTER
Zur Zeit von Jesu Leben gab es die Pharisäer. Sie waren absolut bemüht nach Gottes Gesetzen zu handeln und dadurch rein zu sein. Sie haben krampfhaft versucht ein „Schön-Schreib-Heft“ zu erstellen. Dadurch hat es allerdings einige Schieflagen gegeben. Das hat man zum Beispiel beim Sabbat gemerkt. Der Sabbat war ein heiliger Ruhetag. Bei dem Versuch alle Sabbatvorschriften zu erfüllen, haben sich die Pharisäer noch strengere Regeln auferlegt. Dadurch gab es ein ziemlich komplexes Regelwerk. Doch sie blieben dadurch nur an der Oberfläche der Regeln und das Geschenk, den Sabbat zu genießen und das gute Herz Gottes darin, übersahen sie. Jesus erklärt: „Der Sabbat wurde doch für den Menschen geschaffen und nicht der Mensch für den Sabbat.“
Wir Christen sind oft versucht zu handeln wie die Pharisäer. Wir kratzen nur an der Oberfläche von Gottes guter Idee für uns, indem wir uns auch fromme Regeln auferlegt haben: Ich soll nicht lügen, ich soll meinen Nächsten lieben… Und dann versuchen wir es aus eigener Kraft umzusetzen
Jesus lädt uns ein aus seiner Kraft zu leben. Wir sind eingeladen uns auf die Suche zu machen nach Gottes „Warum“ hinter unseren frommen Regeln. Und dieses Fragen nach dem „Warum“ ist auch nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen der sinnvollste Weg, um eine langfristige Verhaltensänderung hervorzurufen. Es weckt Motivation und führt eher zum erwünschten Tun.
Was ist Gottes Herzensanliegen? Jesus sagt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ - Matthäus 6,44 (LUT) Es geht Jesus nicht um hohle Gebote, sondern um sein Reich: Eine Welt voller Freude, Hoffnung, Liebe und Gemeinschaft mit ihm und uns.
Wenn wir uns von seinem Reich-Gottes-Traum anstecken lassen, dann denken wir so rum: Wir träumen von einer heilen Welt ohne Beziehungsprobleme, Trauer, Schmerz oder Krieg. Wir träumen von einer Welt mit grenzenloser Liebe, Freude, Heilung und Hoffnung. Und diese neue Welt ist jetzt schon angebrochen: Jesus hat den Tod und alle Dunkelheit besiegt. Wir dürfen mit Leichtigkeit und Blick auf ihn in dieser neuen Welt leben. Wir werden seinen Frieden, Freude, Liebe und Hoffnung hinaustragen. Das ist doch eine wunderschöne Mission oder?
NEUSTART AUF JEDER SEITE
Frag Jesus, was ihm für dein Leben wichtig ist – und was das große Ziel dabei ist. Wenn du verstehst, warum du etwas tust, dann wirst du es viel eher umsetzen.
Dann kannst du viel leichter und ohne Druck seinen Dienst machen. Und das sogar so, dass es deinen Glauben noch mehr bestärkt, weil du nicht mehr auf deinen Weg, sondern auf Gottes Weg verlässt.
Jesus hat dir mit dem Heiligen Geist, Gebet und seiner Kraft alles gegeben, was du brauchst. Lass seine Liebe für dich deine neue Motivation werden: „Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat.“ (1.Johannes 4,19 NGÜ)
Und wenn du dich doch mal verschreibst; Kein Problem: Gott hat den Tintenkiller. Wir dürfen immer wieder neu starten: Nicht nur am Heftanfang: Bei jedem Wort. Bis dahin wissen wir: „Unser Traum ist Gottes Reich. Unser Weg ist Jesus Christus“.
KLEINGRUPPENFRAGEN
- Kennst du das, dass du deine Vorsätze oft nicht einhalten kannst?
- Was sind deine Erfahrungen damit aus „Gottes Kraft“ zu leben?
- Was denkst du: Was ist Jesus großes Herzensanliegen?
- Wo siehst du dich in diesem Wunsch Gottes? Wozu will Gott dich vielleicht rufen?
Felix Sundermann
Schwer wie ein vollgepackter Schulranzen
ZIELGEDANKE
Gott will mir helfen, andern zu vergeben und möchte meine Seele von Lasten befreien.
BIBELSTELLE
Matthäus 6,15
Material
Ein schwerer Schulranzen, ein Notizzettel, auf dem die Wörter Schuld und Verletzung deutlich zu lesen sind.
ANDACHT
Wisst ihr, was mich immer wieder an Jesus fasziniert? Dass er aus Liebe zu uns seine Herrlichkeit verlassen hat und auf unsere schmutzige Erde herabgekommen ist. Er hat den Himmel verlassen, um mir zu begegnen und mich zu retten! Das macht ihn wirklich einzigartig. Alle Religionen dieser Welt bemühen sich damit, zu Gott zu gelangen. Und dabei ist unser Gott den Weg zu uns gegangen. Und er ist elendig am Kreuz verendet, um das, was wir verbockt hatten, auf sich zu nehmen. Meine Sünde hat er an dieses Kreuz geheftet und ich darf frei sein von Schuld und werde eines Tages vor dem lebendigen Gott bestehen können… Dieser Gedanke ist so wahnsinnig hoch, dass ich ihn kaum begreife. Aber ich glaube wirklich fest daran.
Darum beten wir auch im Vaterunser: „Vergib uns unsere Schuld“. Und Gott lässt das mit sich machen. Er vergibt immer wieder. Er hat immer wieder Erbarmen mit uns, wenn wir ihn darum bitten.
Auch ich muss lernen zu vergeben
Aber dann hat das Vaterunser diesen unangenehmen Nachsatz: „wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“ Ups. Das ist krass.
Ich bin nicht Gott. Vergeben fällt mir so unglaublich schwer.
Wenn mir Unrecht geschieht, will ich doch meine Ansprüche! Ich bin doch keine Fußmatte, auf der man herumtrampeln kann. Ich muss nicht zu allem ja sagen. Ich weiß ja, dass die eine Person mich besonders verletzt hat. Die Worte, die Taten… Ich habe sie genau vor Augen. Es tut heute noch weh. Es geht um meine verletzte Ehre. Darum kann ich der einfach nicht vergeben und habe den Schuldigen in meinen persönlichen Schuldkerker eingesperrt. Nicht ich habe zu vergeben, sondern der andere sollte mich um Vergebung bitten!
Eine solche Einstellung hat tatsächlich eine Zeit lang ihre Berechtigung. Ja, du darfst wütend sein über das, was man dir angetan hat. Es bringt nichts, das Ganze herunterzuspielen. Von wegen: Die Zeit heilt alle Wunden. Der Spruch ist total hohl. Kein Gras wird drüber wachsen, wenn alles verdorrt ist. Und eine fromme Maske aufzusetzen, wird dir auch nicht weiterhelfen. Unrecht darf auch als Unrecht beklagt werden. Außerdem darfst du deine Gefühle rauslassen. Jesus wird es aushalten. Das haben auch andere gemacht. Der König David seinen Frust in Gebeten Gott auf den Tisch geknallt.
Aber irgendwann merkt jeder, dass die Gefühle mit der Zeit nicht besser werden. Und dass die Belastung mit den Tagen nicht leichter wird. [Schulranzen aufsetzen] Wut nimmt in mir Raum ein. Ich muss ständig an das denken, was man mir angetan hat. Ich schleppe diese Last immer und überall mit mir rum.
Kennt ihr verbitterte Menschen? Es sind Leute, die genau das erlebt haben. Sie tragen – teilweise bis zu ihrem Lebensende – einen unglaublichen Ballast mit sich rum. Mit den Jahren werden sie negativ, undankbar, schroff und mürrisch. Wenn ihr den ganzen Tag diesen schweren Schulranzen mit euch rumtragen würdet, dann würdet ihr bestimmt auch schlecht gelaunt werden.
Spätestens dann merke ich, dass Jesu Forderung zwar unglaublich viel kostet, aber eigentlich gut gemeint ist. Ich muss vergeben, damit meine eigene Seele heil wird. Ich muss den andern aus meinem Schuldkerker freilassen, weil am Ende nur noch ich der Gefangene bin. Ich darf Jesus diesen schweren Ranzen geben. Er sorgt für mich, für Gerechtigkeit. Ich muss diesen Zorn, Verbitterung nicht mehr mit mir rumtragen.
Wie kann ich vergeben?
- Erwarte nicht, dass die Person, die dich verletzt hat, zu dir kommt und um Vergebung bittet. Vergebung heißt nicht Versöhnung und kann deshalb ohne Beteiligung des Täters stattfinden. Das nennt man einseitige Vergebung. Werde du aktiv!
- Steige vom Richterstuhl runter. Bete zu Gott und bringe ihm deine Sorgen, deinen Kummer, deinen Zorn und überlasse ihm als Richter die ganze Sache. Lege bei ihm deine ganze Last ab. [Schulranzen ablegen]
- Achte jetzt darauf, dass du den Schulranzen nicht wieder auf den Rücken packst. Bete weiter und sage Jesus ganz bewusst, dass du, wie er es sich wünscht, dem andern vergibst.
- Nimm in Gedanken die Liste der Dinge, mit denen du verletzt worden bist und zerreiße sie. [Zettel zerreißen]
- Entlasse den andern aus deinem persönlichen Schuldkerker. Tue es deiner Seele zuliebe. Sei dir dessen bewusst, dass Vergebung kein Gefühl ist, sondern ein Akt des Willens.
Wenn der Schritt zu groß ist, kannst du bestimmt das Ganze mit einer vertrauten Person (Pastor/ Jugendleiter) durchführen. Aber glaube mir, es ist unglaublich wichtig, dass du von der Last, die dich bedrückt, befreit wirst.
LET'S TALK
- Warum fällt es uns so schwer, andern zu vergeben?
- Hast du manchmal Angst, Gott von deinen wahren Gefühlen zu erzählen?
- Kennst du jemand, der einer anderen Person etwas unglaublich Schlimmes vergeben konnte?
- Glaubst du, dass Gott wirklich immer allen alles vergeben kann?
Jérôme Remuhs
Mal wieder in der Warteschleife?
Zielgedanke
Auch im Warten verlässt Gott dich nicht, sondern steht an deiner Seite.
Bibelstelle
Prediger 3,1
Andacht
Kennst du das? Man sitzt in einer Schulstunde und diese will einfach nicht vergehen? Man schaut fast schon im Minutentakt an die Uhr an der Wand oder an die eigene Armbanduhr am Handgelenk und es scheint als würde der Minutenzeiger einfach stehenbleiben und sich nicht einmal einen Millimeter bewegen.
So, oder so ähnlich ging es mir unzählige Male in meiner Schulzeit.
Natürlich gab es manchmal Zeiten, da vergingen Schulstunden wahnsinnig schnell und man hatte das Gefühl die Zeit verfliegt. Aber gerade in Stunden, die ich persönlich langweilig fand, dachte ich mir des Öfteren: „Wann ist diese Stunde denn endlich um?“
Ich weiß nicht, wie es dir dabei geht, aber ich habe mich oft gefühlt wie in einer scheinbar nicht enden wollenden Warteschleife.
Als ich so über diese Warteschleife nachgedacht habe, kam mir der Vers in Prediger 3,1 in den Sinn: Alles hat seine bestimmte Stunde, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit.
Wenn Gott also sagt, dass alles eine bestimmte Stunde hat und alles eine bestimmte Zeit, dann hat auch Warten seine bestimmte Zeit.
Nur ist Warten so eine Sache, die ich persönlich absolut nicht mag. Viel lieber habe ich es, wenn Wartezeiten schnell vergehen, wenn Schulstunden sich schnell dem Ende zuneigen, wenn Geburtstage schnell da sind oder wenn ich Prüfungen hinter mich gebracht habe, anstatt dass ich noch immer darauf hin warte.
Wenn wir allerdings in die Bibel schauen, dann sehen wir, dass Warten tatsächlich eine lange Tradition hat.
Beispielsweise mussten die Israeliten eine sehr lange Zeit warten, bis sie ins verheißene Land einmarschiert sind.
Zuerst hatten sie in Sklaverei in Ägypten gelebt und als sie dann endlich aus Ägypten befreit wurden, sind sie 40 Jahre durch die Wüste gewandert, bis sie endlich das verheißene Land betreten haben. Diese 40 Jahre war eine herausfordernde Zeit für sie, denn in dieser Zeit haben sie immer wieder an Gott und seiner Güte gezweifelt. Sie haben Gott angeklagt und ihm öfters gesagt, wie satt sie das Warten haben.
Doch Gott hat ihnen durch diese Wartezeit Geduld und Vertrauen gelehrt und am Ende kamen die Israeliten im verheißenen Land an. Vielmehr sogar, die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk wurde gefestigt und die Israeliten konnten im Rückblick Gottes Treue sehen, denn in alldem Zweifel und in all der Frustration hat Gott sie niemals verlassen. Jedes einzelne Mal, wenn die Israeliten Gott angeklagt haben, hat Gott sie wieder daran erinnert, wer er ist und was er ihnen versprochen hat und letztendlich kamen sie im verheißenen Land an. Vielleicht nicht auf dem schnellsten Weg, aber sie kamen an.
Das ist es, was ich heute in dein Leben sprechen möchte. Wenn du dich gerade in einer Phase des Wartens befindest, dann möchte ich dir zusprechen, dass Gott dabei ist. Er wartet mit dir und steht an deiner Seite. In den großen wie in den kleinen Dingen.
Er ist bei dir und wartet mit dir, wenn du denkst, dass die Schulstunde einfach nicht enden will, aber er ist auch bei dir, wenn du darauf wartest einen großen Test zu schreiben und du langsam nervös wirst.
Gott wartet mit dir und er lässt dich ankommen. Du bist Gott wichtig und genauso wie er zu den Israeliten in ihrer langen Wartezeit gesprochen hat und ihnen begegnet ist, sehnt er sich auch nach der Nähe zu dir in der Wartezeit. Und vielleicht denkst du das nächste Mal in deiner Wartezeit, wenn du wieder einmal an die Wand starrst und hoffst, dass sich der Uhrzeiger schneller bewegt, daran, dass alles seine Zeit hat und alles in Gottes Timing eintreffen wird.
Think & Talk
- Hast du dich schonmal in einer Wartesituation befunden?
- Was könntest du tun, um dich in der Schule daran zu erinnern, dass Gott im Warten dabei ist?
- Wie würdest du dich fühlen, wenn du 40 Jahre auf ein Ereignis warten müsstest?
- Hast du schon einmal Gottes Timing erlebt? Wenn ja, möchtest du jemand anderem davon erzählen?
Gebet
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du uns durch die Bibel zeigst, dass du deine Kinder nie verlässt. Ich danke dir, dass wir durch deine Geschichte mit den Israeliten deine Treue sehen dürfen. Gerade befinde ich mich in einer Zeit des Wartens. Ich bitte dich, zeige mir heute, wie ich diese Zeit sinnvoll nutzen kann, wie kann ich heute erfahren, dass auch Warten seine Zeit hat. Amen.
Kerstin Landstorfer
Dein Zeugnis - wie hast du Gott erlebt?
ZIELGEDANKE
Gott will dich und mich zum Bau seines Reiches gebrauchen, auch wenn ich nicht perfekt bin. Das macht mir Mut, das, was ich mit ihm erlebt habe, weiterzusagen.
BIBELSTELLE
Lukas 24,45-48
MATERIAL
Ein Schulzeugnis (kann auch etwas älter, z.B. aus der Grundschule sein)
Andacht
Ich will eure Stimmung nicht vermiesen, aber wisst ihr, dass die Halbjahreszeugnisse bereits ausgedruckt sind und bald herausgegeben werden? (bzw. vielleicht habt ihr eure Zeugnisse auch schon bekommen – das musst du dann je nachdem anpassen)
Hier habe ich euch eines meiner Zeugnisse mitgebracht. Wollt ihr reinschauen? Erst müsst ihr aber bis zum Ende zuhören! Wie es vielleicht bei euch der Fall ist, stehen darauf gute und manche auch nicht so gute Noten. Und wie ihr, habe ich mich des öfteren darüber geärgert, dass einige Zensuren total unfair, ungerecht und subjektiv waren, dass der Nachbar XY nur bessere Noten hatte, weil er regelmäßig einen Spicker verwendete und dass die Nachbarin YZ ebenfalls nur besser war, weil der Lehrer jedes Jahr dieselben Tests schreibt und sie auf den Fundus ihrer großen Schwester zurückgreifen konnte. Aber es bringt nichts, sich über sein Zeugnis zu ärgern, denn am Ende bekommt sowieso jeder seines und jeder wird danach beurteilt.
Weißt du eigentlich, dass wir Christen ebenfalls für unsern Gott ein Zeugnis sind? Ja, du bist ein Zeugnis, genauso wie die elf Apostel, denen Jesus damals sagte: „So musste der Messias leiden und sterben und am dritten Tag danach von den Toten auferstehen. Und in seinem Namen wird man allen Völkern predigen, dass sie zu Gott umkehren sollen, um Vergebung der Sünden zu erhalten. Das beginnt in Jerusalem. Ihr seid Zeugen für das alles.“ (Lukas 24,45-48)
Was ist denn ein Zeuge? Ein Zeuge ist eine Person, die zu einem Geschehen eine Aussage macht und dabei ihre Sicht der Dinge beschreibt. In Deutschland sind wir gesetzlich verpflichtet, vor Gericht zu erscheinen, wenn das, was wir gesehen oder erlebt haben, für den Ausgang des Gerichtsfalles relevant ist.
WER? ICH?
Im christlichen Sinne ist ein Zeuge jemand, der bekennt, dass er eine Erfahrung mit Jesus hatte. Die Jünger hatten mit ihm ganz eng gelebt und waren deshalb seine Zeugen. Aber auch heute, fast zweitausend Jahre, nachdem Jesus auferstanden ist, ist jeder Christ, der einfach ein Zeugnis ablegt, dass er Jesus in seinem Leben erfahren hat, ebenfalls ein Zeuge. Wenn Jesu Leben, Tod und Auferstehung in dir etwas verändert haben, dann musst du nicht Zuschauer sein, sondern du bist dabei!
An dieser Stelle werden vielleicht die meisten von euch dankend ablehnen: „Vielen Dank für dein Vertrauen, Gott, aber sende lieber meinen Pastor oder den heiligen Christian, der nur Einsen schreibt und super religiös unterwegs ist und lasse mich in Ruhe damit. Von mir kannst du nicht viel erwarten.“
Genau deswegen möchte ich dir drei Mutmacher weitergeben:
DEIN ZEUGNIS IST WICHTIG
Manche meinen, dass ein Christ im 21. Jahrhundert ein Auslaufmodell wäre. Aber als Christ hast du Antworten auf Fragen, die heute noch so aktuell sind wie vor 2000 Jahren: Gibt es Gott oder nicht? Kommt was nach dem Tod? Wie kann mein Leben gelingen? Warum ist diese Welt so schräg? usw. Deswegen ist dein Zeugnis wichtig.
WAS DU ERLEBT HAST, KANN DIR KEINER WEGNEHMEN
Es ist genauso wie bei einem Gerichtsprozess: Man wird nicht gefragt, ob man als Zeuge aussagt. Es ist deine Aufgabe als Zeuge zu berichten, was zu gesehen und erlebt hast. Jesus sagt nicht: „Ihr sollt Zeugen sein“, sondern „Ihr seid Zeugen“. Es ist kein Befehl, sondern eine Feststellung.
Und Gott hat auch nicht gesagt: „Du wirst deine Klassenkameraden bekehren“ oder: „Du wirst bessere Argumente haben als die Leute, mit denen du redest“, sondern er sagt einfach: „Ihr seid meine Zeugen.“ Und das ist ein gewaltiger Unterschied. Bei den Erfahrungen, die du mit Gott gemacht hast, geht es nicht um theologische Grundsatzerklärungen. Sie sind dein reales Erleben. Nicht mehr und nicht weniger. Und das kann dir niemand wegnehmen.
GOTT KANN WIRKLICH JEDEN GEBRAUCHEN
Jesus hat auch nicht behauptet: „Ihr müsst perfekt leben, wenn ihr euch als Christen outen wollt.“ Die Jünger von Jesus, waren keine Superhelden. Auch sie waren nicht besonders stark oder intelligent und hatten ihre Ecken und Kanten. Aber Jesus hatte kein Problem damit, ihnen gewaltige Aufgaben zu geben: Sie sollten die frohe Nachricht weitergeben und Gottes Reich verkündigen. Den großmäuligen und tollpatschigen Petrus, der etliche Male versagt und am Ende seinen Herrn verleugnet hat, wollte er auch unbedingt ins Boot holen. Wir brauchen uns also nicht zu verstecken, wenn wir meinen, dass wir nichts Besonderes sind.
Ich weiß nicht, wie du zum Glauben gekommen bist und es ist wahrscheinlich auch eine sehr individuelle Geschichte: Manch einer hat krasse Dinge wie Wunder oder Heilung erlebt. Ein anderer hat Anschluss an einen Jugendkreis oder einen Schülerbibelkreis gefunden und hat an dem Glauben Geschmack gefunden. Wieder ein anderer ist einfach in einer christlichen Familie aufgewachsen und hat für sich erkannt, dass er Jesus braucht. Gott geht mit jedem von uns einen eigenen Weg und das ist wunderbar. Und dieser Weg ist für deinen persönlichen Glauben wichtig. Aber sei gewiss, dass Gott deine Story auch verwenden möchte, um andere zu ihm zu bringen. Gott kann und möchte dich mit deinem Zeugnis gebrauchen.
Bist du mutig, andern dein Zeugnis zu zeigen, wie ich es jetzt mache? (Schulzeugnis weitergeben und erzählen, wie man zum Glauben gekommen ist)
LET'S TALK
- Wie geht es dir mit dem Gedanken, dass du am großen Plan Gottes beteiligt bist?
- Wie bist du eigentlich zum Glauben gekommen?
- Hast du schon mal mit jemandem, der Gott nicht kennt, von deinem Glauben geredet? Wo kannst du für Jesus ein Zeuge sein?
Jérôme Remuhs
Was die Jünger lernten vom Ernten
Andacht
Gebet für Mission
Gebet und Mission gehören zusammen, weil Gebet uns in Gottes Sicht für diese Welt hineinnimmt. Was er sieht, wollen wir sehen.
Dazu folgende biblische Geschichte aus Matthäus 9: Jesus reist durch verschiedene Städte und Dörfer. Er hilft Menschen, indem er vom anbrechenden Reich Gottes predigt und viele gesund macht.
In einer Pause spricht er mit seinen Jüngern darüber, wie er die Lage der Menschen einschätzt: Die Menschen sind „erschöpft und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben“ (Matthäus 9,36). Schafe, die keinen Hirten haben, finden nicht das richtige Essen, sie verhungern. Schafe, die keinen Hirten haben, laufen auseinander. Als Rudeltiere sind sie auf den Kontakt, die Nähe der anderen Schafe aber angewiesen, sonst vereinsamen sie.
Jesus sieht hinter den Gesichtern der Menschen mehr. Er sieht Menschen, die zu seiner Herde gehören! Er sieht ihren Hunger und ihre Einsamkeit. Er sieht den Hunger nach Zugehörigkeit, Liebe und Annahme, der nur bei Gott gestillt werden kann. Er sieht die Einsamkeit, die nur durch den Kontakt und die Beziehung zum Hirten, zu Gott selbst, wieder verschwindet. Mission kann darum mit diesem Gebet beginnen:
„Jesus, schenk mir den Blick auf die Menschen, den du hast.
Zeig mir deine Liebe für sie, ihren Hunger und ihre Einsamkeit.“
Und dann formuliert Jesus ein Gebet für Mission. Er sagt: „Hier ist eine große Ernte, aber es gibt nur wenige Erntearbeiter. Bittet also den Herrn dieser Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt!“ (Matthäus 9,37f). Vor meinem inneren Auge stelle ich mir ein großes, goldgelbes Kornfeld vor. Im Frühjahr hat der Landwirt den Boden bearbeitet und das Saatgut ausgesät. Immer wieder hat er nachgesehen, wie weit die Halme sind. Jetzt ist es soweit. All die Arbeit kann zum Abschluss kommen, das Korn ist reif. Mann, sieht das gut aus! Aber dann: alle Arbeiter weg. Keiner, der ernten hilft. Das ist, als ob ein Ball direkt vorm leeren Tor liegt, aber keiner will ihn reinmachen. Ein reifes Feld! Und das ist ein zweites Gebet für Mission:
„Gott, sende Arbeiter in deine Ernte.“
Unsere Augen sind trainiert, auf bestimmte Dinge in bestimmter Weise zu achten und andere zu übersehen. Wenn Jesus sich an deiner Schule umschaut, was wird er sehen? Ist sie ein reifes Kornfeld oder ein Acker, auf den man Saat aussäen könnte? Ich lade euch ein: Bete mit für deine Schule, damit ihr sie sehen lernt, wie Jesus sie sieht. Damit ihr den Moment nicht verpasst, den Ball rein zu machen.
Think & Talk
Was machst du mit dem, was du gerade gehört hast? – Welcher Gedanke hat dich angesprochen?
Challenge
Nimm dir eine Gruppe aus deiner Schule: ein Nachmittagsangebot, eine Klasse, ein Sportteam und beginne für diese Leute zu beten. Vielleicht findest du ein Bild von ihnen, lern ihre Namen, bete für die Gruppe als Ganze und ihre Aufgaben und für die einzelnen.
Bete, dass sich eine Gelegenheit ergibt, um über den Glauben zu reden. Gebet und Mission gehören zusammen – achte darauf, welchen Blick Gott dir für diese Menschen schenkt.
Markus Stamme
Dialog im Dunkeln
Zielgedanke
Wenn Jesus uns zu sich ruft, kann das alles verändern. Bei ihm werden selbst für düstere Lebensaussichten ganz neue Perspektiven ersichtlich.
Bibelstelle
Markus 10, 46-52
Einstieg
In Hamburg gibt es den „Dialog im Dunkeln“. Das ist eine Art Ausstellung verschiedener Alltagssituationen. Das Besondere daran: Es ist zappenduster und die Besucher sehen nichts.
Schließt die Augen und stellt euch vor, dass ihr blind seid. Tauscht euch kurz darüber aus, wie anders euer bisheriger Tag unter diesen Umständen verlaufen wäre:
- Welche Farben, Gegenstände, Menschen und Situationen hättet ihr heute nicht sehen können?
- Welche Geräusche und Klänge hättet ihr vielleicht viel bewusster wahrgenommen?
Impuls
Bartimäus ist arm. Er kann vermutlich wegen seiner Sehbehinderung nicht arbeiten und ist aufs Betteln angewiesen. Tag für Tag sitzt er dort im Dreck, während Leute an ihm vorbeilaufen und ihn nicht beachten. Doch dann kommt dieser eine Tag: Der Tag des Dialogs im Dunkeln mit Jesus. Als Bartimäus mitbekommt, dass Jesus im Anmarsch ist, überwindet er all seine Angst, dass die Leute sein Verhalten peinlich finden könnten und ruft lautstark nach ihm. Und selbst als die Leute ihn dumm anmachen, macht er erst recht weiter.
Und Jesus? Er macht ihn nicht dumm an. Ganz im Gegenteil: Jesus bleibt stehen. Er nimmt ihn wahr. Er lässt sich aus seinem Zeitplan werfen und will mit ihm reden. Jesus ignoriert ihn nicht und lässt ihn nicht links liegen, sondern nimmt sich Zeit und lässt ihn rufen. Jesus dreht den Spieß um. Der Rufende wird zum Gerufenen.
Und dann kommt es zu dieser Begegnung, zu diesem Dialog im Dunkeln. Jesus startet das Gespräch mit einer Frage und labert ihn nicht gleich zu. Er fragt, was er tun soll und zeigt Bartimäus damit: „Ich nehme deine Bedürfnisse ernst!“, „Ich biete dir meine Kraft und Hilfe an!“, „Ich richte mich nach deinen Wünschen!“, „Mich interessiert, wie es dir geht und was dich bedrückt!“. Und Bartimäus ist noch einmal extrem mutig und antwortet: „Ich möchte sehen können!“. Damit traut er Jesus zu (und sagt das auch noch in aller Öffentlichkeit!), dass er ihn heilen kann. Er glaubt fest daran, dass es Jesus möglich ist, sein von Blindheit, Armut und gesellschaftlicher Isolation geprägtes Leben komplett zu verändern. Und tatsächlich kann er im „selben Augenblick“ (was für eine treffende Übersetzung) sehen. Das verändert sein Leben: Der blind Gewesene kann jetzt sehen. Der, der saß, kann und soll jetzt gehen. Bartimäus war allein und folgt jetzt Jesus.
Think & Talk
- Welche Personen in deinem (Schul-)Umfeld sind bedürftig und isoliert?
- Wie kannst du ihnen begegnen?
- Wo kannst du stehen bleiben, von deinem Plan abweichen, dir Zeit nehmen und Menschen durch deine Aufmerksamkeit ehren?
- Wen kannst du ansprechen und ihm/ihr anbieten, etwas Gutes zu tun?
Abschlussgedanke
Bartimäus lässt sich nicht von dummen Sprüchen abhalten, die Begegnung mit Jesus zu suchen. Er ist mutig und hat scheinbar keine Angst vor den Leuten und lässt sich sein „blind date mit Jesus“ nicht versauen.
Die Geschichte zeigt, dass Jesus zu rufen, am Ende viel mehr Kraft hat als die blöden Kommentare der Leute drum herum. Und das gilt auch in der Schule und für den SBK! Er bleibt stehen und ruft euch. Jesus ist es, der das Dunkel erhellt!
Frithjof Zeltwanger
Von meiner Herzenssache reden
Andacht
Lies 1. Petrus 3,15-16
„Erkennt von ganzem Herzen, dass der Herr, Christus, heilig ist.“
Mit jedem Schlag versorgt unser Herz all unsere Organe, Muskeln und Zellen mit lebenswichtigem Sauerstoff. Wenn wir genau darauf achten, können wir spüren und hören, wie unser Herz schlägt. Dass Muskeln fühlen können, wäre mir neu. Wenn wir aber ausdrücken möchten, dass uns etwas sehr kostbar ist, verorten wir es in unserem Herzen. Es kann schneller schlagen, wenn wir aufgeregt sind oder uns besonders freuen. Was aus unserem Herzen gerissen wird, ist besonders schmerzhaft.
Wenn es um unser Herz geht, geht es um unser Kostbarstes. So wie unser Leben an unserem Herzschlag hängt, sind wir von Jesus abhängig. Ohne ihn in unserem Herzen, können wir nicht von ihm reden. Wenn wir hinhören, können wir ihn reden hören.
„Immer wieder verlangt man von euch, Rechenschaft zu geben über die Hoffnung, die euch erfüllt. Deshalb müsst ihr bereit sein, allen, die fragen, Rede und Antwort zu stehen.“
Es geht nicht darum, alle Fragen beantworten zu können, aber sich allen, die fragen, zu stellen.
Das hört sich vielleicht wie eine schlimme mündliche Prüfung an – ist es aber gar nicht. Der Satz fordert uns heraus, über unseren Glauben nachzudenken und auch schwierigen Fragen nicht aus dem Weg zu gehen. Trotzdem sind nicht wir diejenigen, die andere überzeugen müssen.
Gott ist derjenige, der Menschen gewinnt. Er hält allen Anfragen und aller Kritik stand. Wir dürfen reden, von dem, was unser Herz erfüllt, von Gottes Zuwendung zu uns Menschen. Diese gute Nachricht sollte jeder hören, der danach fragt.
„Antwortet ihnen freundlich und in Ehrfurcht vor Gott, …“
Wenn wir von Jesus reden, wollen wir kein preisgekröntes Produkt verkaufen. Wir bekennen den, der sich mit Dornen krönen ließ. Jesus hat sich ziemlich viel Spott anhören müssen. Er hat bereits erlebt, dass sich Menschen über ihn lustig machen und ihn verachten. Nichts, was deine Mitschüler sagen, könnte Gott davon abhalten, sie zu lieben. Nichts, was sie sagen, würde ihn schockieren. – Uns schon eher. Konfrontiert mit Ein- oder Widersprüchen nehmen wir dann vielleicht eine Verteidigungshaltung ein, die bereit ist, mit scharfen, verletzenden Worten zurückzuschießen. Doch wir sollen freundlich und mit Ehrfurcht vor Gott antworten.
Freundlich
Durchatmen. Wenn wir über unseren Glauben reden, reden wir über Grundannahmen, die bestimmen, wie wir die Welt sehen. Die ändert man nicht mal ebenso. Dass Diskussionen darüber emotional aufgeladen sind, ist klar. Bleib freundlich. Vielleicht kannst du die Abwehrhaltung des anderen sogar gut nachvollziehen, wenn du verstehst, woher sie kommt. Wenn man erstmal durch diese konfrontative Phase durch ist, kann man entspannter weiterreden.
In Ehrfurcht vor Gott
Jesus sagt von sich, dass er die Wahrheit ist. Bleib auch du bei der Wahrheit. Manchmal hätten wir gern den letztgültigen Beweis, dass es Gott gibt. Doch alles, was wir haben, sind gute Gründe, Gott zu vertrauen.
„Ich weiß es nicht.“, ist eine legitime Antwort auf eine Frage. Du kannst anbieten, nochmal darüber nachzudenken oder jemanden zu fragen, der etwas mehr weiß als du. Dann setzt ihr das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fort.
Gott ist mit dir im Gespräch. Er gebraucht dein Reden und Stammeln. Bitte ihn, dir Worte zu schenken. Höre auch auf Impulse, die der Heilige Geist dir gibt.
Hier ein paar Fragen zum Nachdenken
+ Wie reagieren deine Mitschüler, wenn sie erfahren, dass du Christ bist?
+ Wie verhältst du dich, wenn dich jemand auf deinen Glauben anspricht?
+ Wenn du an Gott denkst, über welche seiner Eigenschaften kommst du ins Schwärmen?
Elena Bick
Klassenfahrt
Andacht
Kennst du diesen typischen Abend vor einer Klassenfahrt? Anstatt genervt ins Bett zu gehen, weil man keine Lust hat, morgen schon wieder das Schulgebäude betreten zu müssen, liegt man ewig da und starrt an die Decke, hellwach vor Aufregung. Der Koffer ist längst gepackt, die Klamotten für den nächsten Tag liegen schon bereit. Dann heißt es nur noch: Warten, bis die Sonne endlich wieder aufgeht.
So war das auch vor meiner letzten Klassenfahrt. Nach einer fast schlaflosen Nacht ging die Reise los: Diesmal sollte das Ziel meiner Schulfahrt nicht irgendein Schullandheim sein, sondern das Land Israel. Du kannst dir vorstellen, wie aufgeregt ich war. Mit dem Flieger ging es erst nach Istanbul und von dort aus direkt nach Tel Aviv. Durch mein Fenster im Flugzeug beobachtete ich, wie die winzigen Häuser, Felder und anschließend das Meer unter mir hindurchzogen. Unglaubliche Vorfreude machte sich in mir breit. Meine Erwartungen an die Reise waren hoch. Ich meine, das Land, in dem wir fast zwei Wochen unterwegs sein sollten, ist immerhin das Land der Bibel. Hier hat alles angefangen. Hautnah werden wir die Orte erleben, an denen Jesus gepredigt und Wunder vollbracht hat.
Das war zumindest meine Erwartung. Nicht zuletzt deshalb, weil wir nach unserer Ankunft direkt in Jerusalem wohnten. Auch Bethlehem haben wir bereist und Nazareth, Kafarnaum, Caesarea und viele weitere Orte, deren Namen du wahrscheinlich aus der Bibel kennst. Ich stand direkt neben den Überresten von Petrus´ Wohnhaus. Ich habe das wirklich leere Grab gesehen und angefasst. Und ich stand sogar auf Golgatha. Ein unglaubliches Privileg!
Doch sehr schnell wurde mir klar: Ich bin nicht die Einzige, die Israel für einen ganz besonderen Ort hält. Während unserer ersten Stadtbesichtigung schallte uns plötzlich die Stimme des Muezzins entgegen, der muslimische Gläubige über Lautsprecher zum Gebet aufruft, und das fünfmal am Tag. Zum Freitagsgebet strömten Muslime in die Jerusalemer Innenstadt. Gleichzeitig feierten Juden an der Klagemauer abends mit viel Gesang und Tanz den Beginn des Schabbats. Eines Morgens besuchten wir in aller Frühe eine katholische Messe in der Grabeskirche und direkt neben uns feierten ägyptische Kopten ihre sehr andere und irgendwie besondere Art von Gottesdienst.
Mein absolutes Highlight der religiösen Verschiedenheit war Folgendes: Zu unserer Reise gehörte ein Besuch des Orts, an dem Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl gefeiert haben soll. Der sogenannte Abendmahlssaal in der zweiten Etage des Gebäudes ist mittlerweile eine Moschee, wo wir ein paar betende Muslime trafen. Unterhalb dieser Moschee im Erdgeschoss ist eine Synagoge, in der Juden das Grab des Königs David verehren. Und oben auf dem Dach des Hauses saßen Jugendliche und rauchten Gras.
Anstelle von großartigen Erfahrungen mit Jesus erlebte ich Israel und vor allem Jerusalem hauptsächlich verwirrend. Mein Lehrer drückte es so aus: „Jerusalem ist der Ort der religiösen Irritation.“ Wie recht er doch hatte. Es hat mich irritiert. Noch nie zuvor habe ich so viele verschiedene Religionen, Glaubensrichtungen und Splittergruppen von Religionen aufeinanderprallen sehen. Sie alle leben quasi unter einem Dach, trotz so verschiedener Ansichten. Alle beten anders, alle verhalten sich anders, alle glauben anders. Nach all diesen Erlebnissen drängte sich mir sehr schnell eine Frage auf: Was würde Jesus tun, wenn er dieses Durcheinander sähe? Und wenn alle sagen, dass ihr Glaube richtig sei, wer hat dann recht?
Wahrscheinlich hast du auch Mitschülerinnen oder Mitschüler, die nicht an Jesus als Sohn Gottes glauben, sondern Juden oder Muslime sind oder etwas ganz anderes glauben. Und vielleicht hast du ja schonmal über folgendes Problem nachgedacht: Wenn ich wirklich glaube, dass Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, wie es in Johannes 14,6 steht, dann gilt das nicht nur für mich, sondern auch für alle, die etwas anderes glauben. Wahrheit ändert sich nämlich nicht mit Ansichten. Ein blauer Ball bleibt blau, auch wenn ich sage, dass er gelb ist. Wie können wir also so mit den anderen Religionen in der Welt umgehen, wie Jesus es getan hätte?
Die treffendste Antwort auf die Frage ist sicherlich: in Liebe. Jesus stirbt am Kreuz für uns, das ist der größte Liebesbeweis der Menschheitsgeschichte. Und wenn wir nach seinem Vorbild handeln möchten, dann ist Liebe wohl der richtige Ansatz. Doch auf welche Weise kann das geschehen? Zum Beispiel durch Toleranz. Das Wort „Toleranz“ leitet sich aus dem Lateinischen ab. Etwas zu tolerieren bedeutet, es zu dulden, es auszuhalten. Du musst nicht alles glauben, akzeptieren und gut finden, was andere glauben und wie sie leben. Aber du kannst ihnen mit Liebe und Toleranz begegnen. Das ist wichtig, um beispielsweise mit deiner muslimischen Mitschülerin ins Gespräch kommen zu können. Das ist enorm bedeutsam, weil Reden hilft, um Vorurteile abzubauen, wenn du wirkliches Interesse an dem anderen hast.
Mir ist dabei besonders wichtig geworden: Liebe verzichtet auf Verurteilung. Glauben ist Herzenssache und ich kann nicht in das Herz meiner Mitmenschen hineinsehen, das kann allein Gott. Jesus hat gesagt: „Ihr sollt andere nicht verurteilen, dann wird auch Gott euch nicht verurteilen.“ (Lukas 6,37). Deshalb sollen wir auch nicht sagen: „Du glaubst falsch!“. Mach deinen Mitschülerinnen und Mitschülern lieber Angebote, selbst von ihrem Glauben zu erzählen und sich von Jesus erzählen zu lassen. Ich bin sicher, dass sich darin Jesus zeigt und etwas von seiner Liebe hängen bleibt.
Let´s talk
Was hast du für Erfahrungen mit Menschen gemacht, die anders glauben?
Let´s go
Frag doch einfach mal eine Person mit einem anderen Glauben, ob sie dir davon erzählen kann. Vielleicht ergibt sich dadurch auch die Möglichkeit, dass du von deinem Glauben erzählen kannst.
Sophia Klimmt
Gottes Licht auf deinem Weg
ZIELGEDANKE
Gottes Wort scheint mitten hinein in die Dunkelheit
MATERIAL
- Als Deko/gestaltete Mitte: leicht tragbare Lampen (z. B. Glühbirne, kleine Lichterkette, Handylicht, Taschenlampe).
- Einen Sound, der Nachtgeräusche für den Einstieg verursacht; ggf. Boxen.
- Kleine Zettel und Stifte, falls in der Let’s-Talk-Zeit lieber jemand schreibt, statt redet.
Andacht
Wer mag, schließe mal für einen Moment die Augen. Stell dir vor, du bist mit ein paar Leuten auf einer Nachtwanderung mitten im Wald (wahlweise auch in der Geisterbahn ?). Vielleicht erinnerst du dich an deine letzte Nachtwanderung. Alle haben ihre Taschenlampen oder Handylichter an und reden leise miteinander. Irgendwann werdet ihr aufgefordert, alles Licht auszuschalten und nicht mehr miteinander zu sprechen. Erst protestieren viele, dann ist es irgendwann ganz ruhig. Langsam gewöhnt sich dein Auge an die Dunkelheit. Auf einmal hörst du die Geräusche des Waldes: Das Rascheln des Laubs, war das Wind oder ein Tier? In weiter Ferne das Rufen eines Uhus. Du hörst eure eigenen hastigen Schritte und noch das eine oder andere Flüstern und Lachen, um der Stille zu entgehen. Irgendwann sind alle ruhig.
Was kommt hinter der nächsten Kurve? Wie lange geht das noch so und wann könnt ihr endlich wieder das Licht anmachen? Du weißt es nicht. Du kannst nur vertrauen, dass hinter der nächsten Ecke alles in Ordnung und der Weg nicht mehr so lang ist. Vielleicht bist du auch ganz cool, dir macht dieser kleine Nervenkitzel total viel Spaß und der Weg könnte für eine Weile so weitergehen. Du hast vielmehr Lust, die anderen so richtig zu erschrecken und zu ärgern.
Was auch immer dir durch den Kopf geht, ich glaube, du bist trotz allem froh, wenn am Ende wieder das Licht angemacht werden kann. Und auch jetzt hier kannst du deine Augen wieder aufmachen und Licht sehen. Wie war das für euch? (kurzer Austausch)
Licht ist für unseren Körper wichtig: Es baut u.a. das lebenswichtige Immunsystem gegen Infektionen auf, steuert Blutdruck, Herz, Kreislauf, Wachstum, Muskelleistung und Co. Gerade in den Monaten, in denen selten die Sonne zu sehen ist, geht es vielen Menschen um einiges schlechter, weil weniger Licht da ist. Menschen, Pflanzen, Tiere brauchen Licht.
In der Bibel taucht das Thema Licht an verschiedenen Stellen auf (ihr könnt gerne kurz sammeln, je nach Zeit). Der Schreiber von Psalm 119 brachte das Wort Gottes mit Licht in Verbindung. Psalm 119, 105: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“
Lest den kurzen Vers gerne mehrfach laut. Dabei könnt ihr auch immer ein Wort besonders betonen.
Was könnte hinter den einzelnen Worten stecken?
DEIN WORT: Nicht um deine Gedanken über Gott oder um dein Gefühl gegenüber Gott geht es. Das Letztere kann nämlich manchmal ganz schön trügen. Sondern das, was Gott sagt, das ist sein Wort. Zu finden ist es z. B. in der Bibel, in vielen Lobpreisliedern, in Texten über ihn, im SBK, in Jugendstunden, in Gottesdiensten, ... Damit sein Licht in deinem Leben noch mehr leuchten kann, ist es gut, das Wort mehr und mehr kennenzulernen. Manche von euch sind echte Profis, aber das Bibellesen ist nicht immer so leicht. Fang doch an mit einem Psalm, der Trost und Mut schenkt. Dort sprechen die Psalmbeter oft einfach das aus, was sie denken und fühlen. Oder lies pro Tag im Monat genau einen der 31 Sprüche. So versorgst du dich mit seinem Wort und es kann noch mehr Leuchtkraft bei dir freisetzen.
MEINES FUSSES: Er ist persönlich an dir interessiert, sogar an deinem Fuß ?. Mit Gottes Wahrheit und Zusagen aus seinem Wort kannst du den Herausforderungen auf dem Weg leichter begegnen. Ihr könnt z. B. als SBK den Vers oben oder einen anderen kurzen Vers auswendig lernen und ihn laut oder leise murmeln, wenn ihr in eine schwierige Situation kommt (eine Prüfung, ein Gespräch, Selbstzweifel, Druck und Stress, …). Ihr könnt euch auch gegenseitig den Vers schicken und euch ermutigen. Du gewinnst mit Gottes Wort eine neue Sicht auf dein Problem. Das Problem selbst wird vielleicht nicht kleiner, aber du selbst wirst größer mit Gottes Hilfe. Beispielsweise weißt du, wenn du dich allein fühlst, dass das nicht stimmt, denn Jesus sagt: „ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matth. 28,20b). Und das stimmt auch!
MEINES FUSSES LEUCHTE: Im Verhältnis zum weiten und manchmal steinigen Weg kann so ein Fuß recht klein sein. Wäre es nicht besser, Gottes Wort würde ein Flutlicht wie im Stadion sein? Oder ein Fernlicht wie im Auto? Stattdessen ist es „nur“ ein Licht an deinem Fuß?
Dieses Licht zeigt dir nicht den ganzen Weg an, lässt nicht alle Schönheiten oder Gefahren hinter der nächsten Kurve voraussehen. Schade eigentlich! Es beleuchtet vielmehr nur den nächsten Schritt oder leuchtet sogar erst, wenn du dich aufgemacht hast, dich also in eine Richtung bewegst. Manchmal siehst du sein Licht auch erst im Nachhinein, manchmal auch gar nicht.
Das ist manchmal hart und Gottes Licht ist manchmal auch nicht für uns sichtbar. Aber es ist da durch sein Wort. Anstatt dir alles auf dem Silbertablett zu präsentieren, fordert es dich auf, zu vertrauen, dass das Licht auch beim übernächsten Schritt noch leuchten und dich führen wird, auch wenn du es nicht unmittelbar siehst. So ist dir vielleicht nicht sofort klar, welchen Leistungskurs, welchen Beruf du wählen sollst oder wie die Prüfung ausgehen wird. Aber dir darf klar sein, dass Gott dich jeden Schritt begleitet und sein Wort dir leuchtet. Es leuchtet, indem du vielleicht in der Bibel eine Bestätigung für eine Entscheidung findest. Oder indem dir Ratgeber, die mit dem Wort Gottes leben, einen guten Tipp für eine Richtung geben.
EIN LICHT AUF MEINEM WEG: Egal, wie dunkel es manchmal auf deinem Weg ist, gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit, das Wort bleibt ein helles Licht. Wir lesen darin von Jesus, der Liebe in Person war. So kann ein liebesvolles Wort auch anderen Menschen Ermutigung in ihre dunkle Situation bringen. Gerade jetzt im Januar liegt das neue Jahr so frisch vor dir. Viele Wege sind noch nicht gegangen und an vielen Stellen herrscht auch noch Dunkelheit. Vielleicht kannst du das Licht, das Gott dir leuchtet, weitergeben?
Eine letzte Frage bleibt zu klären: Wohin führt überhaupt der Weg? Auf der Erde hier sind wir nur als Gäste unterwegs. Eines Tages werden wir in der himmlischen Wohnung und im ewigen Licht nach Hause kommen. Bis dahin lasst uns immer wieder hier das Licht auf unserem Weg suchen und dieses Licht in die Dunkelheit bringen. Machst du mit?
LET’S TALK
+ Wo erlebst du gerade eher Licht, wo eher Dunkelheit in deinem persönlichen Leben und in der Schule? Welches Wort kann dir da raushelfen?
+ Für wen kannst du oder könnt ihr im SBK gemeinsam beten, der gerade Licht braucht? MitschülerInnen, LehrerInnen, an Winterdepression Leidende, Wohnungslose, Einsame in deiner Stadt?
Viele richtig strahlende Licht-Momente in diesem Jahr wünscht dir
Lisa Sych
Demut
Zielgedanke
Klären, was Demut ist und dazu ermutigen, selbst in Demut wachsen zu wollen.
Andacht
Demut – ein ziemlich altes Wort. Was ist Demut? Und was soll Demut bringen? Wer ab und zu mal Fremdwörter verwendet, dem ist vielleicht schon aufgefallen, dass Wörter mit de- vorne dran oft das Gegenteil vom eigentlichen Wort bedeuten: Interesse – Desinteresse. Man könnte also auf die Idee kommen, dass dasselbe auch für Demut gilt. Demnach wäre Demut das Gegenteil von Mut – sowas wie Feigheit. Und ganz sicher gibt es Menschen, die – ob wegen dem de- oder wegen irgendetwas anderem – denken, dass Demut etwas Schlechtes ist. Es wäre allerdings komisch, wenn das so wäre. Die Bibel scheint Demut nämlich ziemlich zu feiern. Also: Mit Feigheit hat Demut vermutlich schon mal nichts zu tun. Aber was genau bringt Demut denn jetzt? In 1. Petrus 5, 5 lesen wir dazu:
„Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.“ (Schlachter 2000)
Dieser Bibelvers zeigt zwei Dinge: Erstens, dass Hochmut und Demut offensichtlich Gegensätze sind. Zweitens, dass Demut vor Gott eindeutig besser ist als Hochmut. Aber was ist Demut und was ist Hochmut? Hochmütig ist es, den Fehler immer zuerst beim Gegenüber zu suchen, sich selbst für klüger, schöner oder liebenswerter als die anderen zu halten. Hochmut hat etwas damit zu tun, dass man sich selbst über etwas stellt. Das hat vor allem zwei negative Effekte: Erstens beeinflusst es unsere Beziehungen zu anderen Menschen, weil wir uns nur noch um uns selbst drehen; zweitens beeinflusst es unsere Beziehung zu Jesus. Er ist am Kreuz für unsere Schuld gestorben. Wenn uns der Hochmut davon abhält, diese Schuld einzusehen, dann lehnen wir Gottes Vergebung ein Stück weit ab.
Demut ist das absolute Gegenteil von Hochmut. Demut lässt sich mit dem Satz „Ich bin nicht perfekt“ umschreiben. Diese Erkenntnis ist es nämlich, die uns demütig werden lässt. Es ist die Grundlage dafür, unsere Schuld zu bekennen und einzusehen, wo wir Fehler gemacht haben. So erfahren wir Befreiung und Entlastung, weil uns unsere Schuld vergeben wird. Aber auch unsere Freundschaften und unsere Ausstrahlung wird eine ganz andere, wenn wir den Hochmut ablegen können und vielmehr einen Lifestyle haben, wie er Gott gefällt.
Das alles ist ziemlich abstrakt. Nicht, weil man es nicht verstehen könnte, sondern einfach, weil unsere Natur alles andere als demütig ist. Außerdem kann man sich nicht einfach dazu entscheiden, ab sofort mal ein demütiges Leben zu führen. Aber wie kann man dann überhaupt demütig leben? Eine hierfür kluge Herangehensweise ist es, täglich zu beten – kontinuierlich um Veränderung zu bitten. Es ist die Natur von Gottes Gnade, dass sie unbegrenzt ist. Bittet um ein demütiges Herz. Lasst zu, dass der Heilige Geist euch verändert – er wird es auch tun! Zum Abschluss deswegen noch Philipper 2, 13. Dort steht:
„Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“ (Schlachter 2000)
Challenges für den SBK
+ Tauscht euch aus: Gab es Erlebnisse, die dich haben demütiger werden lassen?
+ Seid ihr bereit für ein „Scary Prayer“ – ein herausforderndes Gebet? Ja? Bittet Gott darum, euch zu demütigen. Und seid nicht überrascht, was passiert. Seid gemeinsam unterwegs auf dem Weg zur Demut. Das macht auf jeden Fall Mut!
+ Gibt es in eurem Leben Dinge, auf die ihr besonders stolz seid? Macht euch klar, dass alles von Gott kommt und bedankt euch doch einfach mal bei ihm für eure Gaben. Betet Miteinander und dankt Gott füreinander.
Benedikt Wagenbach
Perspektive Ewigkeit
Zielgedanke
Woran hängt mein Herz in dieser Welt, vor dem Hintergedanken einer zukünftigen ewigen Existenz bei Gott?
Einstieg
“Lebe die Zeit in Perspektive Ewigkeit!“ – heißt es in dem bekannten Lied Privileg zu Sein von Samuel Harfst, aber was heißt das eigentlich? Wie kann sich dieser Gedanke auf mein Leben auswirken? (Wenn einer aus eurer Gruppe den Song noch nicht kennt, könnt ihr auch gerne nochmal reinhören.)
Bibeltext:
Lest zusammen den Text von „dem armen Reichen“ in Lukas 12,15-21.
Input
Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass heute dein letzter Tag auf Erden wäre? Nochmal fett Essen gehen? Bungee-Jumping oder lieber Fallschirmspringen? Alles Geld ausgeben, was du noch hast? Oder vielleicht Versöhnung mit Bekannten suchen?
Was zählt wirklich im Leben? Was sind deine Prioritäten?
Für den reichen Gutsbesitzer in der Geschichte (Lukas 12) waren die Prioritäten ziemlich klar: immer noch reicher werden. Er war schon „reich“ (V. 16), aber das war ihm nicht genug, denn er baut noch mehr Scheunen, um noch mehr Reichtum anzuhäufen. Also so, als würde der Ferrari nicht reichen, man braucht doch noch die Yacht dazu.
Und dann kommt das unerwartete Ende (V. 20): gerade als er anfangen wollte, seinen Reichtum zu genießen (V. 19), stirbt der Gutsbesitzer. Er hat sein Leben lang auf etwas hingearbeitet und am Ende hatte er selbst gar nichts davon. Er konnte seinen Besitz nicht mal einen Tag genießen. Also war die ganze Mühe am Ende umsonst?
Wofür lohnt es sich denn zu leben, wenn wir am Ende das Haus, das Auto, den Fernseher, das Geld auf dem Konto, unsere Insta-Followerzahl, nicht mal den Doktortitel mit in die Ewigkeit nehmen können? Ich denke nicht, dass wir das alles nicht genießen dürfen. Das Leben mit all den schönen Dingen ist vor allem ein Geschenk von Gott an uns. Auch vorzusorgen, wie der reiche Gutsbesitzer, ist grundsätzlich nicht falsch. Aber es kommt eben doch darauf an, wie wir die Dinge priorisieren. Woran wir unser Herz hängen.
Jesus sagt, dass wir Dinge mit Ewigkeitswert sammeln sollen (s.u. Matthäus 6,20). Also Dinge, die nicht an das Leben auf der Erde gebunden sind, wie das Auto oder meine schicken Klamotten. Aber wenn ich schon hier auf der Erde meine Prioritäten richtig setze und am Reich Gottes mit baue, mich unter seine Führung stelle und ihm diene, dann sammle ich Schätze im Himmel. Wenn Jesu Opfer am Kreuz wirklich relevant in unserem Leben ist und wir ein Leben führen, das Gott gefällt, also nach seinen Gesetzen leben, dann sammeln wir schon jetzt Dinge, die Ewigkeitswert haben.
Am Ende ist das Leben auf der Erde doch eigentlich verdammt kurz – ein Wimpernschlag - im Vergleich zur Ewigkeit bei Gott. Was machst du damit? Woran hängt dein Herz? Hat das Ewigkeitswert?
Matthäus 6,19-21:
Häuft in dieser Welt keine Reichtümer an! Sie werden nur von Motten und Rost zerfressen oder von Einbrechern gestohlen! Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, die unvergänglich sind und die kein Dieb mitnehmen kann. Wo nämlich euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Austausch
1. Passt deine persönliche Prioritätensetzung zur Ewigkeitsperspektive? Wo sollten sich vielleicht Schwerpunkte verändern?
2. Wieviel Prozent deiner Entscheidungen triffst du mit dem Gedanken an die Ewigkeit bei Gott?
3. Was sind Möglichkeiten sich an die Perspektive Ewigkeit im Alltag öfter zu erinnern?
Challenge
Denkt nochmal einen Schritt weiter. Es geht uns auf dieser Erde also nicht mehr darum, der Reichste, der Beliebteste oder der Talentierteste zu sein. Und wir brauchen auch nicht mehr das Gefühl zu haben, aus allem das Beste für uns persönlich rausholen zu müssen! Ist das nicht eine unglaubliche Entlastung und Freiheit in der wir leben dürfen? Eine Freiheit, in der wir uns der Bibel nach für andere investieren können: „Und er ist deshalb für alle gestorben. Damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben.“ (2.Korinther 5,15A)
Action-Step: Lebe bewusst einen Tag in der nächsten Woche nicht für dich, sondern für deinen Nächsten und für Gott! Vielleicht wird es dir dann ein Stück weit egal, ob du den blödesten Teil einer Gruppenarbeit abbekommst, zum hundertsten Mal den Müll rausbringen musst oder dein Social-Media-Post nicht die erhofften Likes absahnt. Es ist der Platz bei deinem Papa im Himmel, der zählt!
Talida Benndorf
Auch du kannst für Gott etwas machen
Zielgedanke
Du bist nicht zu jung oder unerfahren, um etwas bewirken zu können!
Andacht
Einstieg
Frage an alle: Wofür fühlst du dich zu jung? Was würdest du gerne mal machen, wofür du aber noch nicht alt genug bist?
Vorgeschichte zum Bibeltext: Im Buch Jeremia geht es, wie sich schon vermuten lässt, um den Propheten Jeremia. Jeremia kam aus einer Priesterfamilie und Gott beruft ihn dazu, das Volk Israel zu warnen, weil dieses sich immer mehr von Gott abwandte, indem es andere Götter anbetete oder die Gesetze Gottes missachtete. Also bekam Jeremia den Auftrag, Israels Untergang anzukündigen, was ihn nicht gerade beliebt machte. Das Coole ist, dass Gott ihm trotzdem immer zur Seite stand!
Bibeltext
Jeremia 1, 1-10 (lest den Text zusammen)
Input
Spannend! Da ist Jeremia noch nicht einmal geboren und Gott hat schon den mega großen Plan für ihn vorbereitet (Vers 5). Wie krass ist das bitte, dass Gott Jeremia einfach so eine große Aufgabe gibt?
Daraufhin reagiert Jeremia aber eher entmutigt und behauptet, dass er dem noch überhaupt nicht gewachsen sei. Und was tut Gott? Er nimmt Jeremias Sorge ernst und ermutigt ihn. Gott hält Jeremia nicht für zu jung, sondern er möchte ihn gebrauchen und durch ihn sprechen.
Gibt es nicht viel zu oft Situationen, in denen wir denken, dass wir auch zu jung oder zu unerfahren sind?
Gott will aber nicht nur Erwachsene gebrauchen oder Leute, die voll das umfangreiche Bibelwissen haben. Er will dich und mich gebrauchen, mit allem, was wir haben.
Und in all dem nimmt er auch unsere Angst ernst und sagt, dass wir uns nicht fürchten sollen und dass er bei uns ist (Vers 8).
Zusätzlich haut Gott aber noch einen drauf und unterstützt uns bei dem, was wir tun und sagen. (Vers 9). Was für ein Versorger das doch ist, der immer bei uns ist.
Frage zum Weiterdenken
Gott sagt Jeremia zu, dass er nicht zu jung ist. Wo kannst du konkret etwas in deiner Schule oder deiner Gemeinde tun, egal wie alt du auch bist?
Albin Reiter
In der Kraft die du hast
Zielgedanke
Du kannst in deinem Umfeld etwas für Gott bewegen. Er sieht großes Potenzial in dir.
Einstieg
Definiert gemeinsam das Wort „Held“. Was macht einen Helden zum Helden?
Andacht
Vorgeschichte zum Bibeltext: Die Israeliten wurden im Krieg von einem anderen Volk, den Midianitern, besiegt und in der Folge ziemlich fies unterdrückt. Die Israeliten hatten eigentlich kein Eigentumsrecht mehr – alles gehörte den Midianitern, inklusive der Ernte, die regelmäßig gestohlen wurde. Schon verrückt, wenn man das ganze Jahr hart arbeitet, um genug zu Essen zu haben, nur um es dann alles jemand anderem geben zu müssen. Nur: Das Feld gar nicht zu bebauen ist natürlich auch keine Option. In diesem Kontext spielt folgende Geschichte:
Richter 6,11-16 (lest den Text gemeinsam laut)
Okay. Israel braucht also einen Retter. Wo ist also der große Hero, der seine eigene kleine Söldner-Armee schon seit Jahren aufbaut und nur auf seine Zeit wartet? Schauen wir in die Geschichte, finden wir Gideon, wie er grade seinen Weizen verarbeitet – versteckt und heimlich im Keller. Gideon war ein Normalo. Ein Israelit, der wie jeder andere vor den Midianitern Angst hatte. Er versteckte seine Ernte im Keller. Völlig verständlich – aber ganz sicher kein großes Heldentum. Und doch beruft Gott genau ihn und nennt ihn dabei „tapferer Held“ (Vers 12). Was hat er denn besonderes getan? Nun, noch gar nichts.
So ruft Gott SEINE Helden, er weiß, dass sie erfolgreich sein werden, weil er selbst mit ihnen ist. In welcher Situation du dich auch befindest: Gott schickt dich an deine Schule, du „tapferer Held“! Du kannst heute ein Hoffnungsgeber für deine Mitschüler sein! Gott sieht mehr in dir! Bei ihm bist du schon ein Held, bevor du überhaupt begonnen hast, etwas zu tun. Darum sei mutig!
Dazu sagt Gott: „Geh mit der Kraft, die du hast, …“ (Vers 14). Ich mag das. Mit der Kraft, die du hast. Wir brauchen keine Superkräfte. Die hat ja schon Gott, und wir sind ein Team. Er kann so viel mehr tun, als wir zu träumen wagen!
Frage zum Diskutieren
Gideon fängt an, mit Gott zu diskutieren und meint, für die Aufgabe nicht geeignet zu sein (Vers 15). Was hindert dich im Alltag, für und mit Gott in der Schule unterwegs zu sein?
Komm mal runter
Zielgedanke
Warum es gut ist, es sich nicht allzu bequem im Leben zu machen.
Andacht
Lukas 9,28-38. Lest den Text gemeinsam.
Äh, was’n das jetzt?
„Die Verklärung Jesu“ steht in vielen Bibelübersetzungen als Überschrift. Jesus strahlt hier wie Jedis Laserschwert in Star Wars, sogar sein Gesicht sah irgendwie anders aus. Und dann kommen da noch zwei Leute auf die Bühne, die eigentlich schon hunderte Jahre tot sind. Also so ganz normal ist das ja nicht. Was auch immer das alles zu bedeuten hat, den Jüngern wird hier deutlich: Okay, Jesus ist WIRKLICH Gottes Sohn.
[Für extrem Interessierte: Man könnte sagen, dass Mose, der die 10 Gebote von Gott bekommen hat, für das Gesetz Gottes, und Elia stellvertretend für alle Propheten steht. Die Symbolik zielt hier also darauf ab, Jesus auch aus der Sicht des Alten Testamentes als Messias zu bestätigen. Die Bibel ist voller genialer Details!]
Lass uns hier drei Hütten bauen
Ohne jetzt zu versuchen, alles im Detail verstehen zu wollen, was hier passiert, soll unser Fokus auf den drei Jüngern Petrus, Johannes und Jakobus liegen. Nachdem sie – wie konnten sie nur – aus ihrer Schläfrigkeit aufwachen und realisieren, was da eigentlich grade Cooles vor ihren Augen passiert, fragen sie Jesus, ob sie nicht drei Hütten bauen sollen, damit alle mal ein paar Tage bleiben können. Weil's grad so schön ist. Ach toll, gute Aussicht auf dem Berg, die frische Luft, Jesus da, Mose da und Elia auch da. Was wollen wir mehr. Lass uns hier abhängen. Sollen wir noch ein Feuerchen machen, Jesus?
Wir alle kennen hoffentlich diese Situationen, die so schön sind, dass am liebsten nie mehr was verändert werden soll. Genau so, wie es jetzt ist, soll es bleiben. Ob es geniale Urlaubstage sind oder Freundschaften, die uns so glücklich machen. Ob es in der Jugend deiner Gemeinde gerade einfach cool ist, oder ihr im Schülerbibelkreis eine richtig gut zusammengewachsene Gruppe seid. Um es mit Petrus’ Worten zu sagen: Lass uns hier drei Hütten bauen!
Das Leben bringt uns vermutlich immer wieder auf solche „Bergspitzen“. Das ist gut und wichtig für uns. In solchen Zeiten können wir auftanken, genießen, uns ausruhen. Doch Jesus selbst sagt gar nichts zu den Bauplänen der Jünger. Stattdessen gehen sie einfach wieder zurück. Zurück zu den Menschen. Und da wartet schon die Not auf sie. Jesus wusste das und hielt keinen Kommentar zu den Hütten für notwendig. Seht einfach selbst, liebe Jünger: Wir werden wo anders gebraucht. Es gibt noch mehr als unser schönes Beisammensein. Es gibt Wichtiges zu tun. Und so wartete dieser verzweifelte Vater auf sie, dessen Sohn Jesus in der Folge heilte. Wie hätte das Leben dieser Familie wohl weiter ausgesehen, wenn die Jünger tatsächlich drei Hütten gebaut hätten und mit allen auf dem Berg geblieben wären?!
Wo hast du es dir bequem gemacht im Leben? Wo hast du dir Hütten gebaut?
Sieh mal genau hin und analysiere ehrlich: Welche Bereiche oder Personen vernachlässigst du in deinem persönlichen Leben / oder vernachlässigt ihr als Gruppe gerade? Wo wir den Status Quo erhalten wollen, leiden häufig andere Dinge. Eine Faustregel: Jesus schickt uns immer zurück zu den Menschen. Er nimmt uns zwar mit auf den Berg, aber er führt uns auch wieder runter.
Wir wollen uns heute vornehmen, unsere tolle Gemeinschaft in der Gruppe oder bestimmte Freundschaften bewusst und aktiv für andere zu öffnen und unseren Blick auch auf andere Menschen zu richten, die heute unsere kleinen Aufmerksamkeiten bräuchten und in uns die Liebe Gottes sehen.
Und wir wollen uns immer wieder daran erinnern, dass es noch mehr gibt, als das, was wir gerade sehen und erleben. Oftmals überschätzen wir, was wir gerade haben – und unterschätzen, wo wir durch Veränderung stehen könnten. Also bloß nicht stehen bleiben, nicht einfach nur genießen. Hab den Blick immer nach vorn gerichtet. Erwarte mehr! Bete für mehr! Was könnte dein nächster Schritt in deinem Leben mit Gott sein? Was der nächste Schritt für uns als Schülerbibelkreis? Welche eine Sache kannst du diese Woche schon anpacken? Auf zu neuen Ufern!
Zu guter Letzt...
Macht im Gebet fest, was ihr euch vornehmen wollt.
Daniel Seidel
Von modernen Schafen
Zielgedanke
Jesus vergleicht unsere Beziehung zu Gott mit Schafen und ihrem Hirten. Aber folgen wir Gott tatsächlich immer so vertrauensvoll, wie Schafe ihrem Hirten oder sind wir im Alltag häufig etwas “zu verkopft” unterwegs?
Andacht
Einstieg
Schaut z.B. die ersten Minuten von www.youtube.com/watch an
Hauptteil
Es gibt einige Dinge in der Bibel, die klingen unglaublich antiquiert. Höhlen, Hütten, Öllampen, Steinigungen… und: Schafhirten. Gefühlt ist die Bibel voll von Hirten und
Erzählungen über ihre Arbeit. Und irgendwie klingt das manchmal ganz schön verstaubt, zumindest wenn man in einem Land wie Deutschland lebt. Doch ein Blick in die Statistik lohnt sich: 2020 gab es in Deutschland ca. 1,48 Mio. Schafe, die in rund 19.000 Betrieben gehalten werden. Davon hat natürlich kaum einer mehr einen klassischen Wanderschäfer- 2017 waren es noch 989, Tendenz sinkend.
Wer noch nie dabei zusehen konnte, wie Schäfer sich um ihre Schafe kümmern und sie von einer Weide zur nächsten teilweise auch quer durch Dörfer treiben, der sollte das unbedingt mal in Angriff nehmen! Denn plötzlich erscheint das, was Johannes von Jesu Gleichnis in der Bibel schreibt, in einem ganz anderen Licht! Auch heute noch können Schäfer ihre Schafe quer über eine Weide rufen und kurze Zeit später werden sie von ihren Schafen umringt. Und auch heute noch kann ein Schäfer oder eine Schäferin vor einer Herde Schafe laufen und die Schafe - sofern sie ihren Schäfer kennen - folgen auf Schritt und Tritt, ohne eine Ahnung zu haben, wo die Reise eigentlich hingeht.
Und genauso beschreibt es Jesus in seinem Gleichnis auch: „Wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm, denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.” (Joh 10,4f.) Auch den Hirten beschreibt er „Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.” (Joh 10,14f)
So alt das mit den Schafen also klingt – die Realität hat sich auch nach mehreren tausend Jahren und in einem Industriestaat wie Deutschland nicht geändert! Daher wird dieses Gleichnis, das Jesus hier erzählt auch heute noch gerne verwendet, um Gott als guten Hirten zu beschreiben, der sich um das Wohl seiner Schafe kümmert, dem jedes einzelne Schaf wichtig ist und der sich auch zwischen Wolf und Schaf stellen würde, um seine Schafe zu schützen.
Aber wie sieht das eigentlich mit den Schafen selbst aus? Wir identifizieren uns ja eher ungerne mit einem Schaf, denn nach so wirklich viel Intelligenz sehen die im Durchschnitt nicht aus. Doch der Fokus liegt ja eigentlich viel mehr auf dem Verhältnis zwischen Hirte und Schaf bzw. zwischen Gott und uns. Denn Gott ist ja auch viel größer, mächtiger und fürsorglicher, als ein Hirte auf Erden.
Doch was macht das Gleichnis, das Jesus hier beschreibt, besonders? Abseits vom wohlwollenden Schäfer ist es doch insbesondere das Vertrauen der Schafe, dass diese Erzählung erst möglich macht! Die Schafe folgen dem Schäfer, ohne zu wissen, ob die Reise jetzt zur Weide nebenan geht oder drei Dörfer weiter. Sie wissen nicht, wie kompliziert der Weg werden kann und welche Gefahren unterwegs lauern. Und da ist noch was: Die Schafe lernen die Stimme des Schäfers. Und auch wenn der nicht da ist, erkennen sie ihn beim nächsten Mal, wenn die Reise weitergeht, auch wenn viele Wochen dazwischen liegen.
Aber was bedeutet das für uns heute? Uns unterscheidet vieles von Schafen, insbesondere aber natürlich unsere Fähigkeit, ein wenig mehr denken zu können. Aber steht uns das nicht manchmal auch im Weg? Folgen wir “unserem Schäfer” – Gott – wenn er uns ruft und können wir uns wirklich auf die Route einlassen, die er mit uns gehen möchte oder gehen wir häufig etwas zu “verkopft” durch den Alltag und zweifeln zu viel? Bei den Schafen ist es normal, dass der Schäfer sie nicht permanent ruft; genauso ruft Gott uns Menschen nicht permanent. Aber kennen wir seine Stimme und vertrauen wir ihr, wenn er uns ruft?
Abschluss
Überlegt euch in der Stille, als wie vertrauensvoll ihr eure Beziehung zu Gott seht. Habt ihr seinen Ruf schon einmal gehört? Seid ihr ihm schon einmal gefolgt, ohne zu wissen, wo die Reise hin geht? Vertraut ihr ihm, wenn er einen Plan mit euch hat, auch wenn ihr ihn nicht versteht und das Ziel nicht kennt?
Sammelt zusammen, in welchen Situationen es euch potentiell schwerfällt, ohne viel Skepsis dem zu folgen, was Gott für euch vorhat. Vielleicht dabei, auf andere Menschen zuzugehen und sie anzusprechen? Von eurem Glauben zu erzählen? Anderen “gute Kleinigkeiten” zu tun?
Bittet Gott darum, zu euch zu sprechen und euch Gelassenheit zu schenken, darauf vertrauen zu dürfen, dass sein Plan für euren Alltag mit allen Begegnungen, Ereignissen und Entscheidungen der richtige ist und er zum Ziel führt, auch wenn ihr ihn auf den ersten Blick vielleicht nicht versteht!
Fiete Ellmer
Die Geschichte geht weiter
Andacht
Einer liest den Bibeltext vor: Apostelgeschichte 3,1-11 (Schlachter-Übersetzung)
1 Petrus und Johannes gingen aber miteinander in den Tempel hinauf um die neunte Stunde, da man zu beten pflegte. 2 Und es wurde ein Mann herbeigebracht, der lahm war von Mutterleib an, den man täglich an die Pforte des Tempels hinsetzte, die man die »die Schöne« nennt, damit er ein Almosen erbitten konnte von denen, die in den Tempel hineingingen. 3 Als dieser Petrus und Johannes sah, die in den Tempel hineingehen wollten, bat er sie um ein Almosen. 4 Da blickte ihn Petrus zusammen mit Johannes an und sprach: Sieh uns an! 5 Er aber achtete auf sie in der Erwartung etwas von ihnen zu empfangen. 6 Da sprach Petrus: Silber und Gold habe ich nicht; was ich habe das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und geh umher! 7 Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf; da wurden sogleich seine Füße und seine Knöchel fest, 8 und er sprang auf und konnte stehen, lief umher und trat mit ihnen in den Tempel, ging umher und sprang und lobte Gott. 9 Und alles sah, wie er umherging und Gott lobte. 10 Und sie erkannten auch, dass er derjenige war, der um des Almosens willen an der Schönen Pforte des Tempels gesessen hatte; und sie wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über das, was mit ihm geschehen war. 11 Da sich aber der geheilte Lahme zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk voll Erstaunen bei ihnen zusammen in der sogenannten Halle Salomos.
Wir sind dran!
Wenn ich in der Bibel lese, denke ich fast immer: „Krass, was Gott damals so alles gemacht hat!“ Ich meine, Jesus hat selbst Tote auferstehen lassen. Er hat Todkranke geheilt!
Aber warte mal, das hier ist die Apostelgeschichte, hier ist Jesus schon in den Himmel aufgestiegen… Hier ist Jesus nicht mehr körperlich anwesend, sondern zwei seiner Jünger, Petrus und Johannes! Die beiden heilen den Gelähmten Im Namen Jesu, also durch Jesus Christus. Der Mann wurde gesund und er lobte Gott. Das ist schon heftig, stellt euch das mal vor! Ein Lahmer, der nicht mehr laufen kann, kann laufen, weil Jesus ihn gesund gemacht hat, durch zwei Menschen, die genauso menschlich sind wie du und ich.
War es das dann? Nein! Petrus nutzt gleich die Gelegenheit und predigt allen Anwesenden das Evangelium, die gute Botschaft von Jesu Auferstehung damit sie auch diesen Gott kennenlernen!
Wie oft haben wir die Gelegenheit, Gottes Liebe weiterzugeben, aber wir merken es nicht oder trauen uns gar nicht. Obwohl Gottes Geschenk das größte ist, was es gibt.
Deshalb gibt es heute eine Challenge: Erzähl einer Person, die Gott noch nicht kennt von der Liebe Gottes! Erzähl ihr, warum du glaubst. Warum Jesus für dich wichtig ist! Lade die Person in den SBK oder den Jugendgottesdienst ein!
Vielleicht hilft es dir, es mit einem Freund zusammen zu machen, oder als Schülerbibelkreis. Dann betet vorher mal zusammen, dass Gott euch die richtigen Worte und Menschen zeigt. Überlegt zusammen, was hat Gott schon in euerm Leben verändert, wo konntet ihr plötzlich „laufen“, wie der Bettler. Wo hat euch Gott „Flügel verliehen“?
Außerdem könnt ihr noch weiter in der Apostelgeschichte lesen, da passieren abgefahrene Sachen und außerdem wird da der Grundstein der Kirche gelegt. Es ist mega inspirierend, das gemeinsam zu lesen!
Simon-Joas Pausch
Auf den Kopf gestellt
Zielgedanke
Jesus Perspektive auf Dinge ist manchmal eine ganz andere als unsere!
Andacht
Einstieg
Nimm einen Zollstock (so einen normalen, der beidseitig bedruckt ist) mit und zeig ihn den anderen. In Zukunft denken wir alle hoffentlich immer an diese Geschichte, wenn wir einen Zollstock in der Hand haben.
Lest gemeinsam Markus 12,41-44.
„Jesus setzte sich nun in die Nähe des Opferkastens im Tempel und beobachtete die Leute, die ihre Gaben einwarfen. Viele Reiche spendeten hohe Beträge.
Dann aber kam eine arme Witwe und warf zwei der kleinsten Münzen in den Opferkasten. Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: "Eines ist sicher: Diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. Die Reichen haben nur etwas von ihrem Überfluss gegeben, aber diese Frau ist arm und gab alles, was sie hatte - sogar das, was sie dringend zum Leben gebraucht hätte." (Neue Genfer Übersetzung)
In dieser Begebenheit stecken viele spannende Aspekte. Eine Sache zeigt dieser Zollstock gut. Jesus ruft die Jünger zu sich. Sie haben vielleicht eher mitleidig auf das geschaut, was die Witwe in den Kasten geworfen hat. Was helfen die zwei kleinen Münzen schon? Ein mickriges Opfer, kaum der Rede wert. Das ist ihre Sicht der Dinge. (Die eine Seite vom Zollstock zeigen, und einen kleinen Marker bei 5 cm setzen.)
Jesus hat ihnen aber was zu sagen, denn für ihn ist das, was die Witwe gibt, durchaus der Rede wert! Ja, er stellt sogar alles auf den Kopf. „Sie hat mehr gegeben als alle anderen.“ meint Jesus. Das ist verrückt. Aber irgendwie auch einfach Jesus. In seinen Augen ist die Gabe keine Kleinigkeit, sondern das größte Opfer von allen, weil die Witwe alles gegeben hat, was sie hatte. Und auf einmal begreifen es auch die Jünger: Jesus Perspektive ist eine andere. (Den Zollstock umdrehen, der Marker bei 5cm ist jetzt bei 1,95 m! J). Bei ihm ist das, was uns manchmal klein und unbedeutend erscheint von richtig großer Bedeutung!
Welche Kleinigkeit – welche zwei kleinen Münzen – hast du heute zum Weitergeben? Ein Lächeln, eine helfende Hand, ein Kompliment, ein ermutigender Bibelvers auf einem Zettel für jemanden, ein Danke für den Hausmeister? Dir mag es nur wie eine unbedeutende Sache erscheinen, die keinen großen Unterschied macht. Aber lass dir von Jesus klarmachen, was es für ihn bedeutet, dass du Liebe und Barmherzigkeit zeigst und damit ihm die Ehre gibst. Dreh den Zollstock um!
Susi Bork
Tee oder Kaffee
Zielgedanke
„Ihr seid das Salz der Erde“ – Dem Alltag einen Geschmack verleihen
(Matthäus 5, 13)
Andacht
Einstieg
Kaum bin ich raus aus der Wohnung, unterwegs zu Bus oder Bahn, schon stechen mir die Coffee-To-Go-Becher in die Augen.
Schnell noch Kaffee nachtanken, das nachholen, was nicht mehr in den morgendlichen Zeitplan passt. Das Alter der ‚Genießer‘ spielt keine Rolle mehr – früher waren es maximal die Geschäftsleute, heutzutage sind alle Altersgruppen vertreten.
Und nicht nur Kaffee oder heiße Schokolade füllen die Becher. Vom einfachen Kräutertee bis hin zur ausgefallenen Mischung ist mittlerweile alles dabei. Doch im Gegensatz zum Kaffee genügt zum Teemachen oft nur ein einziges Blatt. Ein Minzblättchen oder eine Ingwerscheibe, eine Zitronenecke oder Apfelschnitze. All das gibt dem Tee Geschmack. Das funktioniert mit Kaffee nicht.
Oder könnt ihr euch einen dünnen Milchkaffee vorstellen, bei dem der Kaffeeteil nur einen braunen Schimmer hat? „Braune Plörre“ hätten unsere Eltern früher dazu gesagt.
Zur Sache
Als Christ darf und soll ich die Welt verändern.
In großen Taten (Schulgottesdienst, Gebetsabende oder Jugendkreismitarbeit) genauso wie im Kleinen (ein freundliches Wort, einem anderen Hilfe anbieten).
Aber nicht immer bietet sich Gelegenheit für große Taten. Und auch nicht immer bin ich überhaupt die richtige Person für solche Sachen.
Und da kam mir der Gedanke mit dem Tee.
Gott traut uns zu, dass wir Akzente setzen. Dass wir Würze geben, einen Geschmack haben und diesen verbreiten. Es braucht nur wenig an Zutaten, um einen intensiven Duft oder frischen Geschmack zu verteilen. Du denkst, dein Einsatz kann nichts bewirken? Denk an den Teebeutel;) Und schon wird aus einem faden, eintönigen Alltag etwas markantes.
Dazu bringt jeder von uns seine Lieblingssorte Tee mit.
Und je mehr von diesen Geschmacksrichtungen zusammenkommen, je mehr jeder seinen liebsten Geschmack mit einbringt, umso vielfältiger wird das Angebot. Ein schöner Nebeneffekt! Mehr Teebeutel – mehr intensiver Geschmack. Zum Mutmachen, verteilen, andere wärmen und stärken.
Der Satz in Matthäus 5 erinnert uns auch daran, darüber nachzudenken wie wir uns im Alltag verwirklichen können. Wie wir, ohne uns zu verstellen, im Kleinen und fast von ganz allein, neue Geschmacksrichtungen in den Alltag anderer einbringen.
Das Schönste dabei: Jesus befiehlt uns nicht, etwas zu sein. Wir sind schon etwas – und so nutzt uns Jesus. Und davon dürfen wir frei und froh erzählen!
Mutig voran, alle Teeliebhaber :)
Konstantin Schwill
Mission completed
Zielgedanke
Gott gibt uns geniale Gedanken und Aufträge. Seinem Gegenspieler gefällt das aber gar nicht. Er feuert mit heimtückischen Schusswaffen auf uns ab. Um ihnen zu entkommen, brauchst du bestimmte Tricks.
Bibelstelle
Nehemia 2, 11-20
Andacht
Wie bei „Prince Of Persia“?
Die Geschichte von Nehemia erinnert mich an meine Computerspielzeit. In „Prince of Persia“ bestand die Mission darin, die Prinzessin aus den Klauen des bösen Jaffar zu befreien. Wie in so vielen Computerspielen, warteten in den verschiedenen Levels immer größere Herausforderungen.
Manchmal gab ich verzweifelt auf, wenn ich eine bestimmte Hürde einfach nicht überbrücken konnte. Doch die Aussicht auf die neuen Levels und das Ziel, die Prinzessin innerhalb von 60 Minuten zu befreien, spornten mich immer wieder neu an. Dafür bewies ich Ehrgeiz und Ausdauer.
Auch Nehemia hatte ein Ziel vor Augen, was ihn antrieb: der Aufbau des zerstörten Jerusalems. Ihm war von Anfang an klar, dass dies eine große Aufgabe und Herausforderung sein würde.
Aber so wie man bei „Prince of Persia“ nur schwer ohne bestimmte Tricks und zusätzliche Lebenspunkte gewinnen kann, wusste Nehemia, dass er dieses Projekt nicht ohne Gottes Hilfe umsetzen könnte. So betete er zuerst (Kapitel 1) und ließ während des gesamten Baus nicht davon ab.
Auf der anderen Seite war Nehemia klar, dass er mit Gottes Hilfe alles erreichen kann. Als seine Feinde die ersten „Pfeile“ auf ihn abschossen und ihn auslachten (2, 19), machte Nehemia sich und seinen Feinden bewusst: „Wir stehen auf der Seite des Gottes, der Himmel und Erde geschaffen hat – ER wird uns helfen.“
Die falsche Unterstellung seiner Feinde, der König könnte etwas gegen den Bau haben, prallte an Nehemia ab, zumal er ja bereits die Unterstützung des Königs zugesagt bekommen hatte. Nehemia lässt sich nicht auf diese Gedanken ein, sondern greift zur „Waffe“ des Lobpreises, dem Bekenntnis der Größe Gottes.
In den nächsten „Levels“ der Mission „Aufbau Jerusalem“, sollten ihnen die Feinde noch mit weiteren Tricks und Angriffen auflauern (3, 33ff.; 4,2ff.; 6,2). Doch mit Gebet, Mut, Ausdauer sowie mit wachsamen und bedachten Gedanken, ließen sich Nehemia und sein Team nicht von ihrem Auftrag abbringen.
Was heißt das für dich?
Gott ruft einen jeden von uns. Was ist deine Mission – sein konkreter Auftrag für dich in deiner Familie, deiner Schule und unter deinen Freunden? Und wo lässt du dich davon abbringen?
Es kann sein, dass Gott dich dazu aufruft, dich bei jemandem zu entschuldigen und um Vergebung zu bitten. Er könnte dich damit beauftragen einem Mitschüler bei den Hausaufgaben zu helfen, nicht zu lästern oder einen Gebetskreis in der Schule zu starten bzw. fortzuführen.
Was auch immer es sein mag: wenn ER dich ruft, dann traut ER dir das auch zu und wird dir helfen. Wenn du dich ganz fest an ihn hängst, dann kann dich keiner daran hindern. Das bedeutet aber auch, dass du dir Unterstützung suchst (König und Team bei Nehemia) dich nicht von Vorbehalten („Das schaffst du eh nicht!“, „Was werden die anderen nur sagen?“, „Ich habe keine Zeit!“) und von Ablenkung („Wäre Mit-Freunden-Treffen jetzt nicht toll?; „Dazu muss ich erstmal Anleitung Band 1-10 durchlesen…“) gedanklich vereinnahmen lassen darfst. Der perfekte Zeitpunkt ist nicht, wenn alles ruht, sondern wenn ER dich ruft!
Was lernen wir daraus?
Dort, wo sich Menschen aufmachen, Gottes Geboten bzw. seinem Ruf und Auftrag zu folgen, ist der Gegenspieler schnell mit von der Partie. Verwirrung, Einschüchterung und Ablenkung sind seine Devisen. Doch gehst du weiter, dann darfst du darauf vertrauen, dass Gott zu seinen Zusagen steht und er mit anpackt und hilft. Seine Macht ist viel größer. Seine Weisheit übersteigt alles Denken.
(Andacht nach Dr. Johannes Hartls Predigt „Nein zur Entmutigung!“ https://www.youtube.com/results?search_query=nein+zur+entmutigung)
Gideon Baumann
Daniel: Mutig glauben in der Schule
Zielgedanke
In Höhen und Tiefen an Gott festhalten und gute Entscheidungen treffen
Bibelstelle
Daniel 1,3-9
Methode
Vorlese-Andacht mit Austausch
Andacht
Auf den ersten Blick sieht es nicht so übel aus, was Daniel so passiert. Er kommt raus aus dem Provinz-Städtchen Jerusalem in die damalige Weltmetropole Susa, darf dort interkulturelle Erfahrungen sammeln, von den königlichen Speisen essen und bekommt sogar ein kostenloses dreijähriges Politik-Studium.
Auf den zweiten Blick erlebt Daniel schon in seinem jungen Alter (er war vermutlich zwischen 16-20 Jahre alt), was es heißt, ausgeschlossen zu sein. Und das auch noch ziemlich extrem: Er wird unfreiwillig in ein anderes Land gebracht, weg von seiner Familie und seinen Freunden, raus aus dem Land, das Gott seinem Volk gegeben hat. Auch raus aus Jerusalem, der Stadt, in der Gott gemeinschaftlich angebetet wird, dies war ihm und den anderen Juden enorm wichtig. Und nicht genug, er findet sich auf einmal in einem Umfeld wieder das seinen Gott nicht kennt, sich nicht an die guten Gebote hält und Gott sogar verspottet (Vers 2). Er kann nicht mehr in den Tempel zum Beten, er soll eine andere Sprache sprechen, soll sich an sein Umfeld anpassen, er bekommt sogar einen anderen Namen. Er soll ganz einfach vergessen, wer er einmal war. Sein Gott: scheinbar unauffindbar. Er ist es sogar, der ihn erst in diesen ganzen Schlamassel kommen lässt. Die Umstände sind, um es vorsichtig zu formulieren, bescheiden.
Und Daniel resigniert … nicht! Nachdem all diese Ereignisse so über ihn hereinstürzen, tut er das Unglaubliche: Er hält weiterhin an seinem Gott fest, und er hält sich an seine Gebote. Wieso das denn? Hat er nicht gerade den größten Absturz seines Lebens hinter sich? Hat Gott denn in der letzten Zeit auch nur den kleinsten Finger für ihn krumm gemacht? Doch Daniel kapituliert nicht, sondern fasst mutige Entschlüsse: Erstens, er entschließt sich, seinem Gott treu zu bleiben. Zweitens, er sucht Freunde, die wie er auch diesen Entschluss getroffen haben. Und drittens, er verändert das an seiner Situation, was er verändern kann: Er verhandelt mit dem Aufseher über das Essen, von dem sein Gott gesagt hat, dass es unrein ist. Dabei geht er einen Deal ein, dessen Ausgang er selbst nicht in der Hand hat. Er vertraut bedingungslos dem so fern scheinenden Gott. Und dieser Gott handelt. Nicht dass er das vorher nicht getan hätte! Er hat in der Geschichte von Anfang bis Ende die Fäden in der Hand, auch wenn es zwischendurch anders aussieht. Er ließ zu, dass Daniel nach Babylon entführt wurde, um aus ihm den zweitgrößten Staatsmann dieser Weltmacht zu machen, zur Ehre seines Namens. Daniel vertraute Gott. Und Gott? „Gott sorgte dafür, dass der Palastvorsteher Daniel gegenüber verständnisvoll und wohlgesinnt war.“ (Vers 9).
SEHEN
-
Erzählt euch Situationen, in denen Gott in scheinbar aussichtslosen Situationen in euer Leben eingegriffen hat.
-
Wie geht’s dir als Christ in der Schule? Welchen Herausforderungen begegnest du hier?
BETEN
-
Was sind aktuelle schwierige Situationen in deinem Leben oder in der Schule, bei denen du Gottes Hilfe brauchst? Betet dafür.
KONKRET HANDELN
-
Welche Entschlüsse willst du – wie Daniel – in diesen Situationen treffen?
-
Wer sind die Freunde, die als Gleichgesinnte bei dir stehen? Was könnt ihr im SBK tun, um euch als Gleichgesinnte zu unterstützen?
David Höfer
Jona – der wahrscheinlich schlechteste Missionar der Welt
Zielgedanke
Du musst nicht Missionar des Jahres werden, damit Gott dich gebrauchen kann.
Bibelstelle
Das Buch Jona
Material
Bei Bedarf: Zettel und Stifte für „sehen. beten. konkret handeln.“
Andacht
Heute geht es um das Thema Mission. So von Gott zu reden, dass andere zum Glauben an ihn finden. Nicht nur in fernen Ländern, sondern auch da wo du einen großen Teil deiner Zeit verbringst, in deiner Schule.
Wenn ihr genügend Zeit habt, tauscht euch über folgende Frage aus: Wer ist dein Vorbild beim Thema Mission? Was ist an ihr/ihm vorbildlich? Was können wir von ihr/ihm lernen?
In der Bibel kommt das Thema Mission immer wieder vor. In den Erzählungen von Jesus, in den Briefen, die Paulus und Co. geschrieben haben. Und es gibt sogar ein ganzes biblisches Buch über den wahrscheinlich schlechtesten Missionar der Welt.
Gott hatte ganz klar zu ihm gesprochen, ihn berufen und ihm einen Auftrag gegeben. Doch er will nicht, ignoriert den Auftrag und läuft von Gott weg. Gott geht ihm nach, holt ihn zurück und gibt ihm eine zweite Chance. Diesmal führt er den Auftrag aus. Kurz und lieblos liefert er seine Botschaft ab und geht wieder. Wie es mit den Menschen weitergeht, ist ihm ziemlich egal, eigentlich hofft er sogar, dass Gott sie straft. Er wünscht sich nichts lieber als ein ruhiges und angenehmes Leben. Vielleicht hast du schon erkannt, um wen es geht. Um Jona, den mit dem großen Fisch.
Wenn die Geschichte von Jona nicht bekannt ist, ist es gut, wenn du sie kurz nacherzählst.
Bei der Wahl zum Missionar des Jahres hätte Jona keine Chance gehabt. Trotzdem steht seine Geschichte in der Bibel. Warum eigentlich? Können wir etwas von ihm lernen, außer vielleicht, wie wir es nicht machen sollen? Ich finde schon! Zuerst einmal zeigt die Geschichte von Jona ziemlich eindrücklich, dass es nicht auf uns, sondern auf Gott ankommt. Wenn Gott sogar durch Jona wirken kann, dann auch durch dich und mich. Trotz falscher Motivation und schlechter Predigt sind bei Jona Tausende zu Gott umgekehrt. Das ist ziemlich tröstlich, gerade dann, wenn du dich beim Thema Mission fragst, ob du der Richtige dafür bist, es gut genug kannst, die richtigen Worte finden wirst…
Außerdem zeigt uns das Buch Jona wer Gott ist und wie sehr er uns liebt. Jona erkennt: „Du bist voll Liebe und Erbarmen, du hast Geduld, deine Güte kennt keine Grenzen“ (Jona 4,2). Gott will die Menschen nicht vernichten, sondern wünscht sich, dass sie zu ihm umkehren und leben. Er gibt uns eine zweite Chance, auch wenn wir versagen. Das gilt nicht damals nur für Jona und die Menschen in Ninive, sondern auch für uns heute.
Und schließlich ist Jona zumindest darin ein Vorbild, dass er bereit ist, den Auftrag zu erfüllen. Nicht gleich, aber als Gott ihn aus dem Bauch des Fisches rettet und ihm eine zweite Chance gibt. Auch wenn er, wie sich dann zeigt, nach wie vor keine große Lust dazu hat. Das ermutigt, auch dann Gott zu folgen und seinen Auftrag zu erfüllen, wenn es uns ähnlich geht. Die Geschichte von Jona zeigt es: Du musst nicht erst Missionar des Jahres werden, damit Gott dich gebrauchen kann.
SEHEN
Lies das Buch Jona und entdecke wie Gott ist.
BETEN
Bitte Gott, um gute Gelegenheiten, anderen von ihm zu erzählen.
KONKRET HANDELN
Formuliere, wer Gott für dich ist. Möglichst so, dass es auch jemand verstehen kann, der kein Christ ist.
Wenn ihr genügend Zeit habt, könnt ihr etwas davon während des SBK machen und euch darüber austauschen. Ihr könnt auch verabreden, dass jeder bis zum nächsten SBK das Buch Jona liest oder formuliert, wer Gott für ihn ist.
Jürgen Schmidt
Paulus – Das Evangelium weitertragen
Zielgedanke
Wir wollen von Paulus lernen, was das Evangelium eigentlich genau ist und wie ich es weitersagen kann.
„Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. Nun ist es aber doch so: Den Herrn anrufen kann man nur, wenn man an ihn glaubt. An ihn glauben kann man nur, wenn man von ihm gehört hat. Von ihm hören kann man nur, wenn jemand da ist, der die Botschaft von ihm verkündet“ (Römer 10,13+14).
Paulus bringt es auf den Punkt! Wir werden gerettet durch unseren Glauben an Jesus Christus. Aber um einer Botschaft glauben zu können, muss man sie logischerweise erst einmal gehört haben. Davon war Paulus ergriffen. Er wusste: In der Botschaft von Jesus liegt rettende Kraft für die ganze Welt. Also ging er hinaus und hat vielen Menschen von diesem Jesus erzählt, den er selber als rettenden Gott erfahren hat. Sollten wir nicht alle, die Jesus nachfolgen, seine Botschaft weitertragen?
Denkt mal kurz über diese Fragen nach:
1. Wünschst du dir, dass deine Freunde und Mitschüler Rettung von Jesus erfahren?
2. Was hindert dich daran, wie Paulus mehr vom Evangelium zu sprechen?
Was ist das Evangelium?
Worum geht es eigentlich? „Evangelium“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Gute Nachricht“. Das Wort gab es schon vor dem Christentum und wurde z. B. verwendet, wenn die Nachricht vom Ende eines Krieges in einer Stadt angekommen ist. Die „Gute Nachricht“ vom Sieg über die Feinde wurde dann schnell in der ganzen Stadt verbreitet. Aber was genau ist die Nachricht, die wir weitersagen sollen?
Wie würdet ihr das Evangelium erklären? Was ist das Gute an der Nachricht von Jesus? Oder anders gefragt: Woran glaubst du?
Nimm dir 20 Minuten Zeit und dann tauscht euch darüber aus. Was sind für euch die wichtigsten Punkte?
Paulus erklärt einmal ganz kurz, was er mit dem Evangelium meint; und da sehen wir, was der Kern der Nachricht ist: Jesus Christus (1) ist für unsere Sünden gestorben (2), dann begraben worden, am dritten Tag auferstanden (3) und schließlich zahlreichen Augenzeugen erschienen (4). Und all das ist in den Heiligen Schriften belegt (5) (siehe 1. Korinther 15,3+4).
Wie kann ich das Evangelium erklären?
So kurz und knapp fast Paulus das Evangelium zusammen. Und das kann eine Hilfe sein, mit anderen über diese Nachricht zu sprechen. Denn da steckt alles Wichtige drin:
1. Jesus ist der Christus! Er ist nicht nur Mensch, sondern Mensch und Gott. Jesus ist der Gesalbte Gottes (Messias/Christus). Der Retter, der den Menschen im Alten Testament versprochen wurde.
2. Er ist für unsere Sünden gestorben. Die Menschen haben Gottes Wege verlassen (= Sünde). Dadurch kam Schuld und Leid in die Welt, worunter wir alle leiden. Jesus hat als Mensch ein schuldloses Leben geführt und unsere Sünden mit in den Tod genommen.
3. Seine Auferstehung zeigt, dass der Tod keine Macht mehr hat und dass alles, was Jesus gesagt hat, wahr ist.
4. Unser Glaube ist nicht blind. Er beruht auf tatsächlichen Ereignissen und persönlicher Erfahrung. Es gab z. B. Augenzeugen und auch weitere historische Indizien!
5. Gott versteckt sich nicht: In der Bibel redet er zu uns, sodass wir ihn kennenlernen können!
Wenn wir selbst regelmäßig über diese Punkte nachdenken und eigene Fragen und Zweifel klären, dann wird es immer leichter, über diese Frohe Botschaft zu sprechen! Und Jesus ist das Zentrum dieser Nachricht. Das Evangelium weitertragen bedeutet, den Menschen helfen, Jesus kennenzulernen.
SEHEN
Wo in deinem Leben siehst du Spuren von Gott? Für was bist du ein Augenzeuge?
BETEN
Bitte Gott, dass er dir Gelegenheit und Ideen gibt, das Evangelium weiterzusagen!
KONKRET HANDELN
Übt gemeinsam das Reden über den Glauben (Übungen im aha!-Heft „Gute Frage“, das du dir hier runterladen kannst). Postet immer wieder eine biblische Message auf den sozialen Medien.
Rut – Sehen und gesehen werden, segnen und gesegnet werden
Zielgedanke
Gott sieht und segnet dich, während du im Vertrauen auf ihn etwas wagst und bereit bist, für deinen Nächsten da zu sein.
Bibelstelle
Rut 1,15-19 und 2,11+12
Optionales Material
Lego-Figuren zum Nachstellen + Haferflocken für das Ährenlesen
Zeitumfang
5-10 min
Andacht
Wie alles begann
Die Geschichte von Rut beginnt damit, dass Elimelech, ein Mann aus Bethlehem, wegen einer Hungersnot mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen nach Moab auswandert. Nach einiger Zeit stirbt Elimelech. Vorerst bleibt die Witwe Noomi mit ihren beiden Söhnen in Moab allein. Die Söhne heiraten jeweils eine moabitische Frau: Orpa und Rut. Nach zehn Jahren sterben Noomis beiden Söhne. Als Noomi hört, dass die Hungersnot in ihrer Heimat vorbei sein soll, hält sie nichts mehr in der Fremde und sie entscheidet sich dafür, nach Bethlehem zurückzugehen. Rut und Orpa wollen zuerst mit, doch Noomi rät ihren Schwiegertöchtern umzukehren. Orpa lässt sich überreden und geht zu ihrer Familie zurück. Lies in Rut 1,15-19 nach, wie Rut reagiert.
Ruts Entscheidung
Wenn wir genau hinschauen, ist Ruts Entscheidung ein besonderer Entschluss: sie verlässt ihr Volk, ihre gewohnte Umgebung und auch die Götter, die in Moab angebetet wurden. Sie gibt alle ihre Sicherheiten auf und lässt sich stattdessen auf eine unbekannte Zukunft ein: und das alles ohne eine Absicherung, denn ihr Mann ist tot und in der damaligen Zeit waren Witwen ohne Mann mittellos. Rut trifft eine mutige Entscheidung: Sie lässt ihre Schwiegermutter nicht alleine und will sich um sie kümmern. Sie nimmt es in Kauf, mit einer trauernden Witwe an einen unbekannten Ort zu einem ihr fremden Volk zu gehen und dort neu anzufangen.
In Bethlehem angekommen, dürfen Noomi und Rut erleben, wie Gott sie versorgt. Rut geht zum Ährenlesen auf ein Feld von Boas, der ein Verwandter des verstorbenen Elimelechs ist. Dort sammelt sie von morgens bis abends heruntergefallene Ähren auf, von denen die beiden Frauen sich ernähren können. Ruts Hingabe fällt auch Boas auf. Lies in Rut 2,11+12, was er zu ihr sagt:
Boas kümmert sich immer mehr um Rut und sie wird seine Frau. Gott beschenkt die beiden mit einem Sohn. Von diesem Sohn stammt Generationen später König David ab.
Was bedeutet das für uns heute?
Rut hat sich auf eine ganz neue Umgebung eingelassen. Sie wurde durch ihr Verhalten, ihren Fleiß und ihr Vertrauen auf Gott zum Segen für Noomi. Gott lässt ihr Bemühen nicht ungesehen, er versorgt sie und beschenkt sie mit viel Gutem.
Sehen
Rut hat sich „einfach“ um die Person gekümmert, die in ihrer Umgebung Hilfe benötigt hat. Welche Mitschülerin oder welcher Mitschüler könnte deine Unterstützung gebrauchen? Wie könnt ihr als SBK an der Schule anderen helfen?
Beten
Rut ist fest entschlossen und steht treu zu ihrer Entscheidung. Manchmal vergessen wir unsere eigenen Vorhaben. Dabei helfen uns Erinnerungen. Leg dir einen Zettel in dein Federmäppchen oder stell einen Alarm auf deinem Handy, der dich daran erinnert, für die Person zu beten, der du gerne deine Hilfe anbieten möchtest.
Konkret handeln
Rut hat auf Gott vertraut. Es ging ihr nicht darum, vor den anderen gut dazustehen. Biete jemandem deine Hilfe an. Auch wir können immer wieder überprüfen, warum wir Dinge tun und Gott darum bitten, dass wir uns nicht selbst in den Vordergrund spielen, sondern dass unser Tun ihn groß dastehen lässt. Sehen und gesehen werden – Gott entgeht nicht, wenn wir uns für andere einsetzen. Wir segnen und werden gesegnet.
Iris Bodenschlägel
Was will Gott? – Gottes Willen erkennen
Zielgedanke
Gott will uns zeigen, was sein Wille ist. Oft ist es schwer das zu merken, aber dann heißt es: Dranbleiben!
Bibelstellen
Matthäus 7,7; 1. Timotheus 2,4
Spiel zum Einstieg
Ein Freiwilliger wird vor die Tür geschickt. Die anderen überlegen sich währenddessen eine einfache Aufgabe für ihn (z.B. sich auf einen bestimmten Stuhl setzen, die Tafel wischen, den Vorhang schließen…). Wenn ihr euch geeinigt habt, holt ihr den Freiwilligen wieder rein.
Er bekommt jetzt keine Anweisung was er tun soll und keine Erklärung. Ihr summt nur alle einen Ton und werdet lauter, wenn er sich seiner Aufgabe nähert und leiser, wenn er sich entfernt (ähnlich wie beim Topfschlagen). Wenn die Aufgabe nicht zu kompliziert ist, müsste es euer Freiwilliger bald geschafft haben.
Andacht
Bei dem Spiel kann man einige Dinge erkennen, die für unser Leben mit Gott entscheidend sind.
Manchmal kann es einem ja genauso ergehen. Man kommt als Freiwilliger in den SBK oder in eine Gemeinde und man weiß nicht genau wie man sich da verhalten soll. Viele in deinem Umfeld, vielleicht im Freundeskreis, reden über Erfahrungen im Glauben, über Erlebnisse mit Gott und Du kannst da gar nicht so mitreden. Vielleicht bist Du aber auch schon lange unterwegs mit Gott und glaubst zu wissen, worum es geht. Aber auch da kommen immer mal wieder Situationen im Leben, in denen man nicht mehr weiter weiß. Da geht es einem dann wie dem Freiwilligen, der mitten im Raum steht und plötzlich hören alle auf zu summen. Wo soll ich jetzt hin? Wie soll ich mich verhalten? Orientierungslosigkeit!
Oder Du bist schon unterwegs mit Jesus und möchtest mit ihm leben, ihm nachfolgen. Aber alles ist irgendwie seltsam und Du weißt nicht so recht was er von Dir will. Orientierungslosigkeit! Aber weißt Du, was mir dann Mut macht und Kraft gibt? Wir glauben an einen lebendigen Gott! Und Glaube heißt hier nicht, dass ich vermute, dass es stimmt, sondern es heißt, dass wir ganz fest Vertrauen haben dürfen, dass er lebt, weil er sich uns immer wieder zeigt!
Denn er sagt uns: „Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopft an, so wird euch aufgetan“ (Matthäus 7,7).
Und weiter heißt es da, dass jeder, der sucht, auch findet! Das ist ein Versprechen! Gott verspricht Dir und mir, dass, wenn wir uns auf die Suche machen und dranbleiben, wir ihn finden werden! Das ist so. Punkt. Versprochen ist versprochen! Das ist die feste Zusage, dass wir Gott nicht egal sind. Es interessiert ihn sehr wohl, was wir tun und was uns beschäftigt. Egal was!
Im Voraus weiß der Freiwillige nie, wie lange es dauert, bis er den Willen der anderen aus ihrem Summen richtig erkennt. Und bei Gott ist das oft genauso. So erlebe ich das jedenfalls. Manchmal brauche ich länger, aber es hat sich bisher immer gelohnt dranzubleiben, denn Gott hört nicht auf zu summen, bis ich auf dem richtigen Weg bin!
Ein fleißiger Mensch hat sich einmal die Mühe gemacht herauszufinden, wo Gott in der Bibel überall seinen Willen äußert. Er hat tausende Stellen gefunden!
Und eine heißt so: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4).
Er will also nicht, dass wir planlos und blind durch unser Leben gehen, sondern dass wir erkennen was er für uns geplant hat und ihn finden können. Und das kann jeder von uns auf die eine oder andere Art besser:
Der eine, indem er Bibel liest, der andere beim Joggen oder Spazierengehen in der Natur. Oder beim Treffen im SBK oder in der Gemeinde. Aber auch ganz einfach auf der Straße oder sogar in der langweiligsten Schulstunde. Überall kann man Gott begegnen, wenn man sucht - denn er ist dabei!
Also, sucht ihn heute und haltet die Augen offen, wo Gott euch begegnen will. Redet mit ihm und bleibt dran – es lohnt sich!
Christian Günzel nach einer Idee von Dorothee Völkner
Wie gebraucht mich Gott? – meine Berufung entdecken
Bibelstellen
2. Mose 3; Jeremia 1
Andacht
Das ist ein Lieblingsthema von uns Christen: Was ist eigentlich meine Berufung? Welche Gaben habe ich? Was hat Gott mit mir vor? Und es ist auch super, wenn du dir diese Fragen stellst, weil du ein Leben für Jesus leben und ihm nachfolgen willst. Aber manchmal glaube ich, dass wir über das Thema viel zu viel nachdenken und die Antworten eigentlich ganz einfach sind. Ich finde zwei Geschichten in der Bibel zu diesem Thema ganz witzig. Das sind die Berufungsgeschichten von Mose und Jeremia. Zu beiden spricht Gott ganz deutlich, dass er sie gebrauchen möchte und was machen die beiden? Sie weigern sich und streiten mit Gott! Er soll einen anderen nehmen, sie seien nicht fähig, können nicht reden oder fühlen sich zu jung. Mir geht es manchmal genauso. Das, was ich gut kann, sehe ich nicht so richtig und ich neige dazu, eher etwas schlechter von mir selbst zu denken. Da ist es schön, wenn man andere hat, die einem sagen, was man gut kann.
Schreibt euch (wenn ihr euch gut genug kennt) gegenseitig Dinge auf die Zettel, die die anderen gut können oder Charaktereigenschaften, die ihr bei den anderen schätzt.
Mose und Jeremia ging es genauso. Die haben nicht geglaubt, dass sie gut genug sind für eine besondere Aufgabe, obwohl ihnen Gott das selbst gesagt hat. Gott musste bei beiden ziemliche Überzeugungsarbeit leisten. Das zeigt mir, dass eine Berufung alleine gar nicht ausreicht. Man braucht auch erst einmal den Mut, diese auch zu leben oder auszuprobieren.
Und leider muss ich zugeben, dass Gott zu mir nie durch einen brennenden Dornbusch gesprochen hat. Wie können wir dann unsere Berufung herausfinden? Ich glaube, dass es dafür eine ganz einfache Antwort gibt. Gott hat jeden von uns geschaffen und gewollt, daran glaube ich ganz fest. Und er hat jeden unterschiedlich geschaffen. Und bestimmt war das auch Absicht! Jeder von uns kann andere Dinge gut, hat an anderen Dingen Freude oder ein Talent für etwas Anderes. Ich glaube, dass darin schon ein erster Hinweis für unsere Berufung liegt. Wenn ich gut singen kann, will Gott mich in der Musik gebrauchen, wenn ich geduldig mit Menschen umgehen kann, ist für mich wohl ein sozialer Beruf das Richtige.
Es gibt den schönen Satz: „Gott beruft nicht die Begabten, sondern begabt die Berufenen.“ Wenn du also von Freunden gefragt wirst, zum Beispiel den SBK zu leiten oder in der Gemeinde oder Schule ein Amt zu übernehmen, dann könnte das schon eine versteckte Berufung sein, vor der du keine Angst zu haben brauchst.
Denn Gott sagt zu dir wie zu Jeremia:
„Habe keine Angst, denn ich bin mit dir.“
Ich glaube, es ist sogar gut, wenn wir uns etwas unsicher bei neuen Aufgaben oder Herausforderungen sind. Denn dann verlassen wir uns nicht auf die eigene Stärke, sondern suchen Hilfe und Unterstützung bei Gott. Und das ist perfekt! Denn nur gemeinsam mit ihm können die Aufgaben, zu denen wir berufen sind, gelingen!
Wie können wir also unsere Gaben entdecken und unsere Berufung leben? Indem wir mit der Hilfe anderer unsere Stärken kennenlernen, die wir von Gott schon mit auf den Weg bekommen haben und indem wir mutig Herausforderungen annehmen. Dabei brauchen wir keine Angst zu haben, einen falschen Weg zu gehen, denn Gott ist groß genug um unsere krummsten Wege wieder gerade zu biegen und uns genau dahin zu setzen, wo er uns haben will. Das hat er selbst mit dem Mörder Mose oder dem Lügner Petrus geschafft!
Und bei allem ist es das Beste, es genau wie Mose und Jeremia zu machen: Gott ehrlich die Meinung zu sagen und im Gebet das Gespräch mit ihm zu suchen. Also mit ihm gemeinsam über dein Leben und deine Entscheidungen nachzudenken.
Christian Günzel