SMD-Identität
Strategische Prioritäten
Die sog. "Strategischen Prioritäten" helfen, den Auftrag der SMD zu konkretisieren. Wie wollen wir unser Ziel erreichen, dass Schüler, Studenten und Akademiker Jesus Christus kennen lernen und ihr Christsein konsequent und glaubwürdig leben? Folgende neun Punkte können auf allen Ebenen der SMD als Impulsgeber und als Folie für Reflexion und Planung dienen.
Glauben
1. Hören und Beten
2. Menschen für Christus gewinnen
3. Zur Jüngerschaft anleiten
Denken
4. Den Glauben denkend verantworten
5. Gesellschaftliche Herausforderungen erkennen
6. Globalität wahrnehmen
Erleben
7. Gemeinsam Glauben leben
8. Lebenserfahrungen verbinden
9. In der Gemeinde leben
Als Merk- und Anwendungshilfe ist das Neuneck gedacht. Es zeigt, wie stark die neun Felder korrespondieren und auf Ergänzung angelegt sind. Man kann damit versuchen, den "SMD-Check" zu machen: Wo steht die eigene Gruppe, das eigene Projekt, der eigene Verantwortungsbereich? Welche Schwerpunkte sind abgedeckt, wo sind blinde Flecken, wo böte sich vielleicht Ergänzung durch andere an?
Glauben
1. Hören und Beten
Gott redet zu uns durch sein Wort . Er schenkt uns seinen Geist, um den wir ihn bitten. Darauf vertrauen wir. Durch sein Wort und durch seinen Geist weckt er Glauben, sammelt er seine Gemeinde und sendet er sie in die Welt. Unsere Aktivitäten sind Antwort auf Gottes Handeln und wollen diesem Raum geben.
Wir wollen deshalb:
- vor allem anderen auf Gott hören durch Bibellesen, Bibelarbeit und Gebet
- auf dieser Basis unser Leben und alle Aktivitäten gestalten
2. Menschen für Christus gewinnen
"Das Ziel unserer Arbeit ist: Durch persönliches und gemeinsames Bezeugen des Evangeliums Schüler, Studierende und Akademiker zur Begegnung mit Jesus Christus bringen, damit sie errettet werden." (Richtlinie 2a)
Menschen, die zu Jesus Christus umkehren und ihn als Herrn der Welt und ihres Lebens anerkennen, finden zu der gottgewollten Bestimmung ihres Lebens. Mit Gott versöhnte Menschen sind frei vom Zwang der Selbstrechtfertigung und können in einer schuldbeladenen Welt zu Anwälten der Versöhnung werden. Weil sie in der Liebe des Leben schaffenden Gottes geborgen sind, verliert der Tod für sie seinen Schrecken. Jesus Christus beauftragt seine Gemeinde, Menschen zu dieser lebenserneuernden Beziehung zum dreieinigen Gott einzuladen. Die SMD ist dazu berufen, diesen Auftrag an Schulen, Hochschulen und in der akademischen Berufswelt wahrzunehmen.
Wir wollen deshalb:
- einen missionarischen Lebensstil lernen und praktizieren
- kontextgemäße Formen von Evangelisation entwickeln und umsetzen
- evangelistische Begabungen suchen und fördern
3. Zur Jüngerschaft anleiten
"Das Ziel unserer Arbeit ist: Uns gegenseitig zu helfen, unser ganzes Leben von Jesus Christus her zu gestalten und uns zum Gehorsam gegen Gott und sein Wort anzuhalten, damit wir im Glauben als lebendige Glieder seiner Gemeinde wachsen." (Richtlinie 2b)
Wer die Einladung Jesu Christi annimmt, ist zu einem Leben im Glauben berufen. Das Hören auf Gottes Wort und die Öffnung für seinen Geist sollen die Gemeinschaft mit ihm vertiefen. Unser ganzes Leben soll widerspiegeln, dass wir zu Jesus Christus gehören. Unsere Nachfolge soll dafür ein glaubwürdiges Zeugnis sein.
Wir wollen deshalb:
- uns gegenseitig helfen, unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen
- an der konkreten Gestaltung von Nachfolge in unserer jeweiligen Lebenssituation arbeiten
- Wertschätzung für überkonfessionelle Zusammenarbeit vermitteln
Denken
4. Den Glauben denkend verantworten
Denken können ist eine Schöpfungsgabe. Deshalb gehört zu einem verantworteten Leben aus Glauben die Entfaltung intellektueller Fähigkeiten. Der Glaube macht Mut zu einem aus dem Evangelium erneuerten Denken und steht nicht im Widerspruch dazu. Wir sind herausgefordert, die sich ergänzenden Erfahrungsweisen von Glauben und Denken zu entfalten und für Menschen mit intellektuellen Glaubenshindernissen ein kompetenter Gesprächspartner zu sein.
Wir wollen deshalb:
- Themen aus der Lebenswelt von Schülern, Studierenden und Akademikern aufgreifen und geistig-geistlich aufarbeiten
- aktuelle geistige Strömungen offen wahrnehmen und sie vom Glauben her bedenken
- zur persönlichen und öffentlichen Begründung des Glaubens befähigen
5. Gesellschaftliche Herausforderungen erkennen
In Schule und Hochschule, an privaten und staatlichen Arbeitsplätzen sowie im Bereich der Politik wird christlicher Glaube in vielfacher Weise auf die Probe gestellt. Die Relativierung moralischer Grundsätze, eine lustbetonte Lebensgestaltung, eine Absolutsetzung ökonomischer Ziele, ein standortloser Pluralismus, eine Verwertung menschlichen Lebens unter dem Gesichtspunkt der Nützlichkeit – das sind nur einige dieser Herausforderungen.
Wir wollen sie erkennen und dazu Antworten aus der Sicht des christlichen Glaubens entwickeln und einbringen.
Wir wollen deshalb:
- Fragen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufgreifen
- christlich begründete Positionen erarbeiten und kommunizieren
- zur Mitverantwortung ermutigen
6. Globalität wahrnehmen
Das Evangelium richtet sich an Menschen in allen Kulturen. Wir erleben uns dankbar als Teil einer weltweiten Gemeinschaft der Gemeinde Jesu Christi. Durch die Globalisierung haben sich die Bedingungen, unter denen wir heute glauben, denken und leben, nachhaltig geändert. Viele Aspekte, die der klassischen Weltmission zugeordnet wurden, finden nun auch in der Mission im Inland ihren Ausdruck. Mit der Entgrenzung von Kulturräumen stellen sich neue Fragen in der Begegnung mit anderen Religionen, und die Einheit der weltweiten Christenheit gewinnt an Profil. In diesem Kontext stellen wir uns der Aufgabe, den weltweiten Missionsauftrag Gottes neu ernst zu nehmen und unseren Glauben in Wort und Tat zu bezeugen. Die SMD will dies in enger Verbindung mit ihren Schwesterbewegungen in der IFES tun.
Wir wollen deshalb:
- Weltmission als wesentlichen Teil unserer Berufung begreifen und fördern
- kulturübergreifende Kontakte in Deutschland knüpfen
- Verbindungen zur IFES suchen und gestalten
Erleben
7. Gemeinsam Glauben leben
In der persönlichen Lebenspraxis zeigt sich, ob unser Glaube echt ist und ob wir die Fragen unserer Zeit verstanden haben. Eine bewusste Lebensgestaltung aus Glauben wird immer auf einen missionarischen Lebensstil zielen und zur verbindlichen Mitarbeit Mut machen. Dazu hilft uns das persönliche und gemeinsame Bibelstudium, die Eingliederung in eine christliche Gemeinschaft, sowie die seelsorgerliche Beratung und Begleitung. Sie stärken unsere Glaubenshoffnung und ermutigen uns zur Übernahme von Verantwortung in Schule und Hochschule, in der Familie, im Beruf und in der Gesellschaft. Daraus ergibt sich die Aufgabe, Christen zur verantwortlichen Mitarbeit in Gruppen, Gemeinden und im weltmissionarischen Dienst zu befähigen.
Wir wollen deshalb:
- seelsorgerliche Gemeinschaft und Zweierschaften gestalten
- Gaben entdecken und zu deren Entfaltung helfen
- zur verbindlichen Mitarbeit im Sinne der SMD-Richtlinien herausfordern
8. Lebenserfahrungen verbinden
Von der Schule, über die Ausbildung an der Hochschule und die berufliche Tätigkeit bis zum Ruhestand durchschreiten wir verschiedene Lebensphasen. Die einzelnen Arbeitszweige bringen Menschen, die sich in der gleichen Lebensphase befinden, miteinander in Kontakt, um den Blick für die jeweils spezifischen Möglichkeiten einer Lebensgestaltung aus Glauben zu schärfen und zur Wahrnehmung dieser Herausforderungen anzuleiten. Die Arbeitszweige können das nur tun, wenn sie ihre jeweiligen Erfahrungen und Kompetenzen gut miteinander vernetzen. Damit bringen sie die Einheit der SMD zum Ausdruck und fördern ein Wachstum im Glauben in den verschiedenen Lebensphasen.
Wir wollen deshalb:
- generationsübergreifende Begegnungen ermöglichen
- arbeitszweigübergreifende Zusammenarbeit fördern
- Bewusstsein für eine bleibende Verbindung zur SMD entwickeln
9. In der Gemeinde leben
Die SMD ist Teil der Gemeinde Jesu Christi und hat den besonderen Auftrag, zum Glauben unter Schülern, Studierenden und Akademikern einzuladen. Sie kann diesen Auftrag nur in angemessener Weise erfüllen, wenn sie ihre Mitarbeiter zur verantwortlichen Mitgliedschaft in Gemeinde und Kirche hinführt.
Wir wollen deshalb:
- in einer örtlichen Gemeinde unsere langfristige geistliche Heimat sehen
- Gemeinden die Berufung der SMD vermitteln
- Gemeinden als Partner unseres Missionsauftrages gewinnen